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Stadt Ravensburg und Polizei bilanzieren ihre Sicherheitspartnerschaft

Archivbild: Kim Enderle

Die Ergebnisse der Sicherheitspartnerschaft können sich sehen lassen und haben zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheitslage am Ravensburger Bahnhof und auch der Kernstadt geführt, so das Fazit von Stadt und Polizei. Anlass für die Sicherheitspartnerschaft war der vor einem Jahr begangene Raubmord am Bahnhof in Ravensburg, bei dem eine zur Tatzeit 15-Jährige eine 62-jährige Frau mit einem Messer tödlich verletzt und ausgeraubt hatte.

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Um das nach diesem tragischen Verbrechen erheblich beeinträchtigte Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu verbessern, haben Stadt und Polizeipräsidium Ravensburg kurz nach der Tat zusammen mit weiteren Partnern, darunter auch das Landratsamt und die Staatsanwaltschaft, eine umfassende Sicherheitspartnerschaft unterzeichnet (wir berichteten).

Nach Ablauf der vor allem während der Sommermonate intensivierten Sicherheitspartnerschaft haben die Stadt Ravensburg und die Polizei jetzt eine positive Bilanz gezogen. Alleine am Bahnhof wurden weit über 8.000 Stunden Präsenz der Polizei gezeigt und zudem 272 zusätzliche Altstadtstreifen durchgeführt. Insgesamt fanden sieben Schwerpunktkontrollaktionen statt, an denen neben eigenen Einsatzkräften auch Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz beteiligt waren.

Bei fast 5.400 kontrollierten Personen und gut 1.500 Fahrzeugen brachten die Beamten insgesamt 116 Zuwiderhandlungen zur Anzeige. Darunter waren 38 Straftaten und 52 Ordnungswidrigkeiten sowie Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz oder Ruhestörungen. Ein Großteil der Delikte entfiel auf Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz, aber auch wegen Körperverletzungen, Beleidigungen und Diebstählen wurden Tatverdächtige ermittelt und Strafanzeigen gefertigt. Im Bereich der Ordnungswidrigkeiten führten Verstöße gegen die Corona-Verordnung sowie gegen das Waffengesetz die Liste an.

Und auch insgesamt 32 längerfristige Aufenthaltsverbote, die auf Anregung der Polizei von der Stadt Ravensburg gegen gewalttätige Störer verfügt wurden, zeigten deutliche Wirkung. Ein Baustein der Partnerschaft „Sicheres Ravensburg“ bestand aus einer konsequenten Vorgehensweise gegen Mehrfach- und Intensivtäter sowie jugendliche Intensivtäter. Dazu zählten nicht nur die schnelle Vorlage von Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft, sondern auch das Prüfen von Waffenverboten, das Beantragen von Aufenthaltsverboten sowie Berichte an die Führerscheinstelle.

„Da sich die erhöhte Polizeipräsenz am Bahnhof sehr gut bewährt hat, werden wir den Mix aus Präsenz, Kontrollen, Strafverfolgung und Aufenthaltsverboten für hartnäckige Störer auch in diesem Jahr fortführen und alles daran setzen, dass die Sicherheitslage am Bahnhof und in der Altstadt nicht nur objektiv gut ist, sondern sich die Bürger auch sicher fühlen.“

Uwe Stürmer, Polizeipräsident

Ein weiterer Baustein wird die bewährte Kampagne „Sicheres Nightlife“ sein, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Ravensburg nach der Öffnung von Clubs und Bars wieder neu belebt werden soll.

Stadt und Polizei setzen auch auf die Prävention. So wurde beispielsweise das Streetwork in und um die Altstadt im vergangenen Jahr ausgebaut. Ein zusätzlicher Mitarbeiter kümmert sich um Personen mit besonders auffälligem Verhalten. Auch in diesem Jahr wird das Streetwork fortgeführt. Des Weiteren kommen nach dem Lockdown in 2021 nun auch wieder mehr Angebote der offenen Jugendarbeit zum Tragen. Im Rahmen der Corona-Auflagen kann wieder vermehrt auf Angebote vor Ort gesetzt werden. Bürgermeister Simon Blümcke: „Die Präventionsangebote sind ein wichtiger Teil unserer Sicherheitspartnerschaft.

Sie stellen eine frühestmögliche Ansprache der Personen in der Szene dar. Oftmals schon konnten aufkeimende Konflikte durch das Streetwork geklärt werden, ohne dass es zu negativen Auswirkungen im öffentlichen Raum gekommen ist.“ Auch baulich hat sich etwas getan: Die Stadt Ravensburg hat die Beleuchtung des Bahnhofsumfeldes deutlich verbessert. Inzwischen werden stärkere Leuchtmittel verwendet; weitere Lichtanlagen sind in Planung.

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