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Sonderzug hat bei der Rückfahrt keine Punkte dabei

Bild: F.Enderle

Bayreuth bleibt für Teams, die mit einem Sonderzug und Hunderten von Fans im Rücken anreisen, ein schweres Pflaster. Die Towerstars verloren am späten Samstagnachmittag mit 3:5 und verpassten damit den Sprung auf Platz 3.

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Mit einer Punktlandung war der Sonderzug der Towerstars mit 550 Fans und Team um 13.25 Uhr im Bayreuther Hauptbahnhof eingetroffen. Die Stimmung war prächtig und prickelte schon lange vor dem eigentlichen Spielbeginn.

Der Start in die Partie war allerdings eher ungünstig. Knapp dreieinhalb Minuten waren gespielt, da stand die Führung der Gastgeber auf der Anzeigentafel. Nach einem Puckverlust hinter dem Tor kam Henry Martens an den Puck und überraschte Towerstars Keeper Olafr Schmidt mit einem „Bauerntrick“. Einen frühen Gegentreffer wollten die Oberschwaben im Bayreuther Tigerkäfig eigentlich vermeiden.

Die Schockwirkung hielt sich jedoch in Grenzen, denn nur drei Minuten später war die Scharte wieder ausgewetzt. Jakub Svoboda hatte sich im Slot durchgesetzt und brachte die Scheibe aufs Tor, den Nachschuss drückte Kapitän Vincenz Mayer dann zum 1:1 Ausgleich ins Netz. Danach war die Partie vollkommen offen. Nicht zufrieden war Coach Rich Chernomaz mit der zu offenen blauen Linie. Gleich mehrfach konnten sich die Tigers mit nur wenigen Pässen vor das Ravensburger Tor spielen.

Ab der 13. Minute war die Defensive aber deutlich stabiler und auch vorne kippte das Spiel in Richtung Towerstars. Nachdem Andreas Driendl und Robin Just noch aus vielversprechender Schussposition gescheitert waren, veredelte Matias Haaranen in der 19. Minute eine blitzsaubere Kombination mit der Rückhand zum 1:2 Führungstreffer. 6,3 Sekunden vor der ersten Pause kassierte Bayreuth noch eine Strafzeit, 25 Sekunden nach dem Anspielbully zum zweiten Abschnitt kam eine weitere dazu.

Aus den eineinhalb Minuten doppelter Überzahl konnten die Oberschwaben aber kein Profit schlagen, die Riesenchance auf den Ausbau der Führung war vertan. Ärgerlich war dies vor dem Hintergrund, dass die Oberfranken wenige Minuten später etwas überraschend zum 2:2 Ausgleich kamen. Nach einem schnellen Gegenstoß konnte Olafr Schmidt den Schuss von Michal Bartosch zwar abwehren, doch der Puck blieb kurz vor der Torlinie frei liegen und Kevin Kunz stocherte erfolgreich nach.

Zwar erarbeiteten sich die Towerstars danach gute Möglichkeiten auf die erneute Führung, doch Bayreuth war stets durch Konter brandgefährlich. Beispielsweise zog Tyler Gron in der 33. Minute frei auf Olafr Schmidt, doch der Ravensburger Keeper blieb Sieger dieses Duells. Insgesamt hatten die Towerstars auch im zweiten Spielabschnitt leichte optische Vorteile, doch auch von der Schussstatistik von 10:6 konnten sie sich nichts kaufen. Auch die Aussicht, dass sie das Schlussdrittel aufgrund einer Strafe gegen Thomas Brandl in Unterzahl starten mussten, stimmte nicht gerade optimistisch.

Die Unterzahl war allerdings schnell Makulatur, denn auch die Tigers leisteten sich eine Strafzeit und es ging mit 4 gegen 4 weiter. Die nächste Strafe folgte jedoch auf dem Fuß, in der 45. Minute traf es Max Kolb wegen Haltens. Lange Zeit suchten die Gastgeber nicht den Abschluss, doch dann kam der überraschende Pass vor das Tor und Markus Lillich nahm völlig frei stehend zum 3:2 ab.

In der 47. Minute folgte dann eine vermeintliche Schlüsselszene. Michael Fomin wurde von Henry Martens nach dem Bully mit dem Stock niedergecheckt, für den Bayreuther gab es dafür eine 5 plus Spieldauerstrafe. Knapp eine halbe Minute später war der numerische Vorteil genutzt. Erneut war Kapitän Vincenz Mayer der Torschütze, 3:3 alles war wieder offen. Den Vorteil der weiterlaufenden Strafe nahmen sich die Towerstars leider selbst. Das Powerplay war viel zu ungeduldig, letztlich musste Sören Sturm an der eigenen blauen Linie ein Notfoul ziehen.

56 Sekunden später öffnete sich erneut die Ravensburger Strafbanktür. Nach einem Zweikampf mit einer blutenden Nase eines Bayreuther Spielers lief das Spiel zunächst weiter, doch dann wollte ein Linienrichter einen Check gegen den Kopf gesehen haben und Timo Gams musste höchst umstritten mit einer 2 plus 10 Minuten Strafe vorzeitig in die Kabine. Die resultierende Überzahl nutzten die Bayreuth Tigers dann eiskalt aus. Per Direktabnahme hämmerte Drew Melanson aus halbrechter Position zum 4:3 in die Maschen.

Zwar waren noch achteinhalb Minuten zu spielen, doch die restliche Spielzeit war aufgrund von Strafen auf beiden Seiten viel zu zerfahren. Auch die Herausnahme des Torhüters zugunsten eines weiteren Feldspielers war letztlich zu spät möglich. Dass Bayreuth dann acht Sekunden vor der Schlusssirene noch zum 5:3 ins leere Tor traf, hatte nur noch statistischen Charakter.

„Ich denke, dass die Zuschauer ein attraktives Spiel gesehen haben. Bayreuth hat durchaus gut gespielt, aber wir haben das Spiel durch unsere Undiszipliniertheit verloren“ sagte Towerstars Coach Rich Chernomaz. Zwei Tage haben die Towerstars Zeit, die durchaus ärgerliche Niederlage aus den Köpfen zu verbannen. Bereits am Montag wartet mit dem Auswärtsspiel in Freiburg eine hammerharte Aufgabe.

1:0 03:38 Henry Martens ( Sebastian Busch ) 1:1  06:30  Vincenz Mayer ( Jakub Svoboda ) 1:2 18:35 Matias Haaranen ( Robin Just , Vincenz Mayer )2:2 25:59 Kevin Kunz ( Tim Bernhardt , Michal Bartosch ) 3:2 46:17 Markus Lillich ( Drew Melanson , Juuso Rajala ) 3:3 48:46 Vincenz Mayer ( Andreas Driendl , Thomas Brandl, 5:4) 4:3 51:54 Drew Melanson ( Juuso Rajala , Tyler Gron )  5:3 59:52 Tyler Gron ( Juuso Rajala ) 5:3 59:52 Tyler Gron ( Juuso Rajala ) Strafminuten: Bayreuth 7 plus 5 plus Spieldauer Martens, Ravensburg 14 plus 10 Disz. Gams, Zuschauer: 2753

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