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14 Nothelfer-Trakt wird vorläufige Unterbringung für ukrainische Geflüchtete

Investor Rainer Staiger, Dezernentin Diana E. Raedler und Bürgermeister Alexander Geiger im Süd-Trakt des ehemaligen Krankenhauses 14 Nothelfer. Hier können ab Anfang April bis zu 120 Geflüchtete aus der Ukraine vorläufig untergebracht werden. Bild: Stadt Weinarten

Der südliche Trakt des ehemaligen Weingartener Krankenhauses 14 Nothelfer soll kurzfristig bis zu 120 ukrainischen Schutzsuchenden als Behelfsunterkunft dienen. Dies gab der Ulmer Investor Rainer Staiger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Weingarten und des Landratsamtes Ravensburg im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz am heutigen Freitag bekannt. Bereits Anfang April sollen die ersten Geflüchteten in den ehemaligen Räumlichkeiten des Krankenhauses einziehen.

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Seit nunmehr über drei Wochen erreichen uns die bestürzenden Bilder des Angriffskrieges aus der Ukraine. Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Auch im Landkreis Ravensburg sind bereits über 650 Flüchtende angekommen, die bisher alle eine private Unterkunft gefunden haben. In absehbarer Zeit werden die Erstaufnahmestellen des Landes an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und die Geflüchteten an die Landkreise zuweisen.

Im Landkreis Ravensburg werden daher derzeit mit Hochdruck die Kapazitäten für die vorläufige Unterbringung erweitert. Eine Situation, in der die Botschaft der heute in Weingarten anberaumten Pressekonferenz sicher mit Freude vernommen wurde: Dank eines schnellen Schulterschlusses
zwischen der Stadt Weingarten und des Investors des Krankenhaus-Areals 14 Nothelfer, Rainer Staiger, können kurzfristig bis zu 120 Geflüchtete aus der Ukraine ab Anfang April im südlichen Trakt des ehemaligen Krankenhauses vorläufig untergebracht werden.

Bürgermeister Alexander Geiger begrüßte am Morgen die Teilnehmenden und verwies auf die Situation in 2015, bei der die Stadt bereits im engen Schulterschluss mit der katholischen Kirche und der Öffnung des Klosters für Geflüchtete des Syrienkrieges ein klares Signal für Humanität und Menschenwürde setzte. „Nun befinden wir uns erneut in einer Ausnahmesituation, in der eine schnelle und unkomplizierte Lösung gefordert wurde. Mit Herrn Staiger hatten wir den richtigen Gesprächspartner an unserer Seite: einen engagierten Unternehmer, bei dem das Herz an der richtigen Stelle sitzt und der kurzerhand agierte. Ich freue mich, dass wir zusammen binnen weniger Tage ein Lösungskonzept für einen Teil der ehemaligen Räume des Krankenhauses erarbeiten und dem Landkreis so eine temporäre Übergangslösung bei uns in Weingarten zur Verfügung stellen konnten“, so Geiger.

Gemeinsam schnell zu handeln und Hilfe zu leisten stand für Investor Rainer Staiger in der Tat nicht zur Debatte. In nur wenigen Tagen ermöglichte erbereits der Firma GnW Gemeinsam neue Wege GmbH, im Eingangsbereich des Krankenhauses ein Corona-Test und Impfzentrum zu errichten. Und auch im Hinblick auf die Flüchtlingsströme und die bestürzenden Bilder aus der Ukraine war für den Geschäftsmann schnell klar, mit den zur Verfügung stehenden Krankenhausräumen eine Akutlösung anzubieten. Kurzfristig
wurden die bereits laufenden Projektplanungen für den rund 2.000 Quadratmeter großen Trakt ausgesetzt um die Nutzung durch den Landkreis zu ermöglichen. „Das 14 Nothelfer war schon immer ein Ort für Menschen in Not, das ist seine Bestimmung“, so Staiger. „Ich möchte mit meinem Angebot den Menschen –   kurzzeitig – einen Ort bieten, an dem sie sich sicher fühlen und die ersten Schritte wieder zurück in die Normalität gehen können“, so Staiger weiter. Und auch bzgl. der Infrastruktur bieten die ehemaligen Krankenhausräume die bestmöglichen Voraussetzungen: „Die vorhandenen Räume im südlichen Bettentrakt eignen sich ideal und können dank der vorhandenen Strukturen kurzfristig durch den Landkreis zur
Unterbringung umgenutzt werden“, so Staiger. „Die ehemaligen Krankenzimmer verfügen allesamt über Bäder und in den ehemaligen Stationszimmern und Teeküchen können kurzfristig Küchen zur
eigenständigen Versorgung der Menschen eingerichtet werden.

Die vorhandenen Gemeinschaftsflächen bieten Möglichkeiten des Austausches und auch die ärztlich medizinische Versorgung vor Ort ist durch die unmittelbare Nähe zum Ärztehaus und dem Test- und Impfzentrum optimal“. Auch Diana E. Raedler, Rechts- und Migrationsdezernentin des Landkreises Ravensburg, betonte, wie froh sie über das Entgegenkommen des Investors
und der Stadt Weingarten sei. „Die Immobilie eignet sich mit den Zimmerzuschnitten und der noch vorhandenen Ausstattung sowie auch durch die zentrale Lage bestens zur kurzfristigen Unterbringung von Flüchtenden aus der Ukraine.

Unter dem Eindruck der aktuellen Geschehnisse und der Not der  Menschen waren wir uns schnell einig. Mein besonderer Dank im Namen des Landkreises Ravensburg gilt daher der Stadt Weingarten und Herrn Staiger für die unkomplizierte und konstruktive Zusammenarbeit“, so Raedler. Aufgrund der nahezu ausgeschöpften Kapazitäten in den Landeserstaufnahmestellen rechnet der Landkreis in den nächsten Tagen mit einer Zuweisung von Flüchtenden durch das Land. Nach dem Umbau der Kreissporthalle in Ravensburg zur Behelfsunterkunft folgt Anfang nächster Woche die Bereitstellung der Kreissporthalle in Leutkirch.

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