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Schussental

Polizei arbeitet bei Alkoholprävention eng mit Behörden zusammen

„HaLT“ ist ein kommunales Alkoholpräventionsprogramm, das an 152 Standorten in Deutschland umgesetzt wird. Es ist ein Frühinterventionsprojekt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit riskantem Alkohol- oder Mischkonsum.

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Um junge Menschen mit riskantem Alkohol- oder Mischkonsum nach einem Ereignis in Zusammenhang mit Alkohol zeitnah zu erreichen, bietet das Projekt HaLT eine Beratung zeitnah nach dem Vorfall an. Im Rahmen der Gespräche wird jungen Konsumierenden frühzeitig Unterstützung und Orientierung in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsum geboten. Das Ziel ist es, den riskanten Konsumgewohnheiten präventiv zu begegnen, um neben möglichen Suchtentwicklungen auch psychischen, physischen und sozialen Beeinträchtigungen entgegenzuwirken.

Das kostenfreie Beratungsangebot wird in Einzel- oder Gruppengesprächen durchgeführt und steht für Menschen bis zum 21. Lebensjahr sowie für deren Familien und Freunde zur Verfügung. Die Beratung und die Beratungsdauer werden individuell nach den Bedürfnissen der jungen Menschen abgestimmt. Die Vermittlung in weiterführende Hilfsangebote wird bei Bedarf angeregt und begleitet. Seit 2009 ist die Caritas Bodensee-Oberschwaben als offizieller HaLT-Standort zertifiziert und führt die Beratungsgespräche mit den Jugendlichen und deren Eltern durch.

Unter Koordination des Landratsamtes Ravensburg arbeiten das Polizeipräsidium Ravensburg, die Caritas Suchthilfen, das Jugendamt und die Führerscheinstelle des Landratsamtes Ravensburg institutionsübergreifend nach diesem Konzept der frühen Alkoholprävention und Alkoholintervention bei Kindern und Jugendlichen eng zusammen, getreu dem Motto: „Alkoholprävention ist nur erfolgreich, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“. Alle Polizeibeamten im Landkreis Ravensburg wurden über den Ablauf des HaLT- Projektes aufgeklärt, um Auffälligkeiten von Jugendlichen in Zusammenhang mit Alkoholkonsum besonders in den Blick zu nehmen. Wichtig ist der Polizei dabei, niederschwellig und frühzeitig den Kontakt zu Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigten zu suchen, ohne dabei direkt den Aspekt auf Strafen und Sanktionen zu setzen, sondern den Schwerpunkt der Fürsorglichkeit in den Vordergrund zu bringen. Ziel ist die Verstärkung des Verantwortungsbewusstseins von konsumierenden Jugendlichen und der schadensminimierende Umgang mit Rauscherlebnissen.

Die Jugendlichen sollen unter anderem lernen, in Gefahrensituationen risikobewusster zu reagieren. Zudem informiert die Polizei die Führerscheinstelle als weiteren wichtigen Netzwerkpartner über auffälliges Verhalten. Die Führerscheinstelle betreibt hierauf die seit vielen Jahren etablierte Aktion „Gelbe Karte“. Hier werden u.a. potenzielle Fahrerlaubnisinteressenten und deren Erziehungsberechtigte auf problematisches Verhalten im Zusammenhang mit Alkohol- und Drogenkonsum aufmerksam gemacht und mögliche fahrerlaubnisrechtliche Konsequenzen aufgezeigt.

Das Projekt HaLT wird gefördert durch die gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen „GKV-Bündnis für Gesundheit“, um die kommunale Alkoholprävention als Ganzes in den Blick zu nehmen.

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