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Towerstars gelingt Auswärtssieg beim Rivalen Kaufbeuren

Bild: F.Enderle

Die Ravensburg Towerstars haben am Dienstagabend in Kaufbeuren zwei wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze erkämpft. In einem spannenden und fair geführten Allgäu-Oberschwaben Derby fiel der 2:3-Siegtreffer durch Topscorer Charlie Sarault nach 56 Sekunden in der Verlängerung.

Beide Mannschaften boten vor fast ausverkauften Rängen in den Anfangsminuten ein weitgehend ausgeglichenes Hin und Her. Nach rund sechs gespielten Minuten schienen dann die Gastgeber aber doch besser im Rhythmus und Towerstars Keeper Ilya Sharipov hatte die ersten Kaufbeurer Möglichkeiten zu entschärfen. Die Gastgeber brachten die Oberschwaben vor allem durch das aggressive Vorchecking in Bedrängnis. Ab der 13. Minute hatten sich die Towerstars aber besser darauf eingestellt und auch sie kamen zu ihren ersten guten Einschussmöglichkeiten. Die allerbeste Chance hatte Sam Herr in der 18. Minute, als er zwei Gegenspieler aussteigen ließ und nur noch ESVK-Torhüter Daniel Fießinger vor sich hatte. Der Towerstars Kapitän brachte den Puck mit der Rückhand aber nicht im Tor unter. Die Towerstars hatten ab dieser Szene auch mehr vom Spiel und waren ganz nahe am ersten Treffer, der dann aber etwas unglücklich auf der Gegenseite fiel. Ein Puckverlust hinter dem Tor ermöglichte Simon Schütz den Schuss aus der zweiten Reihe, der Puck rutschte letztlich dem sichtlosen Towerstars Torhüter zum 1:0 durch die Schoner. Der Zeitpunkt war freilich nicht günstig, 66 Sekunden später ging es in die erste Pause.

Towerstars Coach Gergely Majoross hatte in der Drittelpause offensichtlich die richtigen Stellschrauben gedreht, denn der zweite Spielabschnitt gehörte eindeutig den Oberschwaben. Das Tempo war nun deutlich höher, die neutrale Zone wurde auch effektiver überbrückt. So musste Kaufbeurens Sebastian Gorkic in der 23. Minute prompt eine Strafzeit ziehen. Das zweiminütige Powerplay blieb formell zwar ohne Ertrag, noch bevor sich der von der Strafbank zurückeilende Kaufbeurer wieder in die Defensive einordnen konnte, netzte Robbie Czarnik zum 1:1 Ausgleich ein. Der Treffer verlieh den Ravensburger Cracks ordentlich Auftrieb, sie hatten fortan klar mehr vom Spiel und prüften den gegnerischen Torhüter ein ums andere Mal. Dank neuem Selbstvertrauen überstanden die Oberschwaben auch eine Strafe gegen Luigi Calce schadlos. Die spielerischen Vorteile münzten die Towerstars viereinhalb Minuten vor der zweiten Pause dann auch in die nicht unverdiente Führung um. Kapitän Sam Herr schloss einen Konter mit Zug zum Tor entschlossen zum 1:2 ab. Damit ging es auch in die zweite Pause.

Aufgrund einer Strafzeit, die sich die Gastgeber 7 Sekunden vor dem Pausengong noch leisteten, starteten die Towerstars in numerischer Überzahl in den Schlussabschnitt. Die Scheibe lief zwar sicher durch die gegnerische Zone, die „tödlichen“ Passwege stellten die Buron Joker allerdings erfolgreich zu, so verstrichen die zwei Minuten ohne den möglicherweise vorentscheidenden dritten Treffer. Das spielte vor allem den Hausherren in die Karten, die von Minute zu Minute mehr Druck erzeugten und sich vor dem Ravensburger Tor mehrere dramatische Szenen abspielten. Irgendwie brachte Ilya Sharipov aber immer einen Ausrüstungsgegenstand zwischen Puck und Torlinie. Dass der ESV Kaufbeuren sechseinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit dann aber doch zum 2:2 Ausgleich kam, war in der Entstehung durchaus unglücklich. Bei einem Rückhand-Klärungsversuch von Florin Ketterer hinter dem Tor segelte der Puck über die Glasumrandung, dafür gab es folgerichtig zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung. Nach nur 24 Sekunden konnte der Ravensburger Verteidiger wieder aufstehen, Tyler Spurgeon hatte die Hartgummischeibe aus der Halbdistanz im Ravensburger Tor untergebracht.

In der Schlussphase wog die Partie ständig hin und her, weitere Treffer blieben jedoch aus und es ging in die Verlängerung. Diese dauerte dann nur 56 Sekunden. Nachdem die Towerstars bei Angriffsversuchen zunächst dreimal abgedreht hatten, schnappte sich „Goldhelm“ Charlie Sarault die Scheibe, fuhr im gegnerischen Drittel einen weiten Bogen und überraschte den gegnerischen Torhüter dann mit einem Handgelenkschuss zum 2:3. Wie schon in der vergangenen Saison konnten die Towerstars damit das vierte Duell gegen Kaufbeuren für sich entscheiden.

„Wir haben gegen einen läuferisch starken Gegner gut dagegengehalten. Es war über weite Phasen ein ausgeglichenes Spiel, auch wenn jede Mannschaft zwischendurch ihre Druckphasen hatte. Mein Team hat insgesamt ein solides Spiel abgeliefert und die individuellen Stärken am Ende in der Overtime ausgenutzt“, zeigte sich Towerstars Coach Gergely Majoross zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge und den damit verbundenen zwei Punkten.