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Neuer Schussenpark soll mehrere Effekte bieten

Die Visualisierung des künftigen Schussenstrands. Bild: Planstatt Senner

Spätestens bis zum Jahr 2025 soll Ravensburg um ein Stadtentwicklungsprogramm reicher sein. So soll der Bereich der Schussen westlich des Bahnhofs zu einem Park umgestaltet werden. Am Dienstag hat die Stadt Ravensburg den Siegerentwurf des ausgeschriebenen Wettbewerbs vorgestellt. 

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Die Ravensburger Bahnstadt erlebte in den vergangenen Jahren durch diverse Projekte und nicht zuletzt durch die Sanierung des Bahnhofs eine deutliche Aufwertung. Im Bereich des Schussenkanals, der traditionell von Industrie-Nutzung geprägt war, gab es allerdings noch einiges an Handlungsbedarf. Zumal aus Hochwasser- und Klimaschutzaspekten eine stark versiegelte Fläche alles andere als optimal ist. Zum einen kann der abendliche Schussental-Wind seine kühlende Wirkung dort nicht optimal entfachen, zudem drängt bei starken und langanhaltenden Regenfällen der Flappach-/Stadtbachzulauf in den beengten Kanal und birgt Hochwasser-Gefahr. 

Ein bedeutender Grund, sich dem Thema anzunehmen, ist aber der Umstand, dass die Schussen in diesem Bereich nur wenig in Sachen Naherholung hergibt. “Eine Veränderung steht bei vielen Bürgerinnen und Bürgern seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste”, wie Oberbürgermeister Daniel Rapp betont. Dass der Bund ein Förderprogramm ausgeschrieben hat, das sich gezielt schwierigen Bereichen und städtische Hinterhöfen widmet, kam hier gerade recht. 

Jetzt ist das Projekt “Schussental” greifbar geworden. Nach rund einjähriger Vorbereitungsphase mit einem Planungswettbewerb wurde jetzt von einer Jury der Gewinnerentwurf gekürt. Die Vorgabe, die Schussen erlebbar zu machen und dabei Klima- und Hochwassereffekte zu vereinen, setzte das Planungsbüro für Landschaftsarchitektur Planstatt Senner aus Überlingen am besten um. Prägend ist bei diesem Entwurf, dass der Schussen dynamische Freiräume gelassen werden, von denen Besucher und Spaziergänger einen Nutzen haben. Umgeben von Baumbepflanzungen soll es sowohl Strandbereiche als auch dammähnliche Erhöhungen geben. Zudem gibt es Raum für Gastronomie und andere Möglichkeiten für Sport, Kultur, Spiel und Spaß – für Erwachsende und auch Kinder verschiedenen Alters. In einem Bereich auf Höhe des Bahnhofs bis zum Eschersteg, (dieser wird unabhängig vom besagten Projekt in etwas reduzierter Form wieder aufgebaut) ist der Schussenpark auch bereits projektiert. Gut umgesetzt hat der Siegerentwurf auch die Thematik, mit verschiedenen Niveaustufen selbst einem Extremhochwasser zu begegnen. Insgesamt hatten 14 Planungsbüros ihre Entwürfe eingereicht, davon 10 aus Berlin. 

Vorstellung des Siegerentwurfs durch Landschaftsarchitektin Kerstin Wienandi von Planstatt Senner aus Überlingen. Bild: F.Enderle

Weiter südlich in Richtung Meersburgerstraße gibt es für spätere Maßnahmen Raum für weitere Ideen. Dass hier noch keine konkreten Planungen in das Projekt einfließen können, hat laut OB Rapp einen einfachen Grund. „Anders als im Bereich, den wir schon konkret einbinden konnten, sind dort die Grundstücke in privater Hand“ Es gibt laut OB Rapp aber schon Interesse für eine spätere Erweiterung. Beispielsweise könnte ein Biergarten in attraktiven Ambiente für zusätzliche Aufenthaltsqualität sorgen. 

„Im neuen Schussenpark soll jeder seine Nische finden.“

Daniel Rapp, Oberbürgermeister Stadt Ravensburg

Der bereits fest planbare Bereich für den künftigen Schussenpark umfasst rund 13.000 Quadratmeter. Baubürgermeister Dirk Bastin rechnet mit Baukosten zwischen 6 und 7 Millionen Euro, der Bund gewährt einen Zuschuss von 3 Mio. Euro.  „Die Gesamtkosten sind auch abhängig davon, ob wir etwaige Altlasten bei den Erdbewegungen finden“, sagte Dirk Bastin. Der Stadt der Bauarbeiten soll spätestens im Jahr 2023 erfolgen. Prinzipiell sieht die Förderung des Bundes eine Fertigstellung bis Ende 2024 vor. „Wir werden da aber wohl einen Antrag auf eine Verlängerung stellen, sodass wir mit einem Abschluss der Maßnahmen in 2025 ausgehen“, ergänzte Dirk Bastin.  


INFO
Sowohl die Gestaltungsideen des Siegerentwurfs, als auch die weiteren Preisträger können interessierte Bürgerinnen und Bürger zu den Öffnungszeiten des Technischen Rathauses im Salamanderweg 22 besichtigen. 

 

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