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Ravensburger Einsatzkräfte bei Anti-Terror Übung involviert

Bei der bisher größten Anti-Terror-Übung übten Mitte Oktober mehr als 2500 Einsatzkräfte, darunter 560 Helfer aus dem Bevölkerungsschutz, den Ernstfall. Angenommen wurde ein Terroranschlag in der Innenstadt von Konstanz. Einheiten aus allen Bereichen des Bevölkerungsschutzes, der Polizei und der Bundeswehr waren an der Großübung beteiligt.

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Einsatzkräfte aller Hilfsorganisationen aus dem Südwesten waren an der Übung beteiligt. So auch die Ortsverbände Ravensburg, Kißlegg und Friedrichshafen. Ein Motto der Übung war, „vom ersten Schuss bis auf den OP-Tisch“. Um massive Beeinträchtigungen für die Bevölkerung, den Straßen- und Luftverkehr zu vermeiden, wurde das gesamte Szenario in der Albkaserne in Stetten am kalten Markt durchgeführt. Das Hauptszenario, ein Anschlag in einer Konstanzer Innenstadt, fand auf einer nachgestellten Fläche auf dem Truppenübungsplatz statt. Neben der Erstversorgung, dem Transport und der Koordination stand für die Sanitätskräfte die Betreuung von nicht verletzten Patienten an. Die dritte Einsatzeinheit aus dem Landkreis Ravensburg bestehend aus Kräften der Johanniter Ravensburg und Kißlegg sowie den Maltesern Oberschwaben. Zur Verstärkung und Intensivierung der der Zusammenarbeit wurden auch Teile der vierten Einsatzeinheit, gestellt durch das Rote Kreuz, hinzugezogen.

Nachdem sich die Einsatzkräfte am frühen Morgen im Bereitstellungsraum an der Kreisgrenze in Altshausen gesammelt hatten, ging es für den Marschverband in Richtung Stetten. Vor Ort wurden die Einsatzkräfte eingewiesen. Im Anschluss bekamen alle Einheiten nach und nach ihren Einsatzraum zugewiesen. Der Auftrag für die Ravensburger Kräfte: Einrichten einer Turnhalle zur Betreuung von bis zu 200 Personen die direkt oder indirekt mit dem Vorfall konfrontiert waren. Geführt wurde der Einsatzabschnitt durch den Zugführer, dieser wurde unterstützt durch das Modul Führung des Ortsverbands Ravensburg. Zudem kamen die Module Erstversorgung, Technik und Sicherheit sowie Betreuung zum Einsatz. Die Schnelleinsatzgruppe Transport war primär für die Sichtung und Registrierung aller Betroffenen zuständig. Zur Unterstützung kam eine Gruppe Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) zum Einsatz. Nach knapp einer halben Stunde war die Betreuungsstelle aufgebaut und einsatzbereit. Nach und nach trafen die ersten Busse mit betroffenen und unter Schock stehenden Personen ein. Aufgrund der schlechten und kühlen Wetterlage wurden die Personen sofort mit Decken und Heißgetränken versorgt.

Im Fokus der Arbeit standen vor allem die Registrierung und die Zusammenarbeit mit allen im Abschnitt beteiligten Einsatzkräften. So konnte auch die Zusammenarbeit mit der Polizei geübt werden. In der Turnhalle waren unter anderem Kräfte des Suchdienstes der Polizei sowie das Landeskriminalamt vertreten. Erste Befragungen von Zeugen wurden somit direkt vor Ort durchgeführt. Während dessen unterstütze die Schnelleinsatzgruppe Friedrichshafen (bestehend aus Johannitern und Rotem Kreuz) die Patientenannahme (Triage) und den internen Transport am städtischen Krankenhaus Friedrichshafen. Hier trafen etliche Verletzte mit Transportfahrzeugen, aber auch mit Hubschraubern ein.

Nach knapp fünf Stunden aktiver Arbeit vor Ort, konnte die Übung beendet. Die Einsatzeinheit war mit 46 Einsatzkräften an der Übung beteiligt. Anders als erwartet, wurden „nur“ 80 Personen, teils psychosozial, betreut. „Die Einsatzeinheit lieferte qualitativ gute und schnelle Arbeit ab. Vor allem die exzellente Zusammenarbeit unter den Einsatzkräften ist erwähnenswert – hoffen wir, dass aus der Übung niemals Realität wird“, so der Zugführer Michael Kautt.

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