Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg blieb die Zahl der Arbeitslosen im Juni im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert. Insgesamt waren 13.797 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet. Im Vorjahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit um 1.824 Menschen bzw. 15,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote blieb bei 3,0 Prozent. Auch bei der Arbeitskräftenachfrage zeigte sich in Summe nur wenig Bewegung.
Sowohl die Zahl der Stellenneumeldungen als auch der Bestand an offenen Stellen veränderten sich nur geringfügig. „Der Arbeitsmarkt am Bodensee und in Oberschwaben zeigte sich im Juni weiterhin beständig, wenngleich in den vergangenen Monaten insgesamt ein Rückgang der Dynamik zu beobachten war. Dies spiegelt nicht zuletzt die derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheiten wider, aber auch anhaltende Arbeits- und Fachkräfteengpässe in vielen Branchen spielen hier eine Rolle. Zeitgleich schreiten die Transformationsprozesse in der Wirtschaft voran“, fasst Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg zusammen und ergänzt: „Den Betrieben in unserer Region empfehle ich, sich beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur über Förderangebote zu informieren. Wir können Betriebe und Beschäftigte vielfältig unterstützen, sich fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft zu machen“.
Zum Ausbildungsmarkt
Für den Ausbildungsstart im September sind im Agenturbezirk 2.833 Ausbildungsstellen unbesetzt. Schulabgängern und jungen Erwachsenen bieten sich also noch hervorragende Chancen, den passenden Ausbildungsplatz zu finden. „Mein Rat an alle die noch auf der Suche sind: nicht lang warten, sondern starten! Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit steht allen Ausbildungssuchenden beratend und unterstützend zur Seite. Und mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche kann man entspannt die Sommerferien genießen“, ermutigt Mathias Auch.
Arbeitslosigkeit
Im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg waren im Juni 13.797 Menschen ohne Arbeit, 6.526 Frauen und 7.271 Männer. Zum Vormonat sank die Zahl um 1 bzw. 0 Prozent, zum Vorjahr ist der Wert um 1.824 Personen bzw. 15,2 Prozent angestiegen. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 5.840 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung). Das waren 120 oder 2,0 Prozent weniger als vor einem Monat und 384 oder 7,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Bürgergeld) waren 7.957 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies ist eine Abnahme um 119 oder 1,5 Prozent zum Vormonat und eine Zunahme um 1.440 oder 22,1 Prozent zum Juni des Vorjahres. Der Anstieg begründet sich vor allem durch die Registrierung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern. In den drei Jobcentern im Agenturbezirk waren 1.733 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen
„Die Arbeitsmarktsituation in unserer Region ermöglicht auch Chancen für geflüchtete Menschen. Jobcenter und Arbeitsagentur bieten umfassende Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber und Geflüchtete an. Darüber hinaus planen wir Veranstaltungen, die interessierte Betriebe und Geflüchtete direkt zusammenbringen“, sagt Mathias Auch. So findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KarriereBrücke – Jobmesse für Geflüchtete und Migranten“ der nächste Termin am 19. Juli von 09:00 Uhr bis 12:30 Uhr im Rathaus in Singen statt. Die Teilnahme ist für Arbeitgeber und Bewerber kostenlos, für Rückfragen stehen der Arbeitgeber-Service unter 0800 / 5555 20 oder die Ansprechpartner in den Jobcentern zur Verfügung.
Arbeitskräftenachfrage
Unternehmen und Verwaltungen informierten im Juni über 1.302 neue, offeneStellen, das waren 34 mehr als im Vormonat. Im Juni des Vorjahres waren es 2.094 Neumeldungen. Im gesa mten Agenturbereich waren 6.974 offene Stellen gemeldet. Dies waren 219 weniger als im Mai und 1.304 oder 15,8 Prozent weniger als im Juni 2022. Diese Entwicklung zeigte sich insbesondere im Bereich der Zeitarbeit.
Kurzarbeit: Sonderregelungen laufen aus
Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld, der aufgrund der Corona-Pandemie eingeführt wurde, endet zum 30. Juni 2023. Ab Juli gilt wieder: Mindestens ein Drittel der Beschäftigten in einem Betrieb müssen von Arbeitsausfall betroffen sein. Die Betriebe müssen negative Arbeitszeitsalden, das heißt Minusstunden, aufbauen, bevor Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Für Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiternehmer kann kein Kurzarbeitergeld mehr beantragt werden.
Zu den Kreisen im Agenturbe
Im Bodenseekreis sank die Arbeitslosenquote auf 2,8 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,1 Prozent. Mit 3.532 Frauen und Männern waren 97 oder 2,7 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit betreute im Bodenseekreis 1.412 Menschen (minus 98), das Jobcenter betreute 2.120 Frauen und Männer (plus 1).
Im Landkreis Konstanz waren 5.790 Menschen arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2.443) oder das Jobcenter (3.347) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 3 Menschen oder 0,1 Prozent weniger als im Mai. Entsprechend blieb die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent. Die Vorjahresquote lag ebenfalls bei 3,5 Prozent.
Im Landkreis Ravensburg waren 4.475 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1.985) und das Jobcenter (2.490) arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Arbeitslosen nahm zum Vormonat um 93 Personen oder um 2,1 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 2,7 Prozent und liegt dabei 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
