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Sicherheitspartnerschaft hat sich bislang bewährt

Das Polizeipräsidium Ravensburg. Bild: F.Enderle

Der tragische Raubmord am 09.02.2021 am Bahnhof in Ravensburg hat seinerzeit das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig beeinträchtigt. Die Stadt Ravensburg und das Polizeipräsidium Ravensburg haben darauf umgehend reagiert und mit dem Landratsamt Ravensburg und weiteren beteiligten Stellen und Organisationen eine Sicherheitspartnerschaft ins Leben gerufen, welche bereits Anfang März gestartet ist.

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Ziel war es, durch abgestimmte Maßnahmen in diversen Handlungsfeldern das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im Innenstadtbereich von Ravensburg, insbesondere aber im Bahnhofsbereich zu verbessern, Angsträume zu reduzieren und Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im öffentlichen Raum konsequent zu verfolgen. Ebenso soll durch niederschwellige Angebote wie Streetwork Menschen geholfen werden, wieder Tritt in der Gesellschaft zu fassen.

So wurde bereits kurz nach der Tat die polizeiliche Präsenz am Bahnhof und in der Innenstadt deutlich erhöht und bis dato fortgeführt. Besonderes Augenmerk wurde und wird hierbei auf den Jugendschutz, die Überwachung von Gaststätten, die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität und die Verhinderung von Ordnungsstörungen wie Vermüllung, Urinieren in der Öffentlichkeit, unerlaubtes Lagern und Weiterem gelegt. Im Rahmen der Konzeption „Sichere Altstadt“ wurden vom Polizeirevier Ravensburg von Ostern bis Ende Oktober bisher etwa 260 zusätzliche Altstadtstreifen durchgeführt. Dabei wurden rund 5.000 Personen und annähernd 1.400 Fahrzeuge kontrolliert. Hierbei wurden in der Zeit vom 01.04.2021 bis zum 15.10.2021 insgesamt mehr als 110 Verstöße festgestellt und geahndet, davon 34 Vergehen (überwiegend Delikte der Betäubungsmittelkriminalität), 52 Ordnungswidrigkeiten (Lärm, CoronaVO, Verkehrsanlässe) sowie Jugendschutzverstöße und weitere Ordnungsstörungen. Zudem wurden insgesamt 30 längerfristige Aufenthaltsverbote gegen gewalttätige Störer beantragt und von der Stadt entsprechend verfügt.

Unterstützt wurden die Präsenzstreifen des Polizeireviers Ravensburg durch die Polizeihundeführerstaffel, welche im vorgenannten Zeitraum etwa 40 Mal eingesetzt war. Auch Kräfte der Bereitschaftspolizei leisteten in diesem Zusammenhang etwa 270 Unterstützungsstunden. Die Bundespolizei bestreifte den Bahnhof Ravensburg mehrmals täglich und steigerte so die wahrnehmbare Präsenz auf den Bahnanlagen. Durch eine fortlaufende Lage- und Sicherheitsanalyse tauschen die beteiligten Stellen aktuelle Erkenntnisse aus, um unmittelbar und gemeinsam auf erkannte Problemstellungen reagieren zu können.

Neben der polizeilichen Präsenz war das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ravensburg zwischen Juli und Oktober zweimal pro Monat mit einem Informationsstand im Innenstadt- und Bahnhofsbereich unterwegs, um Interessierten Tipps und Hinweise zu geben, wie man durch eigenes Verhalten vorbeugen kann, Opfer einer Straftat zu werden. Außerdem wird gemeinsam mit der Stadt Ravensburg die bewährte Präventionskampagne „Sicheres Nightlife“ intensiviert fortgeführt.

Gemeinsam mit der Stadt Ravensburg wurden weitere wichtige Verbesserungen abgestimmt. Die Stadtverwaltung hat beispielsweise dafür gesorgt, dass die Beleuchtung rund um den Bahnhof in den Abend- und Nachtstunden optimiert wurde.

Damit soll sich die Sicherheit und auch das Sicherheitsempfinden der Reisenden deutlich erhöhen. Zudem ist der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt verstärkt unterwegs und unterstützt die Polizei vor Ort. Das führt dazu, dass häufiger Sicherheitspersonal am Bahnhof ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fortführung und die personelle Stärkung des Streetwork. Dieser präventive Ansatz ist der Stadt ein Anliegen. Sozialarbeiter sind vor Ort und stehen in Kontakt mit den Gruppen, die sich am Bahnhof aufhalten. Hier soll Vertrauen geschaffen und konkret Hilfe gegeben werden. Auch das reduziert mögliche Eskalationen im Vorfeld.

Zwischen der Justiz, der Polizei und der Jugendgerichtshilfe wurden die konsequente und zeitnahe Sanktionierung entsprechender Straftaten nochmals beschleunigt sowie Leitlinien zur frühzeitigen Erkennung möglicher Intensivtäter nachgeschärft.

Alle Beteiligten bekräftigen ihre Absicht, die Bemühungen weiter fortzuführen, um die bereits erreichte positive Entwicklung durch entsprechende Veränderungen auch nachhaltig zu gestalten.

„Ravensburg ist eine sichere Stadt und viele Partner tragen einen wichtigen Teil dazu bei. Sei es bei der Kriminalprävention und bei sozialen Hilfsangeboten, aber auch bei den notwendigen repressiven Maßnahmen“, so bilanzieren Polizeipräsident Uwe Stürmer und Oberbürgermeister Daniel Rapp die bisherigen Ergebnisse der Projektpartnerschaft „Sicheres Ravensburg.“

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