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Alle schaffen mit beim „größten Sommerfest im Allgäu“

Peter (links) und Fridolin von der Inkluso gGmbH laden Rindenmulch für die Landesgartenschau ab. Foto: Stefanie Keppeler/St. Elisabeth-Stiftung. Bild: Landesgartenschau

Die Landesgartenschau in Wangen ist am 26. April erfolgreich gestartet. Auch die Inkluso gGmbH hat „das größte Sommerfest im Allgäu“ mit vorbereitet: Menschen mit Beeinträchtigung vom Team Garten- und Landschaftspflege der Inklusionsfirma waren regelmäßig auf der Baustelle im Einsatz.

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Es herrscht reges Treiben an diesem Montagmorgen Mitte April auf der Baustelle der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu. Unzählige Arbeitskräfte sind damit beschäftigt, die letzten Arbeiten für die Eröffnung der Landesgartenschau durchzuführen. Unter ihnen: fünf Mitarbeiter der Inkluso gGmbh. „Es macht Spaß, den ganzen Tag lang draußen in der Natur zu arbeiten“, meint der 25-jährige Peter. Er kam gerade gemeinsam mit seinem Kollegen, dem 29 Jahre alten Fridolin, auf der Baustelle an. Die beiden möchten nicht mit ihrem vollen Namen genannt werden.

Das Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen Köhle ist mit zwei Bauabschnitten auf dem Gelände der Landesgartenschau betraut worden. Um den enormen Arbeitseinsatz stemmen zu können, hat Köhle die Inkluso gGmbH an Bord geholt. „Wir sind seit gut zweieinhalb Jahren auf der Landesgartenschau beschäftigt und froh über die Unterstützung der Mitarbeiter der Inkluso gGmbH“, meint Melissa Kieferle, Bauleiterin der Firma Köhle.

Inkluso half seit Sommer vergangenen Jahres beim Rollrasen-Verlegen, beim Pflanzen von über 1000 Stauden, beim Setzen unzähliger Blumenzwiebeln oder bei Ansaat-Arbeiten. Es wurde Unkraut gezupft, Hecken und Büsche gepflanzt und Beete eingesäumt. Je nach Wetterbedingungen und Arbeitsaufkommen waren im Durchschnitt fünf Mitarbeiter zwischen ein bis drei Tagen pro Woche im Einsatz.

Gemeinsam mit einem Vorarbeiter der Firma Köhle laden Peter und Fridolin nun Rindenmulch aus einem LKW-Hänger ab. „Wir verteilen den Rindenmulch am Rand der Hecken und Rosenbeete, damit alles schön ordentlich aussieht“, erklärt Fridolin. Er möge es gerne, wenn nach seiner Arbeit die Beete sauberer und gepflegter als zuvor aussehen. Zudem gebe es ihm ein gutes Gefühl, wenn er nach Feierabend sehe, was er am Tag geschafft habe, erzählt er. „Am liebsten habe ich Rollrasen verlegt“, fügt der 29-Jährige lachend hinzu. Peter berichtet, dass ihm besonders das Pflanzen von Blumen Spaß gemacht habe.

Die beiden arbeiten Hand in Hand, sind ein eingespieltes Team. Beide sind bereits seit mehreren Jahren für die Inkluso gGmbH tätig. Die St. Elisabeth-Stiftung hat die Inkluso gGmbH mit dem Auftrag gegründet, Menschen mit Beeinträchtigung sichere Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bieten. Mittlerweile ist Inkluso eines der größten Inklusionsunternehmen in Baden-Württemberg.

„Für unsere Mitarbeiter ist der Arbeitseinsatz auf den beiden Bauabschnitten der Landesgartenschau eine spannende Abwechslung“, erklärt Richard Hug, Gruppenleiter Garten- und Landschaftspflege der Inkluso gGmbH. Die Mitarbeiter hätten viele neue Erfahrungen – beispielsweise im Tulpenzwiebeln-Setzen oder im Pflanzen von Stauden – sammeln können. Die Zusammenarbeit mit der Firma Köhle habe sehr gut funktioniert. Bei starkem Regen mussten die Einsätze zwar teils kurzfristig umdisponiert werden, dies sei aber machbar gewesen. Einzig das kalte Wetter gegen Ende vergangenen Jahres und auch zu Beginn dieses Jahres sei für die Einsatzkräfte herausfordernd gewesen.

„Sie haben sich davon aber nicht entmutigen lassen und motiviert weitergemacht. Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Einsatzteam, sie machen alle einen super Job“, merkt Richard Hug an. Ihm bedeute es viel, an aktiv eine inklusive Arbeitswelt mitzugestalten. Wie Teilhabe am Arbeitsmarkt erfolgreich gelingen könne, sei gerade am Beispiel eines solch großen Projekts wie der Landesgartenschau zu sehen.

Bislang ist es noch nicht klar, ob die Inkluso-Mitarbeiter auch während der Landesgartenschau zum Einsatz kommen. Dies hänge zum einen vom Bedarf der Firma Köhle ab, zum anderen von der eigenen Kapazität. „Wir freuen uns, dass wir mit unseren Mitarbeitern an einem solch spannenden Projekt wie der Landesgartenschau beteiligt waren und durch sinnstiftende Tätigkeiten unterstützend mitwirken konnten“, so Richard Hug.

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