Die Ravensburg Towerstars haben im siebten und entscheidenden Duell um den Einzug ins DEL2-Halbfinale knapp mit 3:4 verloren. In einem Spiel mit zweimaliger Führung, hochkarätigen Chancen und einer dramatischen Schlussminute kratzten die Oberschwaben lange an einem Auswärtssieg – am Ende sollte es aber nicht reichen, die Sommerpause hinauszuschieben.
Aus personeller Sicht gab es bei den Towerstars zwei Lichtblicke. Zum einen biss der zuvor wochenlang verletzte Verteidiger Oliver Granz erneut für einen Einsatz auf die Zähne, zudem stand der Ingolstädter Förderlizenzstürmer Noah Dunham zur Verfügung. Damit konnte Max Hadraschek wieder auf seine Sturmposition rücken. Von einem anfänglichen Abtasten konnte in diesem alles entscheidenden Spiel keine Rede sein. Beide Teams warteten schon in der Startminute der ersten hochkarätigen Chancen auf, nach rund sieben Minuten hatte Towerstars Kapitän Sam Herr dann auch prompt den selbstbewussten Start mit dem 0:1 Führungstreffer untermauert. Er zog über links in Richtung Tor und überwand Eisbären-Keeper Tom McCullen aus kurzer Distanz.
Die Gastgeber wirkten offenbar geschockt, denn sie leisteten sich einige Fehler und Puckverluste, welche den Towerstars wenig später auch einen 3:1 Konter ermöglichten. Fabian Dietz setzte die Scheibe aus halbrechter Position aber am Tor vorbei. Eine Strafzeit gegen Matt Alfaro wegen Halten des Stockes brachte die Domstädter aber wieder zurück ins Spiel. Nur acht Sekunden nach dem Anspielbully setzte der Regensburger Goldhelm David Booth zum 1:1 Ausgleich ins rechte Eck. Der Rest des Startabschnitts teilten sich beide Teams spielerisch weitgehend auf – das spiegelte auch das ausgeglichene Schussverhältnis von 10:10 wider.
Die Pause tat den Oberschwaben offensichtlich gut, denn sofort nach Wiederanspiel drückten sie ordentlich aufs Tempo, setzten sich immer wieder in der gegnerischen Zone durch und kamen folgerichtig zum nächsten Treffer. Sam Herr bediente Charlie Sarault am rechten Bullypunkt, nach kurzem Antritt vollendete der kanadische Stürmer zum 1:2. Doch erneut konnten sich die Ravensburger Cracks und die mitgereisten Fans nicht allzu lange über die Führung freuen. Nur 119 Sekunden später war es wieder einmal David Booth, der einen vor dem Tor freiliegenden Puck zum 2:2 Ausgleich über die Linie drückte.
Mit der Euphorie und Stimmung der Zuschauer im Rücken drückten die Eisbären nun mächtig auf das Ravensburger Tor. Die Towerstars Abwehr stand allerdings solide in der eigenen Zone und konnte selbst immer wieder gefährliche Konter einleiten. Sogar komplett alleine auf das gegnerische Tor ziehen konnten zwischen der 30. und 36. Minute Fabian Dietz, Noah Dunham sowie Sam Herr. Alle drei fanden ihren Meister jedoch in Tom McCullen.
Zur Schlüsselszene kam es dann 57 Sekunden vor der zweiten Pause. Die Unparteiischen sprachen gegen Lukas Bender eine Strafzeit wegen Haltens aus, 36 Sekunden später hatte der Tabellenzweite der Hauptrunde das Powerplay auch schon genutzt und die Gastgeber konnten mit einer 3:2-Führung in die zweite Pause gehen. Waren die vorangegangenen Begegnungen schon spannend genug, setzten beide Teams im Schlussabschnitt von Spiel 7 noch einen drauf. Die Towerstars drängten vehement auf den Ausgleich und warfen alle Kraftreserven in ihr Spiel. Auf beiden Seiten spielten sich auch weiterhin spannende Szenen ab. Leider präsentierten sich die Eisbären aber den entscheidenden Tick effektiver.
Achteinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit tankte sich wieder einmal David Booth vor das Ravensburger Tor und erhöhte auf 4:2. War das schon die Entscheidung? Weit gefehlt, denn noch gaben sich die Oberschwaben nicht geschlagen. Nur 67 Sekunden später hämmerte Matt Alfaro die Scheibe zum 4:3-Anschlusstreffer unter die Latte, es sollte sich eine hochspannende Schlussphase anbahnen. Die wurde noch dramatischer, als Patrick Demetz in der 57. Minute für einen Stockschlag zwei Minuten kassierte. Die Towerstars ließen die Scheibe zunächst mit fünf Feldspielern laufen, dann machte auch noch Ilya Sharipov einem sechsten Feldspieler Platz. Mehrfach lag der Puck in der Nähe der Torlinie, doch es sollte nicht sein, der sicher wohlverdiente Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.
Regensburg hatte die Serie für sich entschieden und zog ins Halbfinale ein, wo der Gegner nun Crimmitschau ist. „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Egal ob krank, angeschlagen oder mit gebrochenen Fingern – sie haben alles gegeben und hart gekämpft. Es hat am Ende aber nicht gereicht für eine solche lange Serie“, sagte Towerstars Trainer Gergely Majoross nach dem Spiel.
Für die Towerstars hingegen hat die Sommerpause begonnen, selbstverständlich wird es aber noch einen würdigen Saisonabschluss geben, bei dem sich das Team der bewegten Saison 2023/2024 von den Fans verabschieden wird. Informationen hierzu gibt es in Kürze.
Auf diesem Wege möchten die Towerstars auch noch einmal an den Frühbucherrabatt für Dauerkarten zur nächsten Saison erinnern. Er ist voraussichtlich bis Mittwoch, 3. April im Fanshop in der Marktstraße oder bei Stehplätzen auch online im Towerstars Online-Shop erhältlich.