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Weingarten

Antisemitismus und „Anti-Antisemitismus“

Archivbild: F.Enderle

Antisemitismus ist nicht zu verstehen ohne seinen Zwilling, der mehr schlecht als Recht mit dem Wort „Philosemitismus“ benannt wird – auch wenn er selten mit „Liebe“ zu tun hat. In seinem Vortrag im Forum Regionalität am Mittwoch, 23. November, spricht Dr. Hanno Loewy, Leiter des Jüdischen Museums Hohenems über das prekäre Verhältnis von Nähe und Vereinnahmung.

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Auch die jüngsten Debatten um tatsächlichen und vermeintlichen Antisemitismus, Postkolonialismus und Rassismus lassen sich ohne diese Geschichte von Zweideutigkeit, Missbrauch und Vereinnahmung nicht begreifen. Und so wird im Zeichen eines um sich greifenden Nationalismus und verschiedenen Identitätspolitiken auf allen Seiten zunehmend unklar, wer wann und aus welchen Motiven den Kampf gegen Antisemitismus auf seine Fahnen schreibt.

Hanno Loewy, Dr. phil., geboren 1961 in Frankfurt, ist Film- und Literaturwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Publizist. Von 1995 bis 2000 war er als Gründungsdirektor für das Fritz-Bauer-Institut für Holocauststudien in Frankfurt am Main verantwortlich, seit 2004 ist er Direktor des Jüdischen Museums Hohenems in Vorarlberg (Österreich). Er veröffentlichte zahlreiche Werke und konzipierte Ausstellungen zur jüdischen Geschichte und Gegenwart, zum Antisemitismus und zum Holocaust, zu Fotografie, Film und Mediengeschichte, u.a. Holocaust. Grenzen des Verstehens (als Hg., Reinbek 1992), Béla Balázs: Märchen, Ritual und Film (Berlin 2003), Gerüchte über die Juden. Antisemitismus, Philosemitismus und aktuelle Verschwörungstheorien (als Hg., Essen 2005), Jukebox. Jewkbox! Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack & Vinyl (Hohenems 2014).

Der Vortrag wir vom Zentrum für Regionalität und Schulgeschichte in der Reihe „Forum Regionalität“ an der PH Weingarten angeboten und vom Studentenwerk Weiße Rose e.V. – Ravensburg/Weingarten unterstützt und gefördert. Er beginnt um 18 Uhr im Festsaal der PH Weingarten. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

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