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Schussentalhalle wird vorrübergehend zur Notübernachtungsstelle

Aus der Ukraine kommen immer mehr Menschen in die Region. Die Stadt Ravensburg unterstützt den für die Unterbringung zuständigen Landkreis mit Unterkünften. Die landkreiseigene Burachhalle wird demnächst mit Geflüchteten belegt. Auch in anderen Städten im Landkreis gibt es solche Unterkünfte oder werden derzeit aufgebaut. Die Burachhalle hat eine Kapazität von ca. 230 Betten.

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Daneben benötigt der Landkreis in Ravensburg zusätzlich eine so genannte Notübernachtungsunterkunft. Das ist eine Unterkunft, in der Geflüchtete ein Tag, vielleicht auch mal mehrere Tage bleiben und dann in Privatunterkünfte oder auf eine bestehende Einrichtung in der vorläufigen Unterbringung des Landkreises verteilt werden. Hierbei wird die Stadt erneut von der Ravensburger AG mit einer Halle in der Robert-Bosch-Straße unterstützt. Diese Halle stand bereits vor einigen Jahren schon einmal für geflüchtete Familien aus Syrien zur Verfügung. Sie soll nun reaktiviert werden. Das dauert allerdings noch. Sie steht vermutlich erst ab Mitte April zur Verfügung. Bis dahin soll stattdessen die Schussentalhalle in Oberzell vorrübergehend zu einer Notübernachtungsstelle genutzt werden. Entsprechende Vorbereitungen sind bereits angelaufen. Es werden 100 Feldbetten und Wohnraumeinteilungen eingebaut. Vermutlich beginnen die Arbeiten bereits ab Montag, 28. März. Dann wird die Halle für Vereinsnutzungen vorrübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen.

Bislang besteht noch kein Bedarf, dass weitere Hallen in Ravensburg und den Ortschaften mit Geflüchteten belegt werden. Die Stadtverwaltung kann dies aber nicht ausschließen. Dies ist davon abhängig, wie viele Kriegsflüchtlinge letzten Endes nach Ravensburg kommen werden. Das hängt von der weiteren Entwicklung in der Ukraine ab.

Die Stadt selbst benötigt in den kommenden Wochen und Monaten Platzkapazitäten in der so genannten Anschlussunterbringung. Diese beginnt, wenn Geflüchtete einen Aufenthaltstitel bekommen. Dann ist die Stadt für die Unterbringung zuständig. Dazu werden Unterkünfte benötigt. Diese könnten in städtischen Hallen sein. Die Stadt bevorzugt aber privaten Wohnraum. Ob dieser aber ausreicht, ist offen. Wer privaten Wohnraum anbieten kann und will kann sich gerne unter der E-Mail-Adresse ukraine@ravensburg.de bei der Stadtverwaltung melden.

Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp: „Wenn es nötig wird, müssen wir unsere Hallen belegen. Da führt kein Weg daran vorbei. Das ist natürlich auf Dauer nicht optimal. Weder für die Geflüchteten, noch natürlich für die Vereine oder Schulen, die die Hallen solange nicht mehr nutzen können. Aber Not kennt kein Gebot. Lassen Sie uns die Herausforderung gemeinsam meistern. Wer privaten Wohnraum anbieten kann, soll sich bitte gerne bei uns melden.“

Die Aufnahmequote der Stadt beträgt ca. 18 Prozent. Dabei werden die Plätze der vorläufigen Unterbringung sowie der privaten Unterkünfte und der städtischen Anschlussunterbringungen berücksichtigt. Neben den Geflüchteten aus der Ukraine, müssen auch nach wie vor Asylbewerber aus anderen Herkunftsländern aufgenommen werden. Hier rechnet der Landkreis mit ca. 700 Personen im Jahr 2022. Für sie müssen auch Plätze geschaffen werden. In Ravensburg werden im Jahr 2022 somit ca. 125 Asylbewerber aus anderen Ländern aufgenommen.

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