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Polizei kooperiert im Kampf gegen „Callcenterbetrüger“ mit Banken

Kreditinstitute in Kooperation mit polizeilicher Prävention. Bild: Polizeipräsidium Ravensburg

Insbesondere ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger werden vermehrt Opfer von Anrufstraftaten, also des sogenannten Callcenter-Betrugs. Oft werden in diesem Zusammenhang hohe Bargeldbeträge bei Kreditinstituten abgehoben, um diese hinterher den Straftätern zu übergeben. Das Geld ist zumeist unwiederbringlich verloren, ebenso sonstige übergebene Wertsachen.

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Genau hier setzt nun eine weitere Präventionsmaßnahme des Polizeipräsidiums Ravensburg an: durch Schulungen der Mitarbeitenden an den Bankschaltern soll das Kassenpersonal über die Betrugsmaschen aufgeklärt werden. Begleitend dazu sollen Mailwarnschreiben bei aktuellen Anrufwellen die Kreditinstitute situationsbezogen warnen, versandt vom Führungs- und Lagezentrum beim Polizeipräsidium Ravensburg. Hierbei werden bei zeitlichen und räumlichen Häufungen von Betrugsanrufen flächendeckende Warnungen an alle Banken innerhalb der betroffenen Region beim Polizeipräsidium Ravensburg versandt.

Aufgeklärte und informierte Menschen, welche diese Betrügereien rechtzeitig erkennen, melden sich immer öfter bei der Polizei. Anhand dieser Anrufe können die aktuellen regionalen Schwerpunkte vom Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums erkannt werden. Im Anschluss beginnen die Verständigungen/Warnungen an die Banken.

Mit Sorge betrachtet die Polizei die Entwicklung der Straftaten zu Nachteil älterer Menschen. Neben intensiver Ermittlungsarbeit in den betroffenen Deliktsbereichen setzt insbesondere das Referat Prävention seit Jahren auf Aufklärung und Vorbeugung. In diesem Kontext bilden kostenfreie Vorträge bei Seniorinnen und Senioren, „Bäckertürenaktionen“, Kooperationen mit Apotheken und die Zusammenarbeit mit Seniorenräten den Schwerpunkt der polizeilichen Präventionsarbeit.

Mit der Bankenkooperation geht die Polizei neue Wege, um potenzielle Opfer konkret vor Schädigungen zu schützen, hierbei gilt die Zielgruppe des Kassenpersonals als wichtiges Bindeglied zur Verhinderung dieser perfiden Betrügereien. Callcenterbetrüger suchen sich gezielt einzelne Stadtteile heraus, um dort flächendeckend ihre betrügerischen Anrufe zu starten. Vor Ort warten dann sogenannte „Abholer“, um sehr zeitnah und flexibel das ergaunerte Geld bei den Opfern an sich nehmen zu können. In den Informationsveranstaltungen für das Kassenpersonal werden umfangreiche Informationen an die Bediensteten gegeben. Hierdurch sollen Auszahlungen von größeren Bargeldbeträgen an potenzielle Opfer hinterfragt und die Weitergabe an die Betrüger verhindert wird. Das Referat Prävention führt diese Schulungen kostenfrei und auf Wunsch auch in digitaler Form durch.

Zielgruppe und „Modus Operandi“:

Waren in der vergangenen Zeit meist betagte Menschen Opfer von Anrufstraftaten, wird derzeit beobachtet, dass auch Menschen zwischen 55 und 60 Jahren Opfer von Schockanrufen werden. Den Geschädigten wird auf theatralische Art am Telefon vorgetäuscht, eines ihrer Kinder habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Menschen, oft angeblich Kinder, seien durch das Verschulden des angeblichen Angehörigen noch an der Unfallstelle verstorben. Dieser stünde nun im Landgericht und der Richter verlange eine Kaution. Opfer dieser Betrügereien werden häufig Menschen, welche „mitten im Leben stehen“ und welche bei vollem, geistigem Verstand sind.

Die kostenfreien Präventionsvorträge können beim Referat Prävention für Gruppen ab 15 Personen gebucht werden. Kontaktdaten nachfolgend.

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