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Arbeitsmarkt weiter auf Erholungskurs

Bild: Agentur für Arbeit

Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist erneut gesunken. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren im Mai 15.303 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 759 weniger als im Vormonat (minus 4,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 1.546 Menschen zurückgegangen (minus 9,2 Prozent). Ein Jahr vor der Corona-Pandemie, im Mai 2019, waren 11.037 Menschen arbeitslos gemeldet. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit verläuft seit Jahresbeginn stetig.  Das Ende der Kurzarbeit in zahlreichen Betrieben und die Lockerungen der Pandemie-Bedingungen machen die Belebung möglich“, erklärt Jutta Driesch, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg.

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Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich auch in dieser lang anhaltenden Krise relativ robust und aufnahmefähig.“

Jutta Driesch, Agentur für Arbeit

„Der Vergleich mit dem Mai 2019 zeigt, dass wir noch weit weg sind  vom Vor-Corona-Niveau. Wichtig ist nun eine zukunftsorientierte Ausrichtung. Das betrifft sowohl die Unternehmen als auch die Beschäftigten. Digitalisierung, modernes vernetztes Arbeiten und zeitgemäße Qualifikationen sind die Schlüssel für künftige gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Handwerk, IT, Logistikbereich und die Zukunftsbranche Gesundheit und Pflege bieten zukunftssichere Arbeitsplätze mit viel Potential“, so Jutta Driesch.Die Arbeitslosenquote lag im Mai bei 3,4 Prozent. Die Quote in BadenWürttemberg betrug 4,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Mai 2019 war die regionale Arbeitslosenquote auf einem Stand von 2,5 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen

Im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg waren im Mai 15.303 Menschen ohne Arbeit, 6.851 Frauen und 8.452 Männer. Gegenüber dem Vormonat waren 759 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 8.142 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und 7.161 Menschen zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).

Kurzarbeit
Im Mai sind bei der Agentur für Arbeit 104 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 1.319 Frauen und Männer angemeldet. Für November 2020 liegen endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben im November 3.262 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 26.523 Frauen und Männer in Kurzarbeit. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf das verarbeitende Gewerbe, vor allem der Metall- und Elektroindustrie und das Gastgewerbe.

Ausbildungsmarkt
Bis Mai haben die Arbeitgeber in der Region 4.684 Ausbildungsstellen gemeldet, davon sind aktuell noch 2.609 unbesetzt. Dies sind 185 mehr als im Mai des Vorjahres. „Die Betriebe in der Region setzen weiterhin auf eigenen Nachwuchs. Das ist ein positives Zeichen. In allen Branchen und Bereiche gibt es noch eine Vielzahl an Lehrstellen“, so Jutta Driesch. Bis Mai haben sich insgesamt 1.911 Interessierte für eine Berufsausbildung gemeldet. Das sind fast 950 weniger als im Vorjahr. 845 junge Menschen haben zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Ausbildungsstelle gefunden. „Unsere Berufs- und Studienberatung hilft beim Weg in die berufliche Zukunft. Wir helfen jedem jungen Menschen, den Durchblick durch das Dickicht
von Lehrstellen- und Studienmöglichkeiten zu finden und schnüren ein ganz individuelles Angebot. Ein Anruf bei unserer Berufsberatung genügt, um aus ‚keinen Plan‘ einen Plan zu machen.“

Geflüchtete Menschen und Asylbewerber
Im Mai waren insgesamt 5.127 Ausländer arbeitslos gemeldet. 453 (minus 19) * davon stammen aus den Balkan-Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Serbien 127 (minus 3) * arbeitslose Menschen sind aus der Russischen Föderation
und der Ukraine. Die Staaten Afghanistan, Eritrea, Irak, Islamische Republik Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Arabische Republik Syrien sind statistisch in einer Gruppe zusammengefasst. Diese Gruppe umfasst 1.527 (minus 30) * arbeitslose Frauen und Männer.

(* In Klammern ist die Veränderung der absoluten Zahlen zum Vormonat angegeben.)

Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage

Unternehmen und Verwaltungen informierten im Mai über 1.898 neue, offene Stellen. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 5.779 Stellen unbesetzt. Dies waren 565 mehr als im Mai 2020. Zum Vergleich: Der Bestand an offenen Stellen im Mai 2019 lag bei 8.954. „Die Zahl der neu gemeldeten offenen Arbeitsstellen nimmt langsam wieder zu, ist jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Die Tendenz geht wieder in die richtige Richtung“, so Jutta Driesch.

Die größte Zahl an offenen Stellen nach Berufsfeldern:
Produktion, Fertigung, Rohstoffgewinnung: 1.929
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit: 914
Kaufm. Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus: 854
Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung: 708
Bau, Architektur, Gebäudetechnik: 539


Nach Landkreisen ergibt sich folgendes Bild

Landkreis Ravensburg
4.953 Arbeitslose (2.185 Frauen, 2.768 Männer), minus 210 zum Vormonat,  Arbeitslosenquote im Mai: 3,0 Prozent, davon SGB II: 2.381 Menschen, plus 8 zum Vormona
Bodenseekreis
3.706 Arbeitslose (1.707 Frauen, 1.996 Männer), minus 229 zum Vormonat, Arbeitslosenquote im Mai: 3,0 Prozent, davon SGB II: 1.414 Menschen, minus 30 zum Vormonat
Landkreis Konstanz
6.647 Arbeitslose (2.959 Frauen, 3.688 Männer), minus 320 zum Vormonat, Arbeitslosenquote im Mai: 4,1 Prozent, davon SGB II: 3.366 Menschen, minus 72 zum Vormonat

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