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Silvester-Feuerwerk: Interview mit Ordnungsamtsleiter Lothar Kleb

In der Ravensburger Altstadt darf an Silvester aus Brandschutzgründen kein Feuerwerk abgebrannt werden. Doch wie geht man insgesamt am besten mit dem Thema „Feuerwerk“ um? Ein Gespräch mit dem Ravensburger Ordnungsamtsleiter Lothar Kleb.

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In Konstanz wird der Klimanotstand ausgerufen und über das Feuerwerk am Seenachtsfest diskutiert. Andere Städte, wie Tübingen und auch Ravensburg, verbieten Silvesterfeuerwerk in der Altstadt. Was sind die Hintergründe?

Lothar Kleb: „Tatsache ist, dass Silvesterfeuerwerk gemäß den deutschlandweit geltenden rechtlichen Vorschriften verkauft und mit den entsprechenden Beschränkungen auch abgebrannt werden darf. Was legal ist, muss aber nicht ungefährlich sein. Außerdem verursacht Feuerwerk alljährlich viel Müll, Feinstaub und andere vermeidbare Umweltbelastungen. Das bundesweite gesetzliche Verbot, Silvesterfeuerwerk in der Nähe von brandgefährdeten Objekten abzubrennen, gilt natürlich auch in Ravensburg. Dieses Verbot setzen wir in unserer historischen Altstadt flächendeckend um.“

Wer kontrolliert das Verbot?

Lothar Kleb: „Polizei und städtischer Vollzugsdienst haben in den zurückliegenden Jahren das Abbrennverbot in der Altstadt regelmäßig kontrolliert – mit Erfolg. Das Böllern und das Zünden von Silvesterraketen sind massiv zurückgegangen. War früher am Marienplatz gewissermaßen ein Epizentrum der Silvesterknallerei, gibt es nur noch vereinzelte Kracher, verteilt über die ganze Altstadt. Hier liegt aber auch das Kontrollproblem: den kompletten Marienplatz und zusätzlich alle Gassen nahezu gleichzeitig zu kontrollieren, ist nur mit enormen Personalaufwand möglich.“

Deshalb auch die frühzeitige Information der Bürger durch die Stadt? 

Lothar Kleb: „Ja, denn letztlich ist die Verantwortung jedes Einzelnen gefragt, der Feuerwerk abbrennt. Neben Kontrollen setzen wir auf Information, Vernunft und Einsicht. In Zeiten des Klimawandels, Feinstaub und der Sorge um die Zukunft, erscheint auch Silvesterfeuerwerk in einem anderen Licht. Vor diesem Hintergrund will die Stadtverwaltung an jeden vernünftigen und verantwortungsbewussten Bürger appellieren: Auch und gerade in der Silvesternacht kann man einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zu mehr Sicherheit in der Altstadt leisten. Und Geld spart man auch dabei.“

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