rv-news.de
SportTop-Thema

Towerstars werfen Sieg in 5 Minuten über Bord

Bild: F.Enderle
Die Ravensburg Towerstars haben ein eigentlich gutes Auswärtsspiel beim DEL-Absteiger Bietigheim in der Overtime verloren. Höchst ärgerlich war dabei der Umstand, dass die Oberschwaben in der 54. Minute beim Tor zum 1:4 schon wie der sichere Sieger aussahen, nach dem Anschlusstreffer den Gastgebern aber nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
In den Anfangsminuten sahen die Zuschauer in der Ege Trans Arena in Bietigheim abwechslungsreiche Startminuten, in denen die wirklich hochkarätigen Einschussmöglichkeiten aber gänzlich Mangelware waren. Erst nach rund sechs Minuten, als die Partie insgesamt mehr Tempo aufgenommen hatte, wurden die Torhüter auf beiden Seiten ernsthaft geprüft. Eine Strafzeit der Gastgeber verschaffte den Towerstars in numerischer Überzahl nicht nur gute Möglichkeiten auf die Führung, sondern auch danach deutliche optische Vorteile. Leider konnte das Team von Coach Gergely Majoross diese nicht in einen Treffer ummünzen. Das Startdrittel hätte gut und gerne aber auch mit einer Führung des DEL-Absteigers enden können, denn in den letzten fünf Minuten leisteten sich die Towerstars einige individuelle Fehler in der eigenen Zone. Diese konnten von Torhüter Ilya Sharipov mit gutem Stellungsspiel ausgebügelt werden.
Im zweiten Spielabschnitt war beiden Teams offensichtlich bewusst, dass sie noch härter für den Torerfolg arbeiten mussten. Es kam dann auch nicht überraschend, dass das Spiel härter wurde und das auch mit Strafzeiten verbunden war. Nutzen konnten diese aber weder die Towerstars, noch die Gastgeber aus dem Ellental. Zum ersten Tor des Spiels sollte es aber dann in der 33. Minute kommen. Nick Latta wurde völlig frei in der Halbdistanz von Charlie Sarault bedient, und der Schuss aus der Drehung schlug zum 0:1 ein. Trotz engagiertem Spiel konnten die Towerstars aber nicht mit einer Führung in die Kabine gehen. Eine Strafzeit gegen Oliver Granz bescherte den gastgebenden Steelers ein Powerplay, Fabjon Kuqi drückte den Puck 90 Sekunden vor der Pause zum 1:1 Ausgleich über die Linie.
Diesen Dämpfer schien das Team von Coach Gergely Majoross aber gut verdaut zu haben. Immer wieder setzten sich die Towerstars erfolgreich im gegnerischen Drittel fest und suchten in der Folge die Anspielstationen an der blauen Linie. Dort zog Pawel Dronia in der 46. Minute entschlossen ab, und das Spielgerät schlug verdeckt zum 1:2 ein. Dass dies den Gastgebern nicht schmeckte, zeigte sich alsbald. Zunächst nutzte Robbie Czarnik in der 48. Minute ein Powerplay zum 1:3. Fünfeinhalb Zeigerumdrehungen später gewann Ralf Rollinger einen Zweikampf an der Mittellinie und ließ beim anschließenden Alleingang Steelers Torhüter Leon Doubrawa keine Abwehrchance. Eine verdiente 4:1 Führung bis zur 54. Minute – da waren sich die rund 130 mitgereisten Ravensburger Fans sicher, dass der skandierte „Auswärtssieg“ schon sicher in der Tasche ist. Leider weit gefehlt, denn die Gastgeber dachten nicht ans Aufgeben. Nur 49 Sekunden nach dem Wiederanspiel verzettelten sich die Towerstars sprichwörtlich hinter und vor dem eigenen Tor, Bietigheim verkürzte auf 2:4.
Leider gerieten die Towerstars jetzt ins Wanken. Steelers Coach Daniel Naud roch Lunte und nahm nach einer Auszeit zweieinhalb Minuten vor Ende den Torhüter vom Eis. Zunächst konnten sich die Oberschwaben der 5:6 Unterzahl erwehren, doch dann kam Bietigheim doch in Position und traf entschlossen zum 3:4 Anschlusstreffer. Jetzt war absolute Dramatik geboten, denn es waren noch über zwei Minuten auf der Uhr. Bei nächster Gelegenheit nahmen die Steelers erneut den Torhüter vom Eis, wobei das auch zweimal den Towerstars die Chance zur Entscheidung eröffnete. Knapp über eine halbe Minute vor Ende kam es aufgrund eines Icings zu einem Bully im Ravensburger Drittel. Die Towerstars wollten eine Auszeit ziehen, doch zu dieser Spielzeit ist dies nach einem Icing nicht mehr möglich. So nahm das Unheil seinen Lauf. Das Bully ging verloren, der Puck kam zurück in den Rückraum, und von dort donnerte Brett Welychka den Puck durch Freund und Feind hindurch zum 4:4 Ausgleich unter die Latte.

Beide Teams hatten damit einen Punkt sicher, doch in der Overtime bewahrheitete sich die alte Eishockey-Weisheit, dass ein auf diese Weise verlorenes Momentum nur schwer wieder einzufangen ist. Den wiedererstarkten Gastgebern gelang in der 3. Minute der Verlängerung dann auch noch Tor Nr. 5, und das Spiel war verloren. „Es ist hart, auf diese Art und Weise zu verlieren. Leider haben wir nach dem 4:1 Führungstreffer alles weggeschmissen: Den Kampf, die Bullys oder die Bereitschaft, Schüsse zu blocken“, sagte  Towerstars Coach Gergely Majoross enttäuscht.

- Anzeige -
Jetzt bewerben!


Trösten mussten sich die Towerstars aufgrund der parallelen Ergebnisse des 11. Spieltags damit, dass sie vom derzeit 11. Tabellenplatz gerade einmal drei Punkte von Platz 5 trennen.
Print Friendly, PDF & Email