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Fassade des Rathauses wird zum Kunstobjekt

Am Dienstag wurden am historischen Rathaus die ersten Banner des Kunstprojekts "Big Picture" abgebracht. Am 3. Oktober ist das gesamte Kunstwerk fertig. Bild: Stadt Ravensburg

Das Rathaus verändert sein Gesicht. Am Dienstag wurden vor der historischen Fassade künstlerisch gestaltete Banner aufgehängt. Der Hintergrund: Akteure aus der Kunstszene in Ravensburg haben sich auf Einladung des Kulturamtes der Stadt Ravensburg zusammengeschlossen, um in der Stadt kulturell „Flagge zu zeigen“. So soll nicht nur der Kunst im öffentlichen Raum eine Möglichkeit zur Entfaltung gegeben werden, die Aktionen sollen auch den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft stärken. Aus der Gruppe heraus entstand eine Reihe von Pop Up-Interventionen, die in Ravensburg temporär zu sehen und zu erleben sind.

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Die Projekte im Einzelnen:

Big Picture
Das Ravensburger Rathaus bekommt eine neue „Fassade“: hausgroß und aus 84 Bannern zusammengesetzt. Jedes Banner spielt eine unverwechselbare Rolle im Gesamtbild. Am Dienstag wurden die ersten Banner bereits angebracht. Die Banner werden derzeit gestaltet von Künstlern, Vereinen, Schulklassen, kurzum jeder der sich einbringen möchte. Weitere Banner werden in den nächsten Wochen an der Rathausfassade angebracht. Fertig soll das Gesamtkunstwerk dann am 3. Oktober sein. Das „Big Picture“ ist ein Projekt von Kapuziner Kreativzentrum, Welfengymnasium und Zone für Gestaltung. Zur Feier der Vollendung des Big Picture am 3. Oktober ist ein Event in Kombination mit „Deutschland singt“ geplant.

Mural auf dem Gespinstmarkt
Philip Walch (Stone.Graffiti) aus Laupheim hat im Auftrag ein Mural am Gebäude der Marktstraße 1 gesprayt: einen Esel mit Krawatte. Das Motiv wird rund ein Jahr bis zur Sanierung des Gebäudes bestehen bleiben. Es erinnert an die Patriziergesellschaft „Zum Esel“, die hier in unmittelbarer Nähe zum Rathaus ihren historischen Versammlungsort hatte. Entstanden war die Patriziergesellschaft als Zusammenschluss der vornehmsten Ravensburger Familien, die sich 1397 ihre erste überlieferte Ordnung gaben. Die Patrizier schöpften ihren Wohlstand seit dem Spätmittelalter aus Groß- und Fernhandel. Sie bestimmten die Geschicke der Reichsstadt, stellten den Bürgermeister und genossen zahlreiche Vorrechte. Die Gesellschaft zum Esel war im Jahr 1813 aufgelöst und das Haus 1818 verkauft worden.

Street Piano
Am Sonntag, 12. September spielt von 13 bis 18 Uhr zum dritten Mal das Street Piano auf dem Gespinstmarkt im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags. Dominik Blöchl bringt so Musik in die Stadt. Während seinen Spielpausen können Passanten die Stille füllen. Idee und Umsetzung des Street Pianos stammt von der Werkhalle Ravensburg.

Stadtmöbel
Auf dem Gespinstmarkt sowie in der Brotlaube wurden Sitzgelegenheiten aufgestellt, die zum Verweilen einladen. Eine Tischtennisplatte ist für sportliche Auszeiten nutzbar, Tischtennisschläger können vor Ort ausgeliehen werden. Die Aufenthaltsqualität wurde so durch die Zone für Gestaltung verbessert. Die Stadtmöbel wird es dort noch bis Oktober geben.

Installation in der Brotlaube

Die Bodnegger Grafikerin Elke Lippus hat eine Installation in der Brotlaube gestaltet – ein großer Torborgen in der Brotlaube wurde so zu einem temporären Kunstwerk bis Oktober. Stadtmöbel laden zum Verweilen ein und haben so einen neuen Ort in der Stadt geschaffen. Begleitet wurde das Projekt von der Zone für Gestaltung.

Public Poster Gallery
Initiiert vom Neuen Ravensburger Kunstverein gibt es auf der Kuppelnauwiese eine „Draußen-Galerie“. Gezeigt werden 39 künstlerisch gestaltete Plakate mit starken Statements. Zu sehen ist sie noch bis einschließlich Sonntag, 12. September.

Gallery Book
Das Projekt am Spielplatz am Katzenliselesturm, das bis Oktober läuft, zeigt, wieviel Freude Kinder an gemeinsamen Kreativprojekten haben, auch wenn die Werke in unterschiedlichen Situationen entstanden: einige zuhause, andere im Kinderhort. Wieder andere wurden bei einer Gemeinschaftsaktion im Integrationszentrum Café International geschaffen, bei einer Malaktion im Freien, angeleitet von Annette Stacheder.

Farbflecken
In Form eines Rundganges durch die Ravensburger Altstadt präsentieren 25 Ladengeschäfte in ihren Schaufenstern Werke 32 regionaler Künstlerinnen und Künstler. In dieser Kooperation von Kunstschaffenden und Einzelhandel werden die Schaufenster gemeinsam und im Einklang gestaltet und aufeinander abgestimmt. Kuratiert vom Kunstverein Ravensburg-Weingarten sind die Schaufenster noch bis 31. August gestaltet.

Neues Mural
Derzeit wird – nach dem Esel in der Marktstraße 1 – das zweite Mural an einem Gebäude in der Ravensburger Innenstadt geplant. Welcher Künstler wird welche Gebäudefassade gestalten? Aktuelle Infos gibt‘s auf instagram (kultur.ravensburg) und Facebook (Kultur Ravensburg)!

„Pop up! Kunst im Stadtraum“ ist ein Projekt im Rahmen des 12-Punkte-Programms der Stadt Ravensburg und Teil des Gemeinschaftsprojektes #kulturdiefehlt – Kultur OpenAir im Landkreis Ravensburg. Das Projekt wird im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR gefördert.

 

 

 

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