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Fortschreibung des Regionalplans gleicht Weichenstellung

Bild: Kim Enderle

Am 25. Juni entscheidet die Verbandsversammlung des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben über die Fortschreibung des Regionalplans. Zentrales Thema aus Sicht der Unternehmen ist der Ausweis von Gewerbeflächen.

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Martin Buck, Präsident der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), appelliert an die Verbandsversammlung: „Für die Unternehmen der Region sind Entwicklungschancen ein elementarer Standortfaktor. Es ist eine existentielle Frage, ob Unternehmen zukünftig Flächen für eine Entwicklung hier vor Ort haben werden.“ Eine auf den Gegensatz zwischen Wachstum und Umweltschutz verkürzte Debatte wird der Wichtigkeit des Themas nicht gerecht. „Die Wirtschaft mit ihren Forschungs- und Entwicklungsleistungen war stets Treiber von Innovationen. Die aktuelle Transformation benötigt Entfaltungsmöglichkeiten und ist gefährdet, wenn diese nicht vorhanden sind.“

Selbstverständlich müsse mit Flächen sparsam umgegangen und die Versiegelung möglichst geringgehalten werden. Die IHK beschäftigt sich deshalb seit über zehn Jahren mit der effektiven Nutzung von Gewerbeflächen. Sie setzt sich für Gründer- und Technologiezentren sowie Gewerbehöfe in mehrgeschossiger Bauweise ein. Die IHK forderte wiederholt die Einrichtung Interkommunaler Gewerbegebiete, die zur Flächenersparnis beitragen und besser an den ÖPNV angebunden werden können als kommunale Einzellösungen. Daher begrüßt es die IHK ausdrücklich, dass der neue Regionalplan erstmalig solche Interkommunalen Gewerbegebiete explizit vorsieht, die in der Regel von bereits gebildeten Zweckverbänden getragen werden.

„Die Wirtschaft ist Teil der Gesellschaft und entwickelt sich mit ihr weiter. Wir sollten uns hier nicht auseinanderdividieren lassen, nur um künstliche Feindbilder zu bedienen.“

Martin Buck, Präsident IHK Bodensee-Oberschwaben

Die Region Bodensee-Oberschwaben verdankt ihren hohen Wohlstand und überdurchschnittliche Einkommen der guten Wirtschaftsentwicklung und hat dadurch auch bessere Zukunftsaussichten als viele andere. Damit das so bleibt, plädiert die IHK für eine Gewerbeentwicklung, die von Vernunft und Weitsicht geprägt ist. Wo immer Wirtschaft wächst, werden Flächen benötigt. Wer diesen Effekt aber in andere Regionen oder ins Ausland verschieben möchte, hätte in der Umweltbilanz nichts gewonnen. Die Einnahmen, Arbeitsplätze und positiven Effekte wären für unsere Bevölkerung für immer verloren.

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