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Wirtschaft und Business

Innovationen vorantreiben und nicht auf bestehenden Stärken ausruhen

Bild: Kim Enderle

Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung trafen sich am 7. Februar in der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), um sich über die aktuelle Wirtschaftslage und die Standortqualität der baden-württembergischen Bodenseeregion auszutauschen sowie die regionale Zukunftsstrategie weiterzuentwickeln.

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Im Jahr 2021 stellte der baden-württembergische Teil der internationalen Bodenseeregion, bestehend aus den Landkreisen Bodenseekreis, Konstanz, Ravensburg und Sigmaringen, erstmals gemeinsam einen Antrag im Rahmen des RegioWIN-Wettbewerbs des Landes. Das eingereichte regionale Entwicklungskonzept wurde durch das Wirtschaftsministerium ausgezeichnet, zudem wird mithilfe der damit verbundenen EU- und Landesgelder das Projekt „SUITable“ zum Aufbau einer maschinell lernenden Transformations-Management-Plattform für Unternehmen entwickelt.

Als wichtigstes Element von RegioWIN sieht Dr. Sönke Voss, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben, die Zukunftsstrategie, die von mehr als 50 regionalen Institutionen im Schulterschluss entwickelt wurde: „Unsere Region ist eine absolut zukunftsfähige Hightech- und Industrieregion mit einer beeindruckenden Hochschul- und Forschungslandschaft. Darauf darf man sich aber nicht ausruhen. Es ist wichtig, dass sich Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung fortlaufend über Stärken und Schwächen austauschen und Ideen für die Weiterentwicklung des regionalen Innovationssystems generieren.“

Dr. Roland Scherer vom St. Galler Institut für Systemisches Management und Public Governance unterstrich in seiner Keynote, dass die gesamte Bodenseeregion ein bedeutender Industriestandort ist, der jedoch aktuell und auch in den nächsten Jahren einen erheblichen Fach- und Arbeitskräftemangel aufweisen wird. „Rein rechnerisch fehlen der Region in den nächsten Jahren mehr als 40.000 Arbeitskräfte. Diese werden wir aber schon aufgrund mangelnder Wohnräume nicht bekommen können“, erläuterte Scherer anhand mehrerer durchgeführter Studien. Um diesen Arbeitskräftemangel auszugleichen, ist es daher wichtig, weiter an innovativen Geschäftsmodellen zu arbeiten.

Eine SWOT-Analyse, die im Anschluss an die Impulsvorträge erstellt wurde, zeigte deutlich, dass, wie schon in der Vergangenheit, die jüngsten Krisen von den Unternehmen auch als Chance genutzt wurden. „Die Krisen haben viele Unternehmen sogar stärker gemacht. Sie haben schnell auf die Herausforderungen reagiert und sich den erschwerten Bedingungen angepasst“, fasste Dr. Melanie Riether, Referentin für Industrie, Innovation und Technologie der IHK, die Ergebnisse des Workshops zusammen. „Durch die Corona-Pandemie hat sich die Digitalisierung weiter beschleunigt, infolge der Energiepreiskrise wurden innovative Effizienzlösungen umgesetzt.“ Dies bestätigen auch die aktuellen Konjunkturzahlen, die die IHK für die Region ermittelte: „Wir sehen wieder einen leichten Aufschwung nach dem Tief im Herbst. Die Unternehmen erholen sich wieder und sehen optimistischer in die Zukunft als noch im vergangenen Jahr.“ Einig waren sich die Teilnehmer aber auch, dass der Digitalisierungsgrad vieler Unternehmen zwar deutlich gestiegen ist, aber gerade kleine Unternehmen weiterhin noch Unterstützung bei der Umsetzung benötigen. Auf Basis der Ergebnisse der Regionalkonferenz sollen nun weitere Angebote zur Unterstützung der Unternehmen rund um Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit aufgebaut werden.

 

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