Nach der Kritik des Wirtschaftsforums pro Ravensburg (Wifo) zu den geplanten Parkgebühren auf dem Scheffelplatz und Bechtergarten mahnt die CDU Ravensburg eine ehrliche Debatte an. Christoph Sitta, CDU-Stadverbandsvorsitzender, wird deutlich: „Während einige Akteure der Kommunalpolitik öffentlich mit Klimaschutz argumentieren, geben sie hinter verschlossenen Türen offen zu, dass mit den dort geplanten Parkgebühren gar keine Lenkungswirkung erzielt wird.“
Daher plädiert die CDU Ravensburg für eine ehrliche Debatte, in der auch die Sorgen und das verantwortungsvolle Handeln der Unternehmer ernst genommen werden. „Eigentlich brauchen wir eine Kampagne: Lokal einkaufen ist gelebter Klimaschutz“, so Sitta weiter und ergänzt, „auch dann, wenn die Menschen am Stadtrand kostenlos parken dürfen“. Laut aktueller Statistiken werden in Deutschland 12 Millionen Pakete täglich ausgeliefert. Bei Kleidung und Schuhen geht fast die Hälfte der Pakete zurück an den Absender. Wenn wir aufgrund der Parkraumbewirtschaftung die Menschen noch mehr als bisher zum Onlineshopping treiben, fördern wir eine schlechtere Umweltbilanz, so die CDU in ihrer Pressemitteilung und verweist auf ihr ganzheitliches Diskussionspapier „Lebenswerte Altstadt“, in dem sie bereits im Sommer 2020 zahlreiche Bausteine formuliert, die Ravensburger Altstadt auf ihrem Weg in eine lebenswerte Zukunft weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus hat Ravensburg – auch im Vergleich zu anderen Städten unserer Größenordnung – kein Einnahmeproblem. Die Parkgebühren in Höhe von 576 € im Jahr stellen jedoch für die meisten Arbeitnehmer, die auf der Kuppelnau parken und in der Innenstadt arbeiten eine enorme Mehrbelastung dar – zusätzlich zur aktuellen Inflation. „Wir brauchen in Ravensburg also eher eine Debatte, wie wir Unternehmer und Bürger finanziell entlasten können, sodass Investitionen wie energetische Sanierungen bzw. ein Einkaufsbummel möglich werden“, sagt Christoph Sitta mit einem Blick auf die aktuellen Belastungen.
