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Landkreis RV

Wespen und Hornissen auf Nestplatzsuche

Im Gegensatz zu Hummeln haben Hornissen und Wespen einen schlechten Ruf. Bild: F..Enderle

Im Frühjahr erwacht die Natur wieder zum Leben, darunter auch Wespen- und Hornissenköniginnen, die nun einen geeigneten Nestplatz suchen, um ihr eigenes Volk zu gründen. Gerade, wenn es um Wespen und Hornissen geht, reagieren manche Menschen hektisch oder sogar panisch. Dabei werden Hornissen und Wespen unberechtigterweise pauschal als gefährlich und schädlich angesehen.

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Es handelt sich bei den ungeliebten Tieren um Nützlinge: Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Nektar und tragen so zur Bestäubung bei, während die Larven mit frisch gefangenen Insekten gefüttert werden und unzählige Stechmücken, Fliegen, Bremsen, Läuse und Spinnentiere vertilgen. Nur zwei dieser Arten, die Deutsche und die Gemeine Wespe, belästigen uns manchmal am Kaffeetisch, denn es sind die einzigen Wespenarten, die magisch durch unser Essen angezogen werden.

Viele Ängste den Tieren gegenüber sind unbegründet: Unsere Insekten sind von Natur aus nicht aggressiv oder gar stechwütig. Sie stechen nur, wenn sie bedrängt werden. Zudem ist der Stich einer Hornisse nicht gefährlicher als der einer Wespe. Lediglich bei starken Allergien auf das Gift von Wespen oder Hornissen kann genauso wie bei Bienen schon ein einziger Stich lebensgefährlich sein. Auch bei Stichen in den Hals, wenn z.B. eine Wespe beim Trinken verschluckt wird, ist sofortige ärztliche Hilfe nötig. Ansonsten genügt es, die Tiere mit Respekt und Vorsicht zu behandeln, sie nicht zu ärgern, anzuhusten oder nach ihnen zu schlagen, denn sie verteidigen natürlich sich und ihr Nest.

Das Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, um problematische Stellen wie Rollladenkästen oder Zwischendecken am Haus abzudichten. Wenn die Völker im Sommer ihre volle Größe erreicht haben, ist es zu spät für vorbeugende Maßnahmen. Manchmal ist der Nestplatz von Wespen und Hornissen völlig unproblematisch und es lässt sich in Frieden mit ihnen zusammenleben, zumal die Völker beim ersten Herbstfrost eingehen.

Sollten sich bei Ihnen Wespen oder Hornissen eingenistet haben, bleiben sie bitte ruhig. Alle Wespen unterliegen dem allgemeinen Artenschutz, daher ist es verboten ohne vernünftigen Grund Wespen zu töten oder ihre Nester zu zerstören, bzw. zu entfernen. Hornissen und einige bestimmte Wespenarten sind nach dem Naturschutzgesetz darüber hinaus sogar besonders geschützt. In Notfällen werden bei diesen Arten auch Umsiedlungen vorgenommen. Eine Umsiedlung oder Abtötung eines solchen Nests ist ausschließlich mit Ausnahmegenehmigung des Bau- und Umweltamtes in seiner Funktion als Untere Naturschutzbehörde möglich.

Hier im Landkreis helfen Ihnen auch ehrenamtliche Berater und Beraterinnen, die in persönlichen Gesprächen über die Tiere informieren und versuchen, für die jeweilige Situation vor Ort die beste Lösung für alle zu finden.

Verstärkung für seine ehrenamtlichen Fachberater/innen gesucht

Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung ist der zentrale Ansatz für den Schutz von Wespen und Hornissen, da viele Menschen die Lebensweise dieser Insekten gar nicht kennen. Mit über 320 ehrenamtlichen Hornissen- und Wespen-Fachberater/innen verfügt Baden-Württemberg über ein einmaliges Netzwerk, das mit Vorurteilen gegen diese Tiere aufräumt und Ratsuchenden fachlich versiert zur Seite steht.

Werden auch Sie Teil dieses Netzwerks! Das erwartet Sie:

  • Durchführung von Beratungsgesprächen bei Fragen zum Thema Hornissen und Wespen in Gemeinden Ihrer Wahl im Landkreis Ravensburg
  • Durchführung von Umsiedlungen bei vorhandener Fachkenntnis
  • Voraussetzung für die Tätigkeit ist die Teilnahme an einer zweitägigen Fortbildung zum Hornissen- und Wespenschutz im Ehrenamt
  • Kosten für Fortbildung, Schutzkleidung, Ausrüstung etc. trägt der Landkreis
  • Aufwandsentschädigung nach Stunden sowie eine Kilometerpauschale
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