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Unternehmen müssen bei Energiepreisen entlastet werden

Bild: Kim Enderle

Die hohen Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges gefährden auch in der Region die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) schlägt daher Sofortmaßnahmen zur Entlastung vor.

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„Die regionalen Unternehmen setzen bereits seit vielen Jahren auf Energieeffizienz und Klimaschutz. Die derzeitigen Steigerungen bei den Energiepreisen stellen jedoch für immer mehr Betriebe ein existenzielles Risiko dar, aber auch in vielen weiteren Unternehmen fehlt dieses Geld für zusätzliche Effizienzsteigerungen und Innovationen“, so Anje Gering, Hauptgeschäftsführerin der IHK Bodensee-Oberschwaben. „Der Ausbau erneuerbarer Energien muss mit aller Kraft weiter vorangetrieben werden, um mittel- bis langfristig vom Import verschiedener Energieträger unabhängiger zu werden. Es bedarf aber einer Reihe gezielter Sofortmaßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu sichern. Denn dies ist Voraussetzung dafür, dass die Energiewende auch bezahlt werden kann.“

Neben den ab Juli aus dem Bundeshaushalt gedeckten Kosten für die EEG-Umlage schlägt die IHK daher vor, dass auch weitere Umlagen auf die Energiepreise zeitnah aus dem Staatshaushalt finanziert werden sollen. Die Stromsteuer solle auf das europäische Mindestmaß abgesenkt werden, zumal sich infolge steigender Preise an anderer Stelle das Steueraufkommen erhöhe. Die Absenkung würde allen Branchen helfen. Zudem bedürfe es umgehender administrativer Erleichterungen bei Stromdirektlieferverträgen sowie bei Eigenversorgungskonzepten, die von mehreren Unternehmen gemeinschaftlich umgesetzt werden können. Eine flexiblere Auslegung des räumlichen Zusammenhangs erleichtere die Umsetzung solcher Projekte zum Beispiel in einem Gewerbegebiet.

Dazu Anje Gering: „In vielen Wirtschafts- und Lebensbereichen kommt es infolge des Ukraine-Krieges zu Preissteigerungen. Staatliche Hilfsprogramme können dies nicht vollständig abfedern. Aber wenn eine höhere strategische Unabhängigkeit bei Energie und Rohstoffen erreicht werden soll, müssen wir die Wirtschaft als das Rückgrat von Innovation, Beschäftigung und Wohlstand mit Sofortmaßnahmen entlasten.“

Hintergrundinformation: In einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Mitte März hatten rund 86 Prozent der teilnehmenden Unternehmen geäußert, dass sie wirtschaftliche Folgen aufgrund der hohen Energiepreise jetzt schon spüren oder noch erwarten. Bereits bei der vor dem Ukraine-Krieg durchgeführten IHK-Konjunkturumfrage hatten 58 Prozent die hohen Energiepreise als geschäftliches Risiko eingeschätzt.

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