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Schockanrufe durch Betrügerbande – Ein Täter bei Übergabe festgenommen

Bild: KIm Enderle

Im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg häuften sich am Donnerstagnachmittag sogenannte „Schockanrufe“ einer Betrügerbande. Insbesondere im Bereich Ravensburg wurden der Polizei gut ein Dutzend solcher Anrufe gemeldet.

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Ein angeblicher Polizeibeamter täuschte vor, dass ein naher Angehöriger der Angerufenen einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und nun in Haft sei. Durch eine Kaution im fünfstelligen Euro-Bereich könne der Angehörige auf freien Fuß gesetzt werden.  Einer 58-jährigen Frau machte eine weibliche Anruferin weis, ihre Schwester zu sein und bei einem Verkehrsunfall eine Person getötet zu haben. Eine männliche Stimme gab sich sodann als Polizeibeamter aus und forderte von der 58-Jährigen 65.000 Euro als angebliche Kaution. In gutem Glauben, ihrer Schwester zu helfen, hob die Frau das Geld von ihrer Bank ab.

Die Betrüger lotsten ihr Opfer nach Ravensburg, um die Summe angeblich gleich bei der Gerichtskasse einzahlen zu können. Weil diese jedoch bereits geschlossen sei, warte ein Praktikant vor dem Amtsgericht auf die 58-Jährige. Diese übergab schließlich das gesamte Bargeld an einen jungen Mann, der etwa 30 Jahre alt war, südländisches Aussehen hatte und mit einer dunklen Jeans und einem blauen T-Shirt bekleidet war.

Ein 72-Jähriger schenkte dem Anrufer in einem anderen Telefonat ebenfalls zunächst Glauben und begab sich zu seiner Hausbank, um die geforderte Summe in bar abzuheben. Die Übergabe an einen angeblichen Notar wurde von den Betrügern in der Ravensburger Innenstadt inszeniert. Vor der Übergabe kamen dem Opfer jedoch Zweifel und er verständigte die Polizei. Die Beamten konnten daraufhin einen 31 Jahre alten Mann, der offenbar als Geldabholer fungierte, am zuvor vereinbarten Treffpunkt vorläufig festnehmen. Zumindest dem  72-Jährigen ist somit glücklicherweise kein finanzieller Schaden entstanden.

Die Kriminalpolizei Friedrichshafen hat in beiden Fällen die Ermittlungen wegen Bandenbetrugs aufgenommen und prüft derzeit, ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht. Personen, die am Donnerstag zwischen 14 und 16 Uhr eine Person mit der entsprechenden Beschreibung im Bereich der Herrenstraße gesehen oder sonst auffällige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter Tel. 07541/701-0 bei der Kriminalpolizei zu melden.

Indes warnt die Polizei erneut vor Betrugsmaschen dieser Art. Seien Sie immer misstrauisch und kontaktieren Sie Ihre Angehörigen selbst. Geben Sie niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie kein Geld oder Wertsachen an fremde Personen, auch nicht an vermeintliche Amtsträger. Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, kontaktieren Sie die Polizei unter 110.

Weitere Tipps und Informationen zum Thema Betrug finden Sie unter www.polizei-beratung.de oder erhalten Sie bei Ihrer Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle unter Tel. 0751/803-1048.

 

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