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Kultur und Events

„Martha Guttenberger & Erinnern für die Zukunft“

Bild: Museum Humpis Quartier

In einer kombinierten Veranstaltung aus einer Buchpräsentation und einer Filmvorführung wird die Erinnerung an die Verfolgung der Ravensburger Sinti während des Nationalsozialismus thematisiert.

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Gemeinsam stellen die Autor*innen Magdalena Guttenberger und Manuel Werner ihr Buch „»Die Kinder von Auschwitz singen so laut!« Das erschütterte Leben der Sintiza Martha Guttenberger aus Ummenwinkel“ vor und lesen ausgewählte Texte aus der Publikation.

Martha Guttenberger wurde 1921 in Önsbach/Achern in einem Wohnwagen geboren. Sie war 21 Jahre alt, als sie mit ihrem dreijährigen Sohn Josefle von Dallau über Mosbach in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Dort wurde sie unter anderem im Waisenblock eingesetzt, in dem Sinti- und Romakinder unter schlimmsten Bedingungen litten und letztlich ermordet wurden. Es folgten die Konzentrationslager Ravensbrück, Schlieben und Altenburg. Nach der Befreiung lebte sie mit ihrer Familie in zwei engen Zimmern einer Baracke des vormaligen Ravensburger NS-Zwangslagers im hintersten Ummenwinkel.

Ihre Schwiegertochter Magdalena Guttenberger notierte ab 1972 die Erzählungen von Martha Guttenberger mit. Der Journalist Manuel Werner hielt weitere Gespräche fest und ergänzte zusätzliche Rechercheergebnisse und Aspekte.

Im Anschluss findet eine Vorführung des Films „Das Lager am Rande der Stadt – Eine Spurensuche in Ravensburg“ des Vereins Bildung für Sinti und Roma in Ravensburg e.V. statt.

In Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma begaben sich junge Menschen aus der Minderheit auf Spurensuche in Baden-Württemberg und rekonstruierten die Geschichte ihrer verfolgten Vorfahren. Dieses Projekt des außerschulischen Lernorts RomnoKher des VDSR-BW führte 2022 an den Ort des einstigen Zwangslagers Ummenwinkel und ins Museum Humpis-Quartier in Ravensburg sowie nach Mannheim zur Auschwitzüberlebenden Zilli Schmidt.

Anschließend stehen Magdalena Guttenberger, Daniel Strauß (Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg Deutscher Sinti und Roma), sowie Armani Spindler und Madeleine Kehrer (Verein Bildung für Sinti und Roma Ravensburg e.V.) in einer Gesprächsrunde für Fragen bereit.

Musikalisch wird der Abend von der Band „Die Drahtzieher“ umrahmt.

Eine Veranstaltung des Museums Humpis-Quartier und des Vereins Bildung für Sinti und Roma in Ravensburg e.V. in Kooperation mit dem VDSR-BW (Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg).

Termin:
Mittwoch, 14. Juni, 19 Uhr
Ort: Museum Humpis-Quartier
Die Veranstaltung kostenfrei

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