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Landrat Sievers begrüßt Zusage für dualen Studiengang Agrarwirtschaft

Bild: K.Enderle

„Ich freue mich sehr, dass die Landesregierung einen neuen Studiengang für Agrarwirtschaft an der Dualen Hochschule Ravensburg etablieren möchte. Ein solches Bildungsangebot ist für unsere Region, die ja immer wieder zu Recht auch als größter Bauernhof Baden-Württembergs bezeichnet wird, von hoher Bedeutung und birgt großes Potenzial“, begrüßt Landrat Harald Sievers das im Koalitionsvertrag verankerte Vorhaben der neuen Landesregierung zum Ausbau der örtlichen DHBW.

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Sievers setzt sich seit vielen Jahren für eine weitere Stärkung des Hochschulstandorts Ravensburg/Weingarten mit seinen heute schon über 10.000 Studierenden in 77 Studiengängen ein. Im Jahr 2019 hatte er die Initiative zur Schaffung eines landwirtschaftlichen Studiengangs an der DHBW Ravensburger griffen und war dazu zunächst auf den Rektor der DHBW Ravensburg Herrn Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher und den Vorsitzenden des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben Waldemar Westermayer zugegangen.

An den weiteren Gesprächsrunden waren dann zusätzlich auch das Ministerium für den Ländlichen Raum (MLR), das Landwirtschaftliche Zentrum BadenWürttemberg (LAZBW) in Aulendorf, das Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) in Ravensburg sowie Landtagsabgeordnete des Landkreises Ravensburg und des Bodenseekreises beteiligt.

Nach mehreren von der DHBW organisierten Workshops mit Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft stellten Dreher und Sievers den Wunsch nach einem neuen Agrar-Studiengang im Dezember 2019 sowohl der fachlich zuständigen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer als auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk persönlich vor.

„Es ist schön zu sehen, dass die Regierungsparteien unsere in der Region mit allen relevanten Akteuren  gemeinsam entwickelte Idee eines praxisintegrierenden, zwischen landwirtschaftlicher Ausbildung und Universitätsstudium angesiedelten Agrarstudiengangs aufgenommen und zu einem Ziel der grün-schwarzen Koalition  gemacht haben“, dankt Sievers den Landtagsabgeordneten Raimund Haser, Petra  Krebs, Minister Manfred Lucha, August Schuler und Martin Hahn.

„Mit dem im Koalitionsvertrag verankerten Bekenntnis der neuen Landesregierung sind wir der  Realisierung dieses für unsere Region wichtigen Bildungsprojekts nun ein großes Stück nähergekommen. Wir werden jetzt zeitnah ein weiteres Gespräch mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer suchen“, so Sievers weiter.

Aus Sicht der von der DHBW unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Dreher und Herrn Prof. Dr. Volker Simon eingerichteten Projektgruppe zur Ausarbeitung des Studiengangsprofils gibt es viele Argumente für das neue Agrar-Studienangebot in  Ravensburg:

  • Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Ernährung ist eine der zukünftigen   Herausforderungen unserer Gesellschaft. Der Agrarsektor in Baden-Württemberg braucht daher praxisorientierte  Hochschulabsolventen.
  • Der Wettbewerbsdruck aus Bayern (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) und die Abwanderung von landwirtschaftlich interessierten jungen Menschen steigt an.
  • Satellitengestützte Navigation, autonome Fahrzeuge und computergesteuertes Betriebsmanagement bringen das Megathema Digitalisierung in die Landwirtschaft –Themen, die mit dem praxisintegrierten Ansatz der DHBW perfekt adressiert werden können.
  • Landwirte finden sich immer mehr in der Sandwichposition zwischen der wirtschaftlichen Erzeugung bezahlbarer Ernährung und ökologischer Verantwortung. Auf diese Herausforderungen sollen Landwirte, die Praxis und Theorie kombiniert haben, vorbereitet werden.
  • Der Studiengang Agrar- bzw. Landwirtschaft wurde gemeinsam mit den Experten des MLR, des LAZBW, des KOB, des Bauernverbandes Allgäu Oberschwaben und des Landkreises Ravensburg in konstruktiven Gesprächen entwickelt. Daraus ist ein interessantes und tragfähiges Konzept entstanden, das mit seinem akademischpraxisintegrierten Ansatz eine große Lücke in der akademischen Ausbildung für die Baden-Württembergische Landwirtschaft schließen könnte.
  • Die Absolventinnen und Absolventen dieses Studienganges sollen zukünftig mit Bodenhaftung und lokaler Verankerung auf der einen Seite und dem wissenschaftlichen Verständnis auf der anderen Seite als Brückenbauer zwischen gesellschaftlichen Interessen fungieren. Sie sollen Vermittler sein zwischen Ökologie und Ökonomie und Treiber von Digitalisierung – ohne die Empathie für Tier und Land zu verlieren. Damit würden sie eine sehr wichtige Rolle in der Gesellschaft Baden-Württembergs spielen.
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