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Razorbacks machen Traum vom Erstliga-Aufstieg wahr

Die Reise begann vor gut 30 Jahren in der untersten Liga – am Sonntag feierten die Ravensburg Razorbacks den größten Erfolg ihres Bestehens und sicherten sich nach einem souveränen 58:34-Erfolg im Rückspiel der Relegation zur GFL1 Süd gegen die Kirchdorf Wildcats den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse im American Football.

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Und es war trotz des klaren Ergebnisses gegen die Wildkatzen vom Inn ein hartes Stück Arbeit für die Oberschwaben, die nach dem Schlusspfiff zwar erlöst schienen, die Arme nach oben rissen, sich in den Armen liegend den Riesenapplaus der knapp 2000 Zuschauer im Weingartener Lindenhofstadion entgegennahmen – aber vor allem eines waren: Erschöpft!

Eine lange Saison, die mit unerwarteten Hindernissen und zwei frühen Niederlagen begonnen hatte, fand ein glückliches Ende: Titel in der GFL 2 Süd verteidigt! Schon das hatte Substanz gekostet: Rückstand im Schwabenbowl gegen den Lokalrivalen Biberach Beavers aufgeholt und gewonnen, die Saarland Hurricanes im vorentscheidenden Spiel knapp bezwungen, letztlich auch die Straubing Spiders im Rückspiel in die Schranken gewiesen – fast jedes Spiel in der Rückrunde war ein Endspiel – und die Razorbacks hatten schlussendlich immer das bessere Ende für sich. Sie strauchelten, aber sie fielen nicht: Meister, wieder Meister!

Die Relegation hielt zwei weitere Endspiele bereit: Kirchdorf Wildcats – gegen die starken Bayern hatte es schon manch hartes Gefecht gegeben – und meist hatten die Wildcats ihre Nase vorn. Die Relegation 2018 verloren die Razorbacks deutlich gegen die Stuttgart  Scorpions…reichte die Kraft 2019? Ja, mehr als das: In zwei starken Spielen gegen Kirchdorf zeigten die Razorbacks vor allem eines: Mentalität! Der Wille war groß, auch Rückschläge wie Fehler und Strafen wurden weggesteckt – und am Ende zwei unerwartet deutliche Siege davongetragen: Mit insgesamt 98:62 hielten sie die Wildcats auf Distanz.

Dabei hatten die Razorbacks immer die bessere Antwort: Kirchdorf ging vom Start weg nach nicht einmal einer Minute in Führung – Ravensburg antwortete nicht nur mit einem Kick-off-return-Touchdown, sondern legte mit weiteren Touchdowns zum 25:7 Zwischenstand nach. Bis Mitte des 2. Viertels lief alles für die Oberschwaben: Fumble Andrecus Lindley? Macht nix, 3 Spielzüge später machte DB Elias Eisele den Patzer seines Runningbacks wieder wett.

Drohte in der Defense eine Lücke aufzugehen, stand einer da und stopfte sie. Wackelte in der Offense eine Waffe, stand die nächste parat und sorgte für Raumgewinn – dabei zeigte QB Garrett Dellechiaie, dass er doch immer irgendwie eine Lösung fand, wie er den Ball nach vorne bringen kann. Die Wildcats verzweifelten fast – gaben aber nicht auf und konterten ihrerseits gleich mit zwei Touchdowns. Sekunden vor der Pause verkürzten sie auf 37:20 und legten gleich nach dem Wechsel nach: Nur noch 37:27. Der Ravensburger Vorsprung war auf insgesamt 22 Punkte geschmolzen und die Ravensburger wackelten – aber nicht lange!

Wieder hatten die Gastgeber die besseren Antworten und setzten schonungslos nach: Dellechiaies Pässe, Lindleys Läufe, eine wacker und unermüdlich blockende O-Line, dazu ein aufmerksames Defensive Backfield… in Summe zog das den Wildcats letztlich den Zahn: Auf 58:27 zogen die Razorbacks davon, kontrollierten die letzten Minuten und sicherten den Sieg. Aufstieg! Ein Erfolg, den im Lindenhofstadion kaum jemand fassen konnte – der Zweitligist hat es geschafft und Oberschwaben hat erstmals ein Team in der GFL1.

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