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Ravensburg

Prof. Jehle entfernt 6 kg schweren Tumor

OP-Schwester mit dem entfernten Tumor, der fast 30 Zentimeter in der Länge misst. Bild: OSK

Einen sechs Kilogramm schweren Tumor hat Professor Dr. Ekkehard Jehle am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg einem Patienten herausoperiert. Der Eingriff dauerte fünfeinhalb Stunden. Der knapp 70 Jahre alte Patient ist wohlauf und konnte schon am Tag nach der Operation die Intensivstation wieder verlassen. Auch die Prognose, die ihm der Chefarzt für Allgemein- und Visceralchirurgie nach gegenwärtigem Stand ausstellen kann, ist gut.

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Alle reden von Corona, wenn es derzeit um die Krankenhäuser geht. Doch neben der Versorgung der infizierten Patienten und der Vorbereitungen auf einen möglicherweise noch größeren Ansturm von Betroffenen muss ein Klinikum wie das EK auch jederzeit auf Patienten eingestellt sein, die an anderen Erkrankungen leiden. Auch unter ihnen gibt es viele, die dringend auf umgehende medizinische Hilfe angewiesen sind. So wie der ältere Mann in diesem Fall.

Schon mehrmals hat Prof. Jehle Patienten mit einem Tumor ähnlicher Größe erfolgreich operiert. Auch die Vorgeschichte des aktuellen Patienten liest sich ähnlich wie die anderer Patienten zuvor. Der Mann hatte keine Vorerkrankungen, war noch nie zuvor operiert worden und hatte von dem Tumor nichts bemerkt. Er verspürte keine Schmerzen, empfang keine Einschränkungen beim Essen und Trinken. Auffällig nur, dass er in den letzten Monaten mehrere Kilo an Gewicht verloren hatte, obwohl der Tumor in seinem Körper gewachsen war.

Auf die Spur des Tumors kam der Hausarzt des Mannes. Er reagierte nach seiner Diagnose sofort und schickte den Patienten ans EK in die Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie. Der Patient erhielt umgehend einen Termin, bei dem die Computertomographie die Gewissheit brachte. Das Bild zeigte einen großen retroperitonealen Tumor. Professor Jehle hatte den Verdacht, dass es sich um ein Liposarkom handeln könnte, einen bösartigen Tumor, der vom Fettgewebe ausgeht. Der Chefarzt konnte den Tumor im linken Bauchraum deutlich sehen und tasten. Der Patient musste dringend operiert werden.

Vom ersten Schnitt bis zur letzten Naht dauerte es genau fünf Stunden und 22 Minuten. Prof. Jehle, dem Oberärztin Dr. Christine Dingler und Dr. Alexey Litjuschkin assistieren, gelang es in dieser Zeit, den Tumor komplett zu entfernen. Mit entfernen musste er die linke Niere, die vom Tumor regelrecht ummauert war. Da die rechte Niere gut funktioniert, gibt es für den Patienten dadurch keine Einschränkungen in der Lebensqualität. Entfernen musste der Chirurg auch den linken Anteil des Dickdarms, der über dem riesigen Tumor ausgespannt war. Durch eine verbindende Naht des querverlaufenden Dickdarms mit dem s-förmigen Dickdarm rekonstruierte Prof. Jehle diese Darmpassage.

Der Patient überstand die lange OP sehr gut. Er hatte während des Eingriffs keinerlei Probleme. Routinemäßig wurde er für eine Nacht auf die Intensivstation verlegt und konnte danach auf der chirurgischen Normalstation weiter versorgt werden. Prof. Jehle konnte dem Patienten mittlerweile die gute Botschaft überbringen, dass er weder Chemotherapie noch Bestrahlung braucht. Dem Mann geht es gut, er freut sich auf die baldige Rückkehr nach Hause.

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