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Mitmach-Konferenz Ravensburg – Projektentwicklung für den Wandel in der Region

: In der Lobby der virtuellen Mitmach-Konferenz. Bild: Landkreis Ravensburg

Woher kommen eigentlich unsere Lebensmittel und was heißt ökologische oder nachhaltige Erzeugung? Wie viel müssten Lebensmittel eigentlich kosten und wie sieht eine nachhaltige Ernährung aus? Was haben wir schon an Ansätzen in der Region und wie kann jede/r Einzelne unterstützen? Diese und weitere Fragen wurden bei der diesjährigen Mitmach-Konferenz am 20. März online diskutiert.

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Die Bio-Musterregion Ravensburg, das Klimaschutzmanagement des Gemeindeverbandes Mittleres Schussental, der Bauernverband Allgäu-Oberschwaben, die Regionalwert AG Bodensee-Oberschwaben, wirundjetzt e.V. und das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg luden gemeinsam zur 2. Mitmach-Konferenz im Landkreis Ravensburg unter dem Titel „Gesunde Landwirtschaft – gesunde Erde – gesundes Leben: Dialog für alle“ ein. Es war ein Tag, der allen Interessierten die Möglichkeit gab, zu lernen, zu staunen und die Region mitzugestalten.

Nach den Grußworten von Landrat Harald Sievers, der Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Ravensburg Katharina Eckel und der stellvertretenden Vorsitzenden des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben Roswitha Geyer-Fäßler erklärte Martin Weiß, Bioland-Berater in der Region, den gut 80 Teilnehmenden, was Öko-Landbau bedeutet und zeigte Impulse, weswegen der Öko-Landbau der Landbau der Zukunft sein kann und sollte. Er appellierte an alle, dass „Wir alle Bio-Musterregion sind“ und es um eine gemeinsame Entwicklung gehe. Alle seinen aufgefordert, dabei zu sein.

Professor Dr. Tobias Gaugler von der Uni Augsburg sprach in seinem Impuls von den wahren Preisen unserer Lebensmittel und zeigte auf, warum Fleisch die höchsten externen Kosten verursacht. Deutlich wurde zudem, dass die externen Kosten und damit nötigen Preisaufschläge bei ökologisch erzeugten Produkten in jeder Kategorie geringer sind als bei konventionell erzeugten. Eric Waibel von der Regionalwert AG Freiburg zeigte anschließend, wie die von Landwirten erbrachten Nachhaltigkeitsleistungen, künftig in Produkte eingepreist und in der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Betrieben mitberücksichtigt werden könnten.

Im Anschluss berichtete Melanie Willnat vom Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben, wie eine nachhaltige Ernährung aussehen kann und was die wichtigsten Stellschrauben sind.
In der Mittagspause konnten alle Teilnehmenden den innovativen virtuellen 3D-Marktplatz der Möglichkeiten besuchen. Hier konnten alle Teilnehmenden verschiedene Initiativen und Projekte der Region kennenlernen. Das Besondere: Die virtuellen Räume brachten das Flair des Bauernhausmuseums zu allen nach Hause. RaumZeit aus Ravensburg hat den Marktplatz der Möglichkeiten, sowie die virtuellen Thementischräume erstellt. Sie werden auch weiterhin nutzbar sein für die Projekte und Initiativen, sodass man an dem Entstandenen weiterarbeiten kann. Wer Interesse hat, kann den Marktplatz der Möglichkeiten weiterhin über die Homepage der Bio-Musterregion Ravensburg besuchen (www.biomusterregionen-bw.de/ravensburg).
Nachmittags ging es mit den Thementischen weiter. Die Moderatoren Sarina Gisa und Simon Neitzel, von wirundjetzt e.V., leiteten in die Pitch-Runde ein.

Nach einer kurzen Vorstellung aller Themen, arbeiteten die Teilnehmenden in zwei Runden intensiv an den Projekten und Themen. Zur Auswahl standen Themen von „Bio in der Außer-Haus-Verpflegung“, „Bio-Kälbervermarktung“ und „Regiosaatgutgewinnung“, über den „Einsatz von Pflanzenkohle“, „Bio-Streuobst“, die „Nutzung von Nebenströmen“ und „biodiversitätsfördernde Milchproduktionssysteme“, bis hin zu konkreten Projekten auf einzelnen Bio-Höfen, Projekten für eine nachhaltige regionale Wirtschaft (Bürgerkarte, Gemeinwohl-Ökonomie, Regionalwert AG) und Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit Förderprogrammen wie LEADER. In den Runden knüpften die Beteiligten viele Kontakte, sammelten Ideen und vereinbarten weitere Schritte.
An den Ergebnissen der Konferenz wird künftig in den Projektgruppen weitergearbeitet werden. Auch das Team der Mitmach-Konferenz möchte die Projekte und Initiativen auch weiterhin bei der Umsetzung unterstützen.

Zeitgleich fand an diesem Tag ein buntes Mitmach-Programm mit Samenbomben-Mischen, Melken an Melkkühen und Führungen zur oberschwäbischen Kulturlandschaft auf dem neuen Entdeckerpfad im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg statt. Auch im Museum konnten Besuchende auf dem Marktplatz der Möglichkeiten vor Ort viele Informationen rund um die regionale Bio-Branche und Themen der Mitmach-Konferenz erhalten. Vertreten waren unter anderem das Mostkombinat Süd mit ihrer Mostraupe, das Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben, der Gemeindeverband Mittleres Schussental mit ökologischen Fußabdrücken und der Biohof Brugger. Außerdem waren viele Bio-Betriebe mit ihren Produkten vor Ort. Die Mitmach-Konferenz wurde ins Bauernhaus-Museum übertragen, und die Besuchenden waren aufgefordert, selbst Ideen zu einzelnen Themen rund um die ökologische Erzeugung einzubringen.

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