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Beispiellose KBZO-Ära endet nach über 41 Jahren

Wechsel am Steuer: KBZO-Urgestein Norbert Donath (vorne links) hat seinen Nachfolger Samuel Richter (vorne rechts) intensiv eingearbeitet. Bild: Stiftung KBZO

WEINGARTEN
Wenn jemand das ganz besondere „KBZO-Gen“ verkörpert und lebt, dann er: Norbert Donath. Ein Name, der wie ein Synonym steht für die Stiftung KBZO im Allgemeinen und deren Zentrale Dienste im Besonderen. Nach 41 Jahren plus Nachspielzeit ertönte nun der Schlusspfiff für Norbert Donath an „seinem“ KBZO. Dieses Ende einer beispiellosen KBZO-Ära wurde natürlich würdig gefeiert: mit Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleitern und Freunden – mit Präsenten und Programm.

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Vom Verwaltungsangestellten und Mitarbeitervertreter über stellvertretenden Verwaltungsleiter und Betriebsratsmitglied bis hin zum Bereichsleiter Schüler- und Klientendienste: Der leidenschaftliche Fußball-Torhüter und Trainer hat im richtigen Augenblick zugepackt, war ein genialer Teamplayer, hat viele Gegner umdribbelt, nur gefoult, wenn’s unbedingt notwendig war, und zahlreiche Treffer gelandet – stets im Sinne der Einrichtung.

Vorstand, Geschäftsbereichsleitungen und Betriebsrat hoben in ihren zum Teil bewegenden Rede- und Programmbeiträgen unisono Donaths Pragmatik und dessen Nähe zu den Menschen mit Behinderung hervor.

Vorreiter in Sachen Integration
Denn als Integration noch unsicher beäugt wurde und Inklusion ihren festen Platz im Fremdwörterlexikon, aber nicht in der Gesellschaft hatte, da war Norbert Donath bereits ein pragmatisch-unkomplizierter Vorreiter in Sachen Integration von Menschen mit Behinderung. Schon in den 1970er und 1980er Jahren setzte er Sonntag für Sonntag Jugendliche oder Erwachsene mit Behinderung in seinen VW-Golf und nahm sie mit auf den Sportplatz nach Wetzisreute, wo sie die Fußballer des SV Ankenreute anfeuerten und – viel wichtiger – schon sehr bald ins sonntägliche Vereinsleben integriert waren.

„Junge Männer, die zuvor noch nie einen Rollstuhl bewegten, schnappten sich das Gefährt samt Mensch und hievten sie in die Vereinsgaststätte, halfen beim Essen, Trinken oder dem beengten und meist nicht barrierefreien Gang aufs WC“, erinnerte sich der 65-Jährige.

Auf diese Weise ließ Donath bei vielen seiner „Kicker“ den Entschluss reifen, sich für den Zivil- oder später Bundesfreiwilligen-Dienst an der Stiftung KBZO zu entscheiden. Insgesamt begleitete er mehr als 4000 „Zivis“ und Freiwillige – und machte vielen von ihnen den Beruf im sozialen Bereich schmackhaft. So wie seinem Nachfolger Samuel Richter. Der gelernte Krankenpfleger und angehende Master im Sozialwesen (MBA) wurde von Donath über mehrere Monate hinweg intensiv eingearbeitet und wird sich fortan federführend um die Schüler- und Klientendienste der Stiftung KBZO kümmern.

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