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Weniger Schwung und Sommerzeit prägt Arbeitsmarkt

Bild: Agentur für Arbeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Juli um 3,2 Prozent angestiegen. Insgesamt waren 14.239 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent.

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„In den Sommermonaten ist es üblich, dass die Arbeitslosigkeit ansteigt. Viele junge Menschen beenden ihre Ausbildung oder ihr Studium, suchen eine Anschlussbeschäftigung und melden sich vorübergehend arbeitslos,“ sagt Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg, und ergänzt: „Neben saisonalen Effekten spiegeln sich auch die schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am regionalen Arbeitsmarkt wider.“ So hat im Juli auch die Zahl der Menschen, die sich im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos gemeldet haben, zugenommen, während die Zahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen wiederholt leicht zurückging.

Viel Bewegung herrscht derzeit auf dem Ausbildungsmarkt. Noch sind für den Ausbildungsstart im September in fast allen Branchen und Bereichen Ausbildungsstellen zu finden. „Wer noch auf der Suche nach einer Lehrstelle fürs kommende Ausbildungsjahr ist, sollte sich sputen. Das Motto lautet: Jetzt bewerben und die Chance nutzen! Die Berufsberatung bietet kurzfristige Beratungen an und hilft nicht nur bei der Berufsorientierung, sondern kann auch bei bestehenden Ausbildungsverhältnissen Unterstützungsangebote machen“, appelliert Mathias Auch.

Arbeitslosigkeit
Im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg waren im Juli 14.239 Menschen ohne Arbeit, 6.825 Frauen und 7.414 Männer. Zum Vormonat stieg die Zahl um 442 bzw. 3,2 Prozent, zum Vorjahr ist der Wert um 1.258 Personen bzw. 9,7 Prozent angestiegen. Bei den unter 25-Jährigen waren im Juli 1.261 junge Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 115 oder 10 Prozent mehr als im Juni und 119 bzw. 10,4 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 6.118 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung). Das waren 278 oder 4,8 Prozent mehr als vor einem Monat und 334 oder 5,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Bürgergeld) waren 8.121 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies ist eine Zunahme um 164 oder 2,1 Prozent zum Vormonat und eine Zunahme um 924 oder 12,8 Prozent zum Juli des Vorjahres. Der Anstieg begründet sich vor allem durch die Registrierung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern. In den drei Jobcentern im Agenturbezirk waren 1.853 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.

„Die Ausbildungsbereitschaft nimmt weiter zu, das heißt die Betriebe in unserer Region setzen darauf, Fachkräftenachwuchs aus den eigenen Reihen zu gewinnen.“

Mathias Auch, Agentur für Arbeit

Arbeitskräftenachfrage
Unternehmen und Verwaltungen informierten im Juli über 1.423 neue, offene Stellen, das waren 121 mehr als im Vormonat. Im Juli des Vorjahres waren es 1.992 Neumeldungen. Im gesamten Agenturbereich waren 6.902 offene Stellen gemeldet. Dies waren 72 weniger als im Juni und 1.685 oder 19,6 Prozent weniger als im Juli 2022. Diese Entwicklung zeigte sich insbesondere im Bereich der Zeitarbeit. Ausbildungsmarkt Im laufenden Berufsberatungsjahr meldeten sich bislang 2.713 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 459 mehr als vor einem Jahr. Arbeitgeber meldeten bis Juli für das im kommenden September beginnende Ausbildungsjahr 5.427 Ausbildungsstellen, 200 mehr als im Vorjahreszeitraum.  Aktuell sind noch 2.685 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Die meisten offenen Angebote gab es im Juli in den Bereichen Verkauf, Arzt- und Praxishilfe, Handel und Lagerwirtschaft. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit unterstützt junge Menschen auch über die Sommerferien und danach bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz. Kurzfristige Termine sind möglich und können unter https://web.arbeitsagentur.de/portal/kontakt/de/terminvereinbarung/berufsberatung oder unter 07531 585 600 vereinbart werden.

Überblick auf die Landkreise im Bezirk
Im Bodenseekreis stieg die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,8 Prozent. Mit 3.770 Frauen und Männern waren 238 oder 6,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit betreute im Bodenseekreis 1.613 Menschen (plus 201), das Jobcenter betreute 2.157 Frauen und Männer (plus 37).

Im Landkreis Ravensburg waren 4.579 Menschen über die Arbeitsagentur (2.031) und das Jobcenter (2.548) arbeitslos gemeldet. Die Zahl nahm zum Vormonat um 104 Personen oder um 2,3 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote blieb bei 2,7 Prozent und lag dabei 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. „Der Landkreis Ravensburg ist hinsichtlich der Arbeitslosenquote erneut unter den Top-3-Kreisen in Baden-Württemberg. Niedrigere Quoten gab es nur im Landkreis Biberach und im Alb-Donau-Kreis“, ordnet Mathias Auch die Zahl für Ravensburg ein.

Im Landkreis Konstanz waren 5.890 Menschen arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2.474) oder das Jobcenter (3.416) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 100 Menschen oder 1,7 Prozent mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 3,5 Prozent.

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