rv-news.de
SportTop-Thema

Nach gedrehtem Spiel fehlen 93 Sekunden zum Sieg

Die Ravensburg Towerstars haben am Sonntagabend bei den Eispiraten Crimmitschau einen spannenden Kampf geliefert. Bitter war, dass am Ende nur ein Punkt blieb, bis 93 Sekunden vor der Schlusssirene lagen die Cracks von Coach Gergely Majoross noch in Führung.

- Anzeige -
Jetzt bewerben!


Die Towerstars gingen mit unveränderter Besetzung in das Sonntagsspiel beim selbstbewussten Tabellenführer Crimmitschau und mussten schon früh den ersten Nackenschlag einstecken. Nicht einmal 4 Minuten waren gespielt, da schlug der von einem Ravensburger Schlittschuh abgefälschte Schuss von Justin Büsing zum 1:0 für die Gastgeber ein. Dieser Gegentreffer – es war der erste nach fast 124 gespielten Minuten – tat den Towerstars wahrlich nicht gut. Oftmals fehlte es an der letzten defensiven Konsequenz bereits in der neutralen Zone und das spielte den Westsachsen prompt in die Karten. Henri Kanninen traf nach sechs Minuten zum 2:0. Von einer durchaus erwartbaren Verunsicherung aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Stammtorhüter Oleg Shilin kurz zuvor, war bei den Eispiraten nichts zu sehen. Ein früher Rückstand bei dieser stimmungsvollen Kulisse im Eisstadion am Sahnpark, das wollte man eigentlich verhindern. Immerhin fanden die Oberschwaben nach ein paar Minuten besser ins Spiel und erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten. Dass Nick Latta 49 Sekunden vor der ersten Pause den 2:1 Anschlusstreffer markieren konnte, war für den weiteren Spielverlauf freilich wichtig.

Im zweiten Spielabschnitt bot sich ein völlig anderes Bild. Die Towerstars wirkten bissiger sowohl in den Zweikämpfen als auch im Vorchecking und erarbeiteten sich deutlich mehr Spielanteile. Mehrfach bissen sie sich aber die Zähne an Eispiraten Keeper Christian Schneider aus, so auch Nick Latta, der an der Mittellinie ein Laufduell gewann und letztlich bei einem Alleingang scheiterte. Der zweite Spielabschnitt endete torlos, es blieb aber spannend.

Das dritte Spieldrittel bot dann einen offenen Schlagabtausch mit ständig wechselnden Druckphasen. Anfangs gehörte das Geschehen klar den Towerstars, die nach rund 4 Minuten zum verdienten Ausgleich kamen. Die Towerstars spielten ein druckvolles Powerplay erfolgreich zu Ende, als Charlie Sarault einen starken Pass an den langen Pfosten spielte und Fabian Dietz den Puck zum 2:2 Ausgleich ins Tor lenkte. Doch Crimmitschau zeigte sich davon genauso unbeeindruckt, wie die Towerstars zuvor vom 2-Tore-Rückstand. Nur zwei Minuten später brachte Tobias Lindberg die Hausherren wieder in Führung. Beide Teams klappten im Kampf um die Tabellenführung danach sprichwörtlich die Visiere hoch und kämpften um jeden Zentimeter Eis. Dass schon der geringste räumliche Vorteil bei der offensiven Abstimmung den Unterschied ausmachen können, stellten die Towerstars nachfolgend im 2-Minuten-Rhytmus unter Beweis. Zunächst vollendete erneut Nick Latta mit einem platzierten Handgelenkschuss zum 3:3 Ausgleich, dann schloss Charlie Sarault zur Freude der mitgereisten Ravensburger Fans einen schnellen Gegenangriff zur 4:3 Führung ab.

Den hauchdünnen Vorsprung verteidigten die Towerstars bis hinein in die Schlussphase. Hier ging Eispiraten Trainer Jussi Tuores volles Risiko und nahm bei einem Bully im Ravensburger Drittel schon über drei Minuten vor Ende den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Eineinhalb Minuten lang wehrten sich die Ravensburger Cracks erfolgreich gegen die 6 gegen 5 Überzahl und setzten bei einem Befreiungsversuch den Puck zweimal nur knapp gegen das verwaiste Tor der Gastgeber. 93 Sekunden standen noch auf der Uhr, als es dann leider doch passiert war: Crimmitschau gelang der 4:4 Ausgleich, es ging in die Verlängerung.

Wie schon im Auftaktspiel der neuen Saison gegen Bad Nauheim war das Glück den Towerstars auch in dieser Verlängerung nicht gerade hold. Eigene, durchaus gute Möglichkeiten blieben ohne Ertrag, stattdessen fand ein abgefälschter Schuss den Weg zum entscheidenden 5:4 ins Ravensburger Tor.

„Wir waren im ersten Drittel leider nicht so richtig da, haben uns aber zurückgekämpft. Das war sicherlich das beste und intensivste der vier bislang ausgetragenen Spielen, auch wenn es noch einiges gibt, das wir hätten besser lösen können“, lautete das Fazit von Towerstars Coach Gergely Majoross. Zwar verpassten die Towerstars die mögliche Übernahme der Tabellenführung, sie bleiben aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Krefeld aber zumindest auf Rang 2.

Print Friendly, PDF & Email