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Weingarten

Forum Regionalität bringt Thema „Fasnet und Karneval“

Archivbild: F.Enderle

Die Pädagogische Hochschule Weingarten lädt am Mittwoch, den 22.11.2023 zur Ringvorlesung „Forum Regionalität“ des Zentrums für Regionalforschung ein. Referent des Vortrags „Fastnacht und Karneval. Zwei Gesichter einer Geschichte“ ist Herr Prof. Dr. Werner Mezger.

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Werner Mezger, bekannt durch zahlreiche Publikationen und viele Rundfunk- und Fernsehsendungen war bis 2021 Professor für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg und Direktor des Freiburger Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE).

Forum Regionalität
Datum:           Mittwoch, 22.11.2023 18:00 Uhr
Titel:               „Fastnacht und Karneval. Zwei Gesichter einer Geschichte“
Referent:        Prof. Dr. Werner Mezger
Ort:                 PH Weingarten, Schlossbau, Aula

Die vielfältigen Bräuche der närrischen Tage mit ihren wertvollen Maskierungen und bunten Kostümen, ihren alten Überlieferungen und neuen Erscheinungen begeistern Jahr für Jahr Hunderttausende von Menschen. Dabei wird in Deutschland oft eine strikte Trennlinie zwischen schwäbisch-alemannischer Fastnacht einerseits und rheinischem Karneval andererseits gezogen. Dass beide auf genau dieselben Wurzeln zurückgehen und sich erst in jüngerer Zeit auseinanderentwickelt haben, ja, dass der Karneval sogar einmal wesentlich zum Überleben der Fastnacht beigetragen hat, weiß heute kaum noch jemand. Genau da setzt der Vortrag an.

Er zeigt, wie das Kulturphänomen Fastnacht entstanden ist, welche Stadien es im schwäbisch-alemannischen Raum und im Rheinland durchgemacht hat und was die Ursachen für seine heutige Attraktivität sind. Der inhaltliche Bogen spannt sich dabei von den Anfängen fastnächtlicher Narretei im Spätmittelalter über ihre erste Krise in der Reformation, ihre neuerliche Blüte im Barock, ihren fast endgültigen Niedergang in der Aufklärung und ihre Rettung in letzter Minute durch die romantische Umgestaltung zum Karneval bis hin zur Wiederentdeckung der alten Formen in der schwäbisch-alemannischen Fasnet an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Vor dem Hintergrund dieser wechselvollen Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen geht es zum Schluss um grundsätzliche Fragen nach Sinn und Funktion der organisierten Narretei, nach den Ursachen ihrer ungebrochenen Attraktivität und nach der Zukunft der närrischen Tage in einer sich schneller denn je verändernden Welt. Nicht zuletzt wird auch davon die Rede sein, warum sowohl die Fastnacht als auch der Karneval seit 2014 auf der bundesweiten Liste des Immateriellen Kulturerbes stehen und was sich die Narren und Jecken vom Schutz der UNESCO versprechen.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

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