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Polizeirabbiner eröffnet Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“

Eröffnung der Ausstellung durch Polizeirabbiner Trebnik und Polizeipräsident Uwe Stürmer. Bild: Polizeipräsidium

In einer Feierstunde im Kreis der Führungskräfte des Polizeipräsidiums hat Polizeirabbiner Shneur Trebnik stellvertretend für alle Religionen am Dienstag die Wanderausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ im Gebäude des Polizeipräsidiums in der Gartenstraße eröffnet.

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Bereits über zwei Jahrzehnte befindet sich die Ausstellung der Stiftung Weltethos auf ihrer Weltreise. Die 16 Tafeln sollen bis zum 21. April allen Beschäftigten des Polizeipräsidiums Ravensburg die auf den Schweizer Theologen Hans Küng zurückgehende Weltethos-Idee nahebringen und sie anschaulich über gemeinsame Werte, Normen und Maßstäbe der Weltreligionen informieren.

Dargestellt sind Informationen über die acht Weltreligionen, erläutert im Konsens der Weltethos-Prinzipien Menschlichkeit, Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit. Insbesondere, dass die Religionen sich im Kern nicht fremd sind, sondern dieselben Werte und Grundbotschaften vermitteln, soll die Ausstellung zeigen.

„Interkulturelle Kompetenz, Toleranz und gemeinsame ethische Werte sind wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Arbeit der Polizei“, so Polizeipräsident Uwe Stürmer im Gespräch mit Herrn Polizeirabbiner Trebnik. „Nur, wenn wir andere Religionen und Kulturen kennen- und verstehen lernen, verlieren wir die Ängste, die Fremdes in uns auslöst,“ betonte Polizeirabbiner Trebnik, der für die Polizeidienststellen des württembergischen Landesteils zuständig ist. Aufklärung und Begegnung mit dem jüdischen Glauben seien eine wichtige Grundlage, denn „wenn man informiert, wird es wenig Platz für Antisemitismus geben“, so Trebnik.

Ihm sei es wichtig, die interkulturelle Kompetenz innerhalb der Polizei weiterzuentwickeln und Berührungsängste abzubauen. In diesem Zuge führte der Rabbiner aus, dass der jüdische Glaube ein ganz normaler Bestandteil der Gesellschaft ist und die jüdischen Gemeinden 365 Tage im Jahr zum Tag der Offenen Tür einladen.

Im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung hatten die Führungskräfte des Polizeipräsidiums die Möglichkeit, sich mit Rabbiner Trebnik in vertrauensvoller Atmosphäre auszutauschen. Fragen zum jüdischen Glauben waren genauso Bestandteil des Treffens wie polizeispezifische Berührungspunkte. Polizeipräsident Uwe Stürmer verwies auf die landesweit deutlich angestiegene Zahl antisemitischer Straftaten, die von 228 im Jahr 2020 auf 337 im Jahr 2021 zunahmen. „Wir alle müssen uns gegen jedwede Gewalt und ein Klima von Hass und Hetze stemmen, die in unserer Gesellschaft nichts verloren haben“, appellierte der Polizeipräsident und verwies auf das Präventionsprojekt „Achtung?!“.

Das Projekt gegen Extremismus wird vom Kompetenzzentrum gegen Extremismus beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg, kurz Konex, koordiniert.

Nähere Informationen zum Präventionsprojekt ACHTUNG?! finden Sie unter: https://achtung.polizei-bw.de Nähere Informationen zu Konex finden Sie unter: www.konex-bw.de

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