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Institut für Bildungsconsulting bietet vielfältige Möglichkeiten

Archivbild: F.Enderle

Die Corona-Pandemie sorgt in vielen Bereichen für erhebliche Einschränkungen, sie fördert aber auch die Digitalisierung, die sukzessive in allen Bereichen des persönlichen Lebens Einzug hält. „Mit diesem Wandel sind neue Potenziale und Herausforderungen verbunden“, sagt Dr. Martin Rehm, Transfermanager am Institut für Bildungsconsulting (IfB) der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) und Projektmanager im Kompetenzzentrum Medien. Vor zwei Jahren hat die Hochschule auf dem Martinsberg im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Innovative Hochschule“ das regionale Institut eröffnet. Ziel des Programms, das bis 2022 mit 2,2 Millionen Euro gefördert wird, ist der Transfer von Bildung und Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Am Institut für Bildungsconsulting, das als Querschnittsbereich in der Hochschule verankert ist und Projekte aus der Zivilgesellschaft mit einer Forschungsbasis in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften der PH ermöglicht, finden zahlreiche Aktivitäten zur Bewältigung der Herausforderungen durch die Covid-Pandemie statt. Sie reichen von der Unterstützung für Schulen bei der Umsetzung der „Online-Schule“, über Live-Stream-Projekte, virtuelles Vorlesen durch Studierende für jüngere Schülerinnen und Schüler, bis hin zu Online-Beratungen von Eltern und Lehrerinnen und Lehrern bei Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten oder Online-Betreuungen von Schülerinnen und Schülern zu Hause. „Das IfB-Team arbeitet intensiv daran, dieses Angebot noch auszuweiten“, so Rehm.

Eines von sechs Teilprojekten am Institut für Bildungsconsulting ist das Kompetenzzentrum Medien. Es unterstützt und begleitet Projekte, die sich mit medien-pädagogischen und mediendidaktischen Fragen beschäftigen und der Allgemeinheit zugutekommen. „Wir gehen auf die Zivilgesellschaft zu, nehmen deren Fragestellungen auf, suchen und entwickeln zielorientierte Lösungen und arbeiten aktiv in der Projektentwicklung mit“, berichtet Projektmanager Rehm. Die Basis bildet ein Ausschreibungsprozess, der prinzipiell offen für Ideen aus den verschiedensten Bereichen ist. Das Kompetenzzentrum kooperiert mit Praxispartnern in ganz Oberschwaben. Auch bundesweite Projekte werden durchgeführt. „Unser Angebot wird sehr gut angenommen“, berichtet Rehm und verweist auf aktuelle Projekte, unter anderen mit den Beruflichen Schulen des Landkreises Ravensburg und mit Stadtverwaltungen. Auch regionale Wirtschaftsunternehmen haben die Möglichkeit, Teil dieser Initiative zu werden. „Die Umsetzung der Projekte erfolgt in enger Kooperation mit regionalen Partnern, die alle von Anfang an aktiv in den Projektprozess einbezogen werden und ihre Netzwerke, Expertise und Erfahrungen mit einbringen“, so Rehm. Dazu gehören das Bildungsbüro Ravensburg, das Kreismedienzentrum, das Wirtschaftsmuseum Ravensburg, die Volkshochschule Ravensburg und die Klosterwiesenschule Baindt.

Die Grundidee des Instituts für Bildungsconsulting spiegelt das Teilprojekt PROFI wider – ein Fortbildungsprojekt zur Professionalisierung von Lehrkräften für Grundschulen und die Sekundarstufe I sowie pädagogischen Fachkräften in der Elementarbildung. „Unsere Projektarbeit orientiert sich an vor Ort erfassten Bedarfen, die an den betreffenden Einrichtungen in maßgeschneiderten Fortbildungen umgesetzt werden“, berichtet Anja Heinrich-Dönges, Geschäftsführerin der Lernwerkstatt Grundschulzentrum an der PH. Sie ist eine der Projektverantwortlichen für PROFI in der Elementarbildung und Grundschule. Seit über zehn Jahren biete das Fortbildungsprojekt PROFI Grundschulen Unterstützung in Form von bedarfsorientierten Fortbildungen an, sagt sie. Im Rahmen des Förderprojekts „Innovative Hochschule“ sei das erfolgreiche Konzept nun auf den Bereich der Elementarbildung und auf Schulen der Sekundarstufe I übertragen worden. Der große Erfolg von PROFI basiere auf einem Austausch auf Augenhöhe und einem echten wechselseitigen Transfer, betont Heinrich-Dönges. Über 40 Grundschulen im Bodenseekreis und im Landkreis Ravensburg haben sich bereits bei PROFI Unterstützung geholt. Aktuell wird das Fortbildungsprojekt an sechs Grundschulen, zwei Sekundarschulen und einigen Kindertagesstätten umgesetzt. Insgesamt stark nachgefragt sind die Themenbereiche Naturwissenschaften und Digitalisierung. Kooperationspartner von PROFI sind das ZSL – Regionalstelle Tübingen, das Staatliche Schulamt Markdorf, das Seminar für Ausbildung und Weiterbildung der Lehrkräfte (GWHRS) in Weingarten sowie erfahrende Fortbildungskräfte aus verschiedenen Institutionen.

„Wir erreichen mit PROFI nicht nur einzelne pädagogische Fachkräfte, sondern immer das ganze Team“, berichtet Dr. Petra Duske, Projektverantwortliche für Bildungseinrichtungen der Sekundarstufe I. Die Gesamtlehrerkonferenz beziehungsweise das Kita-Team entscheide nach einer Vorstellung des Konzepts über eine Teilnahme an der Fortbildung. Wird PROFI angenommen, werden mit allen Kolleginnen und Kollegen Einzelgespräche geführt. „Wir ermitteln so den spezifischen Fortbildungsbedarf und erstellen dann einen Fortbildungsplan in Abgleich mit der Jahresplanung der jeweiligen Bildungseinrichtung“, so Dr. Duske. Die bedarfsgerechten Weiterbildungen werden in selbstorganisierten Teams nachhaltig umgesetzt. „Das Konzept erfährt eine so hohe Akzeptanz, weil jeder sich wiederfindet und wir die Qualitäts- und Teamfindungsprozesse über einen längeren Zeitraum begleiten.“

Im Zuge der Corona-Pandemie melden Schulen aktuell verstärkt auch kurzfristige Unterstützungsbedarfe an, beispielsweise in Sachen Digitalisierung, berichtet Dr. Duske. „Wir versuchen, diesen Anfragen schnellstmöglich gerecht zu werden – beispielsweise mit Informations- und Erklärungstools.

Infos und Kontakt:
www.bildungsconsulting-weingarten.de

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