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Landkreis will bei Impfungen mehr in die Fläche gehen

Der Landkreis Ravensburg hat weitere Details der Impfkampagne vorgestellt. Bild: F.Enderle

Der Landkreis Ravensburg will parallel zum Betrieb des Kreisimpfzentrums in der Oberschwabenhalle mehr in der Fläche des Kreisgebiets impfen. Profitieren sollen hier Bürgerinnen und Bürger, denen eine weite Fahrt nicht zumutbare wäre oder besondere Unterstützung benötigen.

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Zwar hinkt der Plan einer flächendeckenden Durchimpfung der Bevölkerung in Deutschland deutlich den Erwartungen hinterher, dennoch gibt es leichte erfreuliche Tendenzen, auch im Landkreis Ravensburg. Die Bewohner von Senioren- und Pflegeheime, die unabhängig von der 80 Jahre Marke von den mobilen Impfteams des Landesimpfzentrums Ulm geimpft werden, sollen in Kürze mit der ersten Dosis durch sein. Durch mehr Verfügbarkeit des Impfstoffs „Biontec“ sowie der Aussicht, in Kürze auch AstraZeneca Kontingente zu erhalten, wird sich die Zahl der vollzogenen Impfungen auch im Kreisimpfzentrum in der Oberschwabenhalle Ravensburg deutlich erhöhen. „Wir rechnen ab dem 1. März mit insgesamt 1000 Impfungen pro Woche“, erklärte Landrat Harald Sievers bei der Vorstellung neuer Details für die Kreis-Impfkampagne.

Noch immer läuft die Stufe 1 des Konzept des Bundes, es erhalten also nur Menschen ein Impfangebot, die über 80 Jahre alt sind, in einer Pflegeeinrichtung leben oder in medizinisch-pflegerischen Berufsfeldern tätig sind. In Baden-Württemberg kommen – wie aktuell entschieden wurde – in Kürze noch Lehrkräfte und Erzieher/innen hinzu. Wann die Stufe 2 mit der nächsten Altersgruppe und beruflichen Tätigkeiten ausgerufen wird, ist derzeit noch offen. Die Kreisbehörde will unabhängig davon aber dafür sorgen, insbesondere vulnerable Personengruppen geimpft zu bekommen. Dafür wurde ein Plan erarbeitet, der die Impfungen in das Kreisgebiet hinausträgt. Denn insbesondere in nordöstlichen Gemeinden oder im Allgäu wären Fahrzeiten von mehr als 40 Minuten zum nächsten Kreisimpfzentrum keine Seltenheit. Im Allgäu gibt es zwar kürzere Optionen, doch die liegen zum Teil auf bayrischem Landesgebiet und stehen daher nicht zur Verfügung.

Das Konzept sieht vor, dass die Gemeinden vor Ort die Impfungen für die infrage kommenden Menschen organisieren. „Das muss nicht zwangsläufig nur durch die Gemeindeverwaltung sein, sondern auch Vereine oder Stiftungen kommen da als Partner infrage“, sagt der Vogter Bürgermeister und aktuelle Vorsitzende des Gemeindetages, Peter Smigoc. Die Terminvergabe dieser 2. Stufe läuft übrigens außerhalb des vereinheitlichten Terminsystems. „Die Gemeinden vor Ort wissen am besten, welche Personen infrage kommen“, ergänzt Smigoc.

Voraussichtlich Mitte März wird in Leutkirch ein Testlauf stattfinden, eine Woche später könnte das Prinzip dann auf weitere Gemeinden ausgeweitet werden. „Es gibt für derartige Angebote keine Blaupause“, betont der für die gesamte Impf-Infrastruktur verantwortliche Kreisbrandmeister Oliver Surbeck. Sowohl Surbeck, als auch Landrat Harald Sievers sind allerdings zuversichtlich, dass das zusätzliche Angebot den Landkreis beim Bestreben, möglichst viele vulnerable Bevölkerungsgruppen geimpft zu bekommen. Vorgesehen ist, dass  die mobilen Impfteams aus Ulm den Impfstoff mitbringen. Er wird also nicht vom Kontinent des Kreisimpfzentrums abgehen.

Zwar noch mit theoretischen Zeitmarkern versehen, aber noch immer aktuell sind die Stufen 3 und 4 der Kreis-Impfkampagne. Bis 30. Juni soll der Betrieb des Kreisimpfzentrums in der Oberschwabenhalle den Betrieb einstellen, danach sollen niedergelassene Ärzte, welche die technischen Voraussetzungen erfüllen, den Regelbetrieb von Impfungen aufnehmen. Bis dahin sollen auch neue Details über die technische Handhabe der Impfstoffe vorliegen.

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