„Alleinstehende Frauen“, „Freundinnen“ und „Frauenliebende Frauen“. Unter diesen Chiffren verbargen sich lesbische Lebenswelten, die Thema eines aktuellen Forschungsprojekts mit Schwerpunkt auf den Südwesten und die 1920er bis 1950er Jahre sind. Drei Forschende der Universitäten Freiburg und Heidelberg stellen im Museum Humpis-Quartier den aktuellen Stand ihrer Arbeit vor.
Im März 2021 startete das interdisziplinäre Forschungsprojekt zu lesbischen* Lebenswelten in Baden und Württemberg an den Universitäten Freiburg und Heidelberg. In drei Teilprojekten wird seitdem zu den Themen »Akteurinnen – Vernetzungen – Kommunikationsräume«, »Recht« sowie »Medizin und Wissenschaftsgeschichte« geforscht.
In dem Vortrag „Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten“ stellen drei Mitarbeitende des Projekts ihre Arbeitsbereiche, Quellen sowie Teilergebnisse vor. Dabei werden nicht nur Einblicke in die Arbeit mit verschiedenen Quellen gegeben, sondern auch Schwierigkeiten und Erfolge der Recherchearbeit aufgezeigt. Im Fokus der Ausführungen steht die Zeit des Nationalsozialismus. Aber auch die Situation während der Weimarer Republik und die Nachkriegszeit werden in Teilen angesprochen und können in der anschließenden Diskussion vertieft werden.
Mit Steff Kunz (Universität Heidelberg), Muriel Lorenz (Universität Freiburg) und Elena Mayeres (Universität Heidelberg).
Forschungsprojekt: »Alleinstehende Frauen«, »Freundinnen«, »Frauenliebende Frauen« – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er-1970er Jahre), gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Universitäten Heidelberg und Freiberg i. Br.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Eine Frage des Geschlechts? Frauengeschichte in Ravensburg“ und findet im Rahmen des Pride Month in Kooperation mit dem Verein Übergang zur Vielfalt e.V. statt.
Termin:
Mittwoch, 28. Juni 2023, 19 Uhr
Museum Humpis-Quartier
Teilnahme:
5 EUR regulär
3 EUR er mäßigt
Zusätzliche Informationen zur kommenden Projektphase:
Die sich nun anschließende Forschung der zweiten Projektphase untersucht die Zeit zwischen 1945 und 1980. In diesem Zusammenhang suchen die Forschenden auch nach frauenliebenden Frauen aus dem Raum Baden-Württemberg, die ihre Geschichten in einem anonymen Forschungsinterview teilen möchten. Interessierte können sich gerne an folgende Adresse werden. andere.erinnerungen@uni-heidelberg.de .
