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Regionales

IHK für vierspurigen Ausbau der B31

IHK-Präsident Martin Buck. Bild: IHK/Lorenz Bee

Die Maßnahme B31 Immenstaad-Meersburg steht auf Platz 2 der Prioritätenliste Straße für die Region Bodensee-Oberschwaben, die der Regionalverband und die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) im Jahr 2015 jeweils einstimmig beschlossen hatten, sowie im Bundesverkehrswegeplan in der höchsten Dringlichkeitsstufe. Die jetzt ausgewählte vierspurige Variante hatte sich in einem mehrjährigen öffentlichen Beteiligungsverfahren im Zuge der Vorplanung unter den Gesichtspunkten der Umweltverträglichkeit und Leistungsfähigkeit durchgesetzt.

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Dazu IHK-Präsident Martin Buck: „Zusammen mit der aktuellen Verkehrsfreigabe in Friedrichshafen ist man der Realisierung der ursprünglichen Planung, die eine leistungsfähige Verbindung der B31/B30 von Überlingen über Friedrichshafen ins Schussental nach Ravensburg vorsieht, wieder einen Schritt näher gekommen.“

„Die Wirtschaft freut sich, dass der Bund jetzt Klarheit geschaffen und die Vierspurigkeit bestätigt hat. Damit können die Arbeiten an diesem wichtigen Abschnitt der B31 weitergehen.“

Martin Buck, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben

Die beiden Bundesstraßen B31/B30 sind für den Wirtschafts-, Berufs- und Freizeitverkehr von großer Bedeutung und müssen daher nach Auffassung der IHK dringend bedarfsgerecht ausgebaut werden. Auch für die Messe und den Flughafen Friedrichshafen sind die B31/B30 von herausragender Bedeutung. „Wenn sich heute entlang der B31 Verkehre von Gütern, Pendlern, Touristen und Messebesuchern überlagern, kollabiert regelmäßig das Straßensystem im Bodenseekreis und darüber hinaus. Es muss daher in unser aller Interesse liegen, die Infrastruktur entsprechend leistungsfähig auszubauen. Warenverkehre, die Fahrt zum Arbeitsplatz, zur Messe und zum Flughafen dürfen kein zeitlich unkalkulierbares Risiko sein“, betont Buck.

Im Zuge der Vorplanung hatte sich gezeigt, dass ein etwaiger dreispuriger Ausbau der Bestandsstrecke die gewünschten Effekte und die erforderliche Leistungsfähigkeit nicht ausreichend erfüllen kann. Die zu erwartenden Verkehrszahlen liegen zwischen Immenstaad und Meersburg noch deutlich über dem dreispurigen Abschnitt der B31 zwischen Überlingen und Stockach, der oft genug schon an seine Leistungsgrenze stößt. Auch in puncto Verkehrssicherheit ist der vierspurige Ausbau wegen des fehlendes Gegenverkehrs eindeutig im Vorteil. Zudem ist die neue B31 als Bündelungstrasse vorgesehen, die auch Verkehre aufnehmen und bewältigen soll, die sich heute notgedrungen im Hinterland der B31 abspielen und dort eigentlich nicht hingehören.

Ein Blick in die Zukunft unterstreicht ebenso die Entscheidung für eine Vierspurigkeit: Auch emissionsarme und -freie Fahrzeuge der Zukunft benötigen Straßen. Zudem wird es erwartungsgemäß über einen längeren Zeitraum einen Mischverkehr aus automatisierten und nicht automatisierten Fahrzeugen geben, was neue Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur mit sich bringt. „Alles andere als eine vierspurige Lösung wäre bei einem derart bedeutenden Streckenabschnitt daher nicht zukunftsorientiert“, zeigt sich IHK-Hauptgeschäftsführerin Anje Gering überzeugt.

Um die Verkehrsbelastung zu reduzieren, spricht sich die IHK weiterhin dafür aus, den ÖPNV gezielt auszubauen und möglichst viele Menschen von der Straße auf die Schiene oder in andere öffentliche und umweltfreundliche Verkehrsmittel wie den Bus zu bringen. Bei den Verkehrsprognosen für die B31 Immenstaad-Meersburg wurde das bereits mit einem Abschlag von 10 Prozent auf die Verkehrsmengen im Straßenverkehr berücksichtigt und dabei insbesondere ein anderes Verkehrsverhalten nach einem Ausbau der Bodenseegürtelbahn zwischen Friedrichshafen und Radolfzell unterstellt. An der Notwendigkeit der Vierspurigkeit hatte diese Annahme aber nichts geändert.

Hinsichtlich der Umweltbelastungen erinnert die IHK daran, dass der geplante vierspurige Ausbau der B31 zwar mit Eingriffen in die Umwelt verbunden ist und Fläche in Anspruch nimmt. Nach Ansicht der Umweltgutachter sind die Belastungen für die Umwelt bei der gewählten Variante jedoch „heilbar“ und auf der Habenseite steht die Entlastung vieler Anwohner der B31 von Verkehr, Lärm und Schadstoffen und damit der Erhalt des Ländlichen Raums hinsichtlich seiner Lebens- und Umweltqualität. „Bedenkt man außerdem, dass die Mobilität der Zukunft weitere Fortschritte mit neuen automatisierten Individual- und Logistikverkehren sowie klimaschonende Verkehre mit sich bringen wird, schafft die neue B31 auch unter Umweltgesichtspunkten eine gute Basis für die Mobilitätsanforderungen der Zukunft“, so Gering abschließend.

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