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Towerstars bleiben auf der Siegerstraße

Zwar scheitert hier Josh MacDonald, die Kollegen waren allerdings viermal erfolgreich. Bild; F.Enderle

Die Ravensburg Towerstars haben sich in Landshut mit einem knappen 4:3 drei weitere Auswärtspunkte gesichert. Zwar büßten die Cracks im zweiten Spielabschnitt einen zwischenzeitlichen 3:1 Vorsprung ein, Kampfgeist und Moral waren am Ende allerdings spielentscheidend.

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Towerstars Coach Peter Russell konnte für das Gastspiel in Landshut wie geplant auf sieben Verteidiger und vier komplette Sturmreihen zurückgreifen. Verbunden war die Aufstellung mit einer positiven Nachricht. Stürmer Andreas Driendl, der am 26. April im Playoff Viertelfinale gegen Bad Tölz seinen letzten Einsatz hatte, war wieder zurück im Team. Er ging mit Robbie Czarnik und Josh MacDonald in der zweiten Sturmreihe aufs Eis. Und diese war mitverantwortlich für einen perfekten Start ins Spiel. Trotz fliegendem Wechsel wurde die Scheibe im gegnerischen Drittel gehalten, einen Schuss konnte EVL-Torhüter Olafr Schmidt nur zur Seite abwehren und den Nachschuss brauchte Georgiy Saakyan nur noch zum 0:1 über die Linie zu drücken.

Auch in den folgenden Wechseln gingen die Ravensburger Cracks zielstrebig zu Werke. Nach dreieinhalb gespielten Minuten scheiterte Sam Herr zwar frei stehend aus halblinker Position, 47 Sekunden später zappelte das Spielgerät aber doch im Netz der Gastgeber. Als vor dem Tor die Scheibe frei lag, schalte Robbie Czarnik am schnellsten und besorgte das 0:2.

Diese herbe Startphase mussten die Niederbayern offensichtlich erst einmal verdauen. Erst in der 6. Minute wurde Towerstars Keeper Jonas Langmann erstmals ernsthaft geprüft. Brandon Alderson wurde da am linken Pfosten freigespielt, die kurze Ecke war beim Abschlussversuch aber dicht.

Dass Landshut dennoch besser ins Spiel kam, wurde auch in der 9. Spielminute deutlich. Bei einem Zweikampf hinter dem eigenen Tor war der Stock von Florin Ketterer zu hoch, das fällige Überzahlspiel nutzte der EVL dann durch Alderson per Schlagschuss vom linken Bullykreis aus zum 1:2 Anschlusstreffer. Bitter für die Oberschwaben: Sieben Sekunden später wäre Florin Ketterer wieder von der Strafbank zurückgekehrt. Zwar zeigten die Towerstars weiterhin ein druckvolles Offensivspiel, an der eigenen blauen Linie gab es für den Gegner aber verstärkt zu viel Raum. In der Drittelpause hatte Coach Peter Russell demnach Grund zur Nachjustierung.

Der zweite Spielabschnitt war in den Startminuten völlig offen. In Bedrängnis gerieten das Ravensburger Team allerdings in der 24. Minute, als Pawel Dronia wegen hohen Stocks für zwei Minuten auf die Strafbank verbannt wurde. Die zweiminütige Unterzahl wurde allerdings schadlos überstanden. Zweieinhalb Zeigerumdrehungen später gingen die Towerstars mit einer Überzahlsituation effektiver um als zuvor die Hausherren. Die Unparteiischen hatten eine Strafzeit gegen Landshut angezeigt, Jonas Langmann machte einem sechsten Feldspieler Platz und einen pfeilschnell vorgetragenen Angriff veredelte Fabian Dietz mit dem 1:3.

Alles lief also wieder nach Plan, zumindest bis zur 29. Minute. Diesmal kassierte James Bettauer eine Strafe, auf der Strafbank musste er aber nicht lange sitzen. Sechs Sekunden nach dem gewonnenen Anspielbully hämmerte Brandon Alderson die Scheibe zum 2:3 Anschlusstreffer ins Netz. Dieser Gegentreffer schmeckte den Oberschwaben ganz und gar nicht. Zwar hatte David Zucker in der 36. Minute alleine vor Olafr Schmidt die Riesenchance zum 2:4, ansonsten hatte Landshut jetzt mehr vom Spiel. Die bittere Konsequenz war noch im zweiten Spielabschnitt der 3:3 Ausgleich. Nach einem Puckverlust in der neutralen Zone war die Rückwärtsbewegung zu träge, den Gegenangriff spielte der EVL dann eiskalt zu Ende. Viel hätte nicht gefehlt und Landshut wäre gar mit einer Führung in die zweite Pause gegangen. Andre Hult stand völlig frei vor Jonas Langmann, doch der Towerstars Keeper offenbarte auf der Linie keine Lücke.

Im Schlussabschnitt zeigten beide Teams von Beginn an, dass sie sich für das Schlussdrittel viel vorgenommen hatten. Die Angriffe rollten flüssig hin und her und beide Torhüter standen im Brennpunkt. Deutlich zu sehen war, dass die Oberschwaben das durchwachsene Mitteldrittel abgehakt hatten. In der eigenen Zone wurde wieder konzentrierter gearbeitet und auch der Spielaufbau war wieder solider. Beispielsweise in der 46. Minute, als die Towerstars die leichte Verwirrung des Gegners in dessen Zone nutzen und David Zucker den Puck aus spitzem Winkel zum 3:4 im rechten Kreuzeck unterbrachte.

Noch war es allerdings ein weiter Weg, denn Landshut spielte unbeirrt weiter nach vorne und Towerstars Keeper Jonas Langmann musste mehrfach vor freigelaufenen EVL-Stürmern retten. Aber auch die Towerstars hatten gute Chancen für die Vorentscheidung. So auch Sam Herr, der in der 53. Minute frei am rechten Pfosten zum Schuss kam, der noch abgeblockte Puck aber am linken Pfosten vorbeirutschte. Rund eineinhalb Minuten vor Ende nahm Landshuts Trainer Axel Kammer den Torhüter vom Eis, doch die Towerstars brachten die Führung aufopferungsvoll und letztlich auch erfolgreich zum fünften Auswärtssieg in Folge über die Zeit.

„Uns war klar, dass das hier eine ganz schwere Angelegenheit wird“, sagte Towerstars Coach Peter Russell und ergänzte: „Nach dem enttäuschenden zweiten Drittel haben die Jungs den Weg ins Spiel zurückgefunden und sich am Ende dafür auch belohnt.“

Am Sonntag können die Towerstars auf eigenem Eis gegen das Tabellenschlusslicht Selber Wölfe nachlegen. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr. Da die Zuschauerkapazität erneut auf 750 Fans begrenzt ist, ist der Eintritt den Besitzern von Dauerkarten vorbehalten. Die Partie wird allerdings live auf SpradeTV übertragen, die Sendung startet 30 Minuten vor Spielbeginn mit Analysen und Eindrücken.

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