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Auch Oberschwabenschau 2021 wird abgesagt

Infos zur Oberschwabenschau. Bild: Kim Enderle

Auch 2021 wird es keine Oberschwabenschau geben. Die Verantwortlichen von der Ravensburger  Veranstaltungsgesellschaft (RVG) stoppen jetzt ihre Vorbereitungen. „Aus unserer Sicht und auch aus der  Sicht der Stadtverwaltung Ravensburg ist das die einzig sinnvolle Lösung“, sagt   Stephan Drescher. „Auch wenn es uns allen in der Seele wehtut.“

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Der Hauptgrund: Niemand weiß, wie sich die Pandemie entwickelt – und die Zukunft der Impfzentren ist  ebenso unklar. Die Oberschwabenhalle, eigentlich zentrale Messehalle der Oberschwabenschau, ist derzeit Kreisimpfzentrum. Die Verträge zwischen Stadt und Kreis laufen bis zum 15. August. Ob die Impfzentren  über diesen Termin hinaus verlängert werden, darüber wird aktuell in der Bundes- und Landespolitik beraten.
„Das Impfen hat Vorrang!“, sagt Stephan Drescher. Aber beim Thema Impfen gebe es derzeit einfach zu viele  Unbekannte: „Wie viel Impfstoff wird geliefert? Wie lange will das Land die Impfzentren noch  betreiben? Stand heute kann uns keiner sagen, wann sich diese Fragen überhaupt klären werden.“ Um die  Messe organisieren zu können, „müssten wir ab sofort sicher mit der Halle planen können. Das können wir nicht. Die Unklarheit darüber, ob die Halle verfügbar sein wird, ist für uns jetzt entscheidend.“

„Würden wir jetzt mit Volldampf loslegen und müssten die Messe dann kurzfristig doch noch absagen oder verkleinern, dann  würden wir auf enormen Kosten sitzen bleiben“

Stephan Drescher, Geschäftsführer RVG

Zumal immer mehr Geld auf dem Spiel steht, je später man die Messe absagt. Stephan Drescher verdeutlicht: „Wir als Veranstalter nehmen pro Oberschwabenschau über eine Million Euro in die Hand.  Mindestens zwei Drittel davon sind schon im Vorfeld fällig für unsere Vorbereitungen.“ Ähnliches gelte für die rund 600 Aussteller: Viele von ihnen  müssten ab sofort ihre Ware für die Messe ordern, manche Lieferketten dauern. „Auch für die Aussteller ist  es sehr wichtig, dass wir jetzt das klare Signal geben. Da sehen wir uns unseren Ausstellern gegenüber in  der Verantwortung.“

Die RVG hat ihre Absage eng mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Für beide Seiten wären die materiellen  Risiken gestiegen, wenn man noch abgewartet hätte. Oberbürgermeister Daniel Rapp trägt die Entscheidung mit. „Natürlich ist das sehr schade. Der Ravensburger Terminkalender verliert dieses Jahr einen weiteren Höhepunkt. Aber angesichts der Planungs-Unsicherheiten ist es vernünftig.“ Der Zeitdruck für die  Entscheidung wuchs zuletzt sehr, berichtet Stephan Drescher.

Seine Lieferanten und Zulieferer müssen wegen der Pandemie derzeit anders planen als sonst, hätten früher  Zusagen und Verträge gebraucht. „Entscheidungen sind dieses Jahr nach vorn verlegt worden. Corona hat  viele Märkte verändert, national und international. Das berührt auch unsere Arbeit hier in Ravensburg“, sagt  Drescher.

Das Messe-Team der RVG hat trotz der Absage der Oberschwabenschau genug zu tun: Aktuell werden zwei  weitere Messen vorbereitet. Anfang Juli ist das „gusto!- Sommerfestival“ in Bärenweiler bei Kißlegg. Das ist eine Open-Air-Veranstaltung rund um gutes Essen, Genuss, Garten und Kultur – ein großes Geschwisterchen  der beliebten Ravensburger Genussmesse „gusto!“.

Und im Oktober wird auch dieses Jahr wieder die Fachmesse agraria Oberschwaben an die Stelle der  abgesagten Oberschwabenschau treten, wie schon 2020. Auch diese Messe ist open air. „Die Agrar-Branche  braucht diese Fachmesse rund um Land- und Forstwirtschaft am Ende ihrer Saison“, sagt Stephan Drescher. „Die Nachfrage bei den Ausstellern ist enorm, wir sind schon jetzt quasi ausgebucht. 2020 haben wir sehr  gute Erfahrungen mit diesem Format gemacht. Daran knüpfen wir jetzt gern an!“


INFOS zur RVG:
Die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft RVG wurde zum 1. September 2020 gegründet. Ihr Ziel ist es, jene Messen durchzuführen, die zuvor von der  „live.in.Ravensburg Veranstaltungsgesellschaft“ organisiert  worden waren: die Oberschwabenschau, die gusto!, die Ewig dein, die ü60 und die hausplus. Gründer und Geschäftsführer der RVG ist Stephan Drescher, der diese Messen schon bisher als Prokurist und Messeleiter  verantwortet hat. Auch das RVG-Team besteht aus erfahrenen Kräften des bisherigen  Veranstalters.


 

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