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Doppelte Ernte für die Landwirtschaft

Infos zur Oberschwabenschau. Bild: Kim Enderle

„Alle reden über Energie. Wir auch!“: Das haben sich Eugen Maucher und sein Team vom Kreislandwirtschaftsamt Ravensburg vorgenommen. Sie setzen mit „Energie aus Bauernhand“ in diesem Jahr ein hochaktuelles Schwerpunktthema auf dem „Grünen Pfad“ der Oberschwabenschau.

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Im Mittelpunkt der jährlichen Sonderschau in Halle 9 steht Agri-PV, die derzeit in aller Munde ist. „Agri-PV ist eine Chance für unsere Landwirte“, sagt Eugen Maucher. Eine Chance deshalb, weil sie doppelte Ernte und somit mehr Einkünfte ermöglicht. Denn oben ernten Photovoltaik-Paneele Sonne und damit Energie. Darunter kann weiterhin Obst oder Getreide angepflanzt werden, weil die Module – anders als bei der Freiflächen-PV – weiter auseinander und weit weg vom Boden montiert sind.

Der Experte aus dem Ravensburger Landratsamt weiß aber auch um die Vorbehalte und Sorgen im Zusammenhang mit dieser vergleichsweisen jungen Technologie. Was, wenn Verpächter von landwirtschaftlicher Fläche am Ende doch lieber ganz auf die lukrative Energieproduktion setzen? Ackerboden am Ende also verloren geht? Und: Noch sind nicht alle Fragen rund um optimale Nutzung und Ertrag geklärt. Wissenschaftlich untersucht wird das zurzeit quasi ums Eck im Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee sowie auf dem Obsthof Bernhard in Kressbronn. Von dort stammt auch die auf der Oberschwabenschau ausgestellte Agri-PV-Anlage.

Information – sachlich und anschaulich aufbereitet
Ziel ist es jedes Jahr, sachlich und anschaulich über ein aktuelles Thema zu informieren, erklärt Eugen Maucher: 2023 also über die vielfältigen Möglichkeiten, Energie aus Bauernhand zu gewinnen. Die Besucherinnen und Besucher der Ravensburger Verbraucher- und Agrarmesse können und sollen sich selbst ein Bild machen. Wer sich besonders für die „Erneuerbaren“ interessiert, findet im Übrigen in Halle 1 in der „Sonderschau Energieeffizienz“ sowie im Freigelände weitere Aussteller, die präsentieren, wie die saubere Energieversorgung der Zukunft aussehen soll.

In mehreren Gesprächsrunden werden Expertinnen und Experten auf der Bühne des „Grünen Pfads“ über die Zukunft der Landwirtschaft und deren Rolle als Energieproduzenten diskutieren. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk schaut am Samstag, 21. Oktober, vorbei. Ein Highlight des „Grünen Pfads“ ist und bleibt seit vielen Jahren der Stand der Landfrauen mit selbstgebackenem Kuchen und einer Hochzeitssuppe, die längst Kult ist.

Auf insgesamt rund 1800 Quadratmetern präsentieren sich in Halle 9 verschiedene Akteure aus Landwirtschaft und landwirtschaftlichem Umfeld – vom Verlag über Verbände bis hin zur Brauerei oder Käserei. Für den „Grünen Pfad“ dort werden im Vorfeld noch fast 40 Kubikmeter bester Humus in die Halle transportiert, um den Gästen demonstrieren zu können, was auf dem heimischen Acker so alles wächst und gedeiht.

Zwei oder drei Tage vor dem offiziellen Start der Oberschwabenschau am 18. Oktober vervollständigen bis zu 30 große Pflanzenkisten das grüne Paradies. Diese sind laut Eugen Maucher bereits fix und fertig etwa mit Weizen, Ackerbohnen, Mais oder Blühsaaten bepflanzt und warten auf ihren großen Auftritt. Der Mann vom Ravensburger Landratsamt – seit 31 Jahren bei der Oberschwabenschau dabei und seit 2015 die treibende Kraft hinter dem „Grünen Pfad“ – gibt sich im Moment tiefenentspannt: „Alles ist gut vorbereitet. Läuft!“

Die Oberschwabenschau 2023 in Ravensburg dauert von 18. bis 22. Oktober. Details zum Programm unter: www.oberschwabenschau.de

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