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Towerstars gleichen Serie mit Kampf und Moral aus

Der Jubel war groß, als Mathieu Pompei in der 2. Minute der Verlängerung das 3:2 markierte. Bild: Kim Enderle

Dank eines 3:2 Erfolgs nach Verlängerung haben die Ravensburg Towerstars die Viertelfinalserie auf 1:1 ausgeglichen. Nachdem das Team von Coach Marc Vorderbrüggen zweimal gegen die Gäste zurückgelegen war, sorgte Mathieu Pompei in der Verlängerung nach 79 Sekunden für die viel umjubelte Entscheidung.

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Es war offensichtlich, dass beide Trainer das erste Spiel am Donnerstag umfangreich analysiert hatten. In den Startminuten wurde viel wichtige Arbeit bereits in der neutralen Zone erledigt, so wirklich herausgespielte Torchancen waren eher selten. Was da jeweils auf das Tor kam, war sichere Beute der Torhüter. Glück hatte Towerstars Keeper Olafr Schmidt allerdings in der 8. Spielminute, als ein Schuss von Luca Tosto aus der 2. Reihe an den Pfosten knallte. Die unbestritten allergrößte Chance für die Towerstars hatten Andreas Driendl und Robbie Czarnik in der 17. Minute, das 2:1 Break konnten sie allerdings nicht zur Führung nutzen.

Zwischen diesen Szenen ging die Partie munter hin und her und offenbarte auf beiden Seiten spannende Torszenen. Etwas mehr spielerischen Druck machten die Tölzer Löwen, was sich auch im leichten Plus der Torschüsse von 8:11 widerspiegelte. Auffallend war wie schon im ersten Spiel am Donnerstag das Bestreben beider Teams, hart, aber regelgerecht zu agieren. Im Startabschnitt gab es eine einzige Strafzeit gegen Löwen Stürmer Phillip Schlager, die Überzahlsituation blieb jedoch ungenutzt.

Der zweite Spielabschnitt brachte nach 48 Sekunden eine Riesenchance für Robbie Czarnik und James Bettauer, knapp eine Minute später ließ John Henrion die nächste Möglichkeit folgen. Der Anfangsdruck der Towerstars flachte dann aber ab und Bad Tölz bekam deutliches Übergewicht. Nach knapp achteinhalb Minuten brachte Lubor Dibelka diesen Umstand auch auf die Anzeigentafel. Ein von einem Ravensburger Stock noch abgefälschter Pass landete auf seinem Schläger des Tölzer Top-Stürmers und der Puck schlug unhaltbar zum 0:1 im linken Torwinkel ein. Schon oft sorgte der erste Gegentreffer für Nervosität im Ravensburger Spiel, allerdings nicht an diesem Abend. Großen Anteil daran hatte Patrick Seifert, der sich nur 58 Sekunden nach dem Anspielbully für den 1:1 Ausgleich verantwortlich zeigte. Joshua Samanski wechselte hinter dem Tor die Seite und legte mit der Rückhand an den Bullykreis zurück, von dort zimmerte der Towerstars Verteidiger den Puck in die Maschen.

Die Gäste aus Oberbayern zeigten sich aber unbeeindruckt. Sie zogen das Tempo wieder an und nach 15 Minuten zischte die Scheibe zum zweiten Mal im Netz der Towerstars. Wieder war es ein Schuss aus der zweiten Reihe, diesmal nahm aber der DEL2-Topscorer Marco Pfleger Maß und setzte den Puck zum 1:2 in die Maschen. In dieser Szene hatte sich die defensive Zuordnung vor dem Tor zu spät formiert. Mit dieser knappen Führung für die Löwen ging es in die zweite Pause.

Es war klar, dass die Towerstars im Schlussabschnitt in allen Spielfeldzonen noch engagierter und härter agieren mussten. Schon einmal ein Lichtblick war, dass eine aus dem zweiten Drittel übernommene Strafzeit gegen Mathieu Pompei gut überstanden wurde. Das sorgte für Selbstvertrauen. Kampfgeist und Moral waren an diesem Abend offensichtlich wichtige Tugenden und die wurden in der 47. Minute dank einer Kombination aus dem Eishockeylehrbuch mit dem 2:2 Ausgleich belohnt. Mit einem weiten Pass aus der eigenen Zone konnte sich die zweite Ravensburger Sturmreihe eine 3 gegen 2 Überzahlsituation erarbeiten, Joshua Samanski drückte dann den präzisen Querpass durch den Slot zum 2:2 über die Linie.

In den verbleibenden 13 Minuten war die Partie von beiden Teams etwas vorsichtiger geführt, es galt zu viel Risiko und potenzielle Fehler zu vermeiden. Chancen gab es dennoch, für die Tölzer Löwen scheiterte Luca Tosto in der 55. Minute, James Bettauer hatte eine dreiviertel Minute danach den Puck in aussichtsreicher Position auf dem Schläger. Es blieb jedoch beim 2:2 nach 60 Minuten, es ging nach einer 15-minütigen Pause samt Eisbereitung also in eine Verlängerung. Diese dauerte jedoch nur 79 Sekunden. Vincenz Mayer bediente mit einem Diagonalpass durch die komplette neutrale Zone den gestarteten Mathieu Pompei und der setzte die Scheibe nach entschlossenem Antritt zum 3:2 und der Entscheidung ins lange Eck.

Der Jubel war groß, die Towerstars hatten die Serie auf 1:1 ausgeglichen und alle Uhren wurden damit wieder auf null gestellt. Beide Mannschaften bekamen an diesem Abend allerdings weitere personelle Wermutstropfen zu schlucken. Bei Bad Tölz erlitt Lubor Dibelka eine schwere Verletzung und musste vorzeitig vom Eis. Bei den Towerstars erwischte es Kilian Keller, er musste ins Krankenhaus gefahren werden. Beide Akteure werden am Montag bei Spiel 3 wohl kaum zur Verfügung stehen können.

 

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