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Neue Kampagne: Sauber bleiben – Müll vermeiden!

Mit Schablonen wurden Sprüche und Bilder in die Nähe einiger Mülleimer gesprüht. Bild: Stadt Ravensburg

Ein Turm aus Abfalltonnen auf dem Marienplatz direkt vorm Lederhaus? Eine abstrakte Vorstellung. Durch eine Kampagne der Stadt Ravensburg ist das Realität geworden. Unter der Devise „Sauber bleiben – Müll vermeiden!“ macht eine Installation auf die zunehmende Müllverschmutzung in Ravensburg aufmerksam.

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Das Problem wird ersichtlich, wenn man die Menge an Abfuhrmüll innerhalb der Stadt zwischen 2017 und 2022 vergleicht. Die jährliche Müllmenge ist in diesem Zeitraum um 40 Prozent von ca. 540 Tonnen auf mittlerweile ca. 770 Tonnen gestiegen. In Wochen ohne besondere Veranstaltungen, sammeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung wöchentlich annähernd 25.000 Liter Müll ein. Das entspricht dem Inhalt der 125 Fässer, die vor dem Lederhaus mitten in der Stadt als „Skulptur“ aufgetürmt werden.

„Fassskulptur“ auf dem Marienplatz:
Direkt vor dem Lederhaus auf dem Marienplatz veranschaulicht eine „Skulptur“ aus alten Fässern, wie viel Müll entsteht. Bild: Stadt Ravensburg

Littering zählt zu den besonders problematischen Ursachen für diese steigenden Abfallmengen. Dabei wird Müll achtlos auf Straßen, Plätzen und in der Natur liegengelassen. Probleme machen vor allem Einweg- und ToGo-Verpackungen, die häufig noch mit Essensresten vermischt sind und nicht recycelbar sind. Pappbecher, Pizzaschachteln und mehr verunstalten die öffentlichen Flächen und ziehen Schädlinge, wie etwa Ratten, an.

Oftmals fehlt es dabei den Menschen an Unrechtsbewusstsein. Um die Thematik sichtbar zu machen, mehr Bewusstsein zu schaffen und so dem Phänomen entgegenzuwirken, hat die Stadt Ravensburg Ende Juni die Kampagne „#unfassbar“ mit drei Maßnahmen gestartet.

Einige der Mülleimer in der Innenstadt haben lockere Sprüche und einen QR-Code aufgedruckt bekommen. Hierhin soll der Müll, wenn er denn schon nicht zu vermeiden ist. Bild: Stadt Ravensburg

Neben der Installation mit den Mülltonnen, die seit heute bis kurz vor dem Rutenfest deutlich sichtbar vor dem Lederhaus platziert wurde, appellieren kurze Graffiti-Botschaften auf den Straßen an das Umweltbewusstsein der Passanten. Zudem sollen auffällige, prägnante Sätze und QR-Codes mehr Aufmerksamkeit auf die städtischen Mülleimer lenken und weiteres Littering eindämmen.

Erster Bürgermeister Simon Blümcke: „Es ist in der Tat unfassbar, wieviel Müll bei uns entsteht. Deshalb appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam diesen Müllberg zu reduzieren. Möglichkeiten haben wir dazu alle, jeden Tag.“

Eine Einsparung an Abfällen kann nicht nur die Entsorgungskosten von rund 1,4 Mio. Euro pro Jahr und 16.000 Arbeitsstunden der Betriebshofmitarbeiter reduzieren. Sie erhöht die Attraktivität des öffentlichen Raums und schützt auch Mensch und Tier vor weiteren Risiken – wie etwa Verletzungen durch Scherben.

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