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Regionales

BUND wirbt für nachhaltige Christbäume

Bild: Angela Koch / BUND BW

Ein Großteil der jährlich in Deutschland gekauften Weihnachtsbäume (25 Millionen pro Jahr), stammt aus speziell angelegten Weihnachtsbaumkulturen. Hier werde oft nicht an Chemikalien und Düngern gespart, kritisiert der BUND in einer Pressemitteilung.

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Der BUND Ravensburg-Weingarten hat recherchiert, und die deutschlandweite „Liste mit Verkaufsstellen von ökologischen Weihnachtsbäumen“ der Umweltorganisation Robin Wood mit Angeboten aus der Region ergänzt. Mehr Informationen zum Thema, sowie die die Liste der Verkaufsstellen regionaler, ökologischer Weihnachtsbäume sind auf der Webseite des BUND Ravensburg-Weingarten (www.bund-ravensburg.de) anzulesen.

Rund 90% der im Handel erhältlichen Weihnachtsbäume stammen zwar aus Deutschland, aber zum Großteil von Intensivplantagen. Damit die Bäume den Vorstellungen entsprechen, werden diese immens gedüngt und mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln gespritzt – fatal für die Umwelt, insbesondere für die Insekten.

Bei stichprobenartigen Tests des BUND im Jahr 2019, wiesen 76% der Nadeln von Weihnachtsbäumen aus Deutschland, Rückstände von neun unterschiedlichen Pestiziden auf. Fünf dieser Pestizide zählen zu den gefährlichsten, die in der EU zugelassen sind. Erfreulicherweise gibt es Alternativen – nachhaltige Weihnachtsbäume. Sie sind etwas teurer, doch sie stehen für mehr Umweltschutz und halten gleichzeitig Gifte aus der Weihnachtsstube fern.

Eine Möglichkeit wäre, auf Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen zurückgreifen. Dabei ist auf eine ausreichende Zertifizierung zu achten (Biokreis, Bioland, Demeter, Naturland, das BIO-Siegel nach EG-Öko-Verordnung). Weihnachtsbäume mit diesen Zertifikaten sind ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldüngern kultiviert. Gleiches gilt für Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben.

Die beliebte Nordmanntanne ist in Deutschland nicht beheimatet und wird für uns quer durch Europa transportiert. Deswegen lieber auf Fichten, Kiefern oder Tannen aus regionaler Forstwirtschaft zurückgreifen – das spart Transportwege.

Ein Großteil des Saatguts für die Weihnachtsbaum-Produktion stammt aus Georgien. Bei der Zapfenernte arbeiten die Pflücker unter gefährlichen Arbeitsbedingungen. „Fair Trees“ verbessert die Arbeitsbedingungen durch Schulungen und sichere Kletterausrüstungen sowie einem angemessenen Lohn.

„Recycelter Weihnachtsbaum“
Da Schulen und Büros oft über die Weihnachtszeit geschlossen haben, benötigen sie ihre angeschafften Bäume nicht mehr. Es lohnt sich, hier nachzufragen ob der Weihnachtsbaum seinen zweiten Auftritt in heimischer Stuben haben könnte. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel. Oder warum nicht eine Zimmer- oder Gartenpflanze mit Weihnachtsdekoration schmücken. So muss kein Baum gefällt werden.

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