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Gewerkschaft IG-Bau: Baustellen im Kreis Ravensburg sollen sicherer werden

Bild: IG Bau

Gerüste ohne Schutzgeländer, ungesicherte Baugruben, mangelhafte oder fehlende Schutzkleidung, Überstunden in Dauerschleife …: Verstöße gegen den Arbeitsschutz sollen auf den Baustellen im Landkreis Ravensburg möglichst keine Chance haben. Das fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

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„Wir brauchen eine stärkere Kontrolle durch die staatlichen Arbeitsschutzbehörden. Denn das A und O im Job sind der Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Beschäftigten. Wichtig ist, dass ‚schwarze Schafe‘ keine Chance bekommen. Betriebe also, die auf Kosten ihrer Mitarbeiter Sicherheitsbestimmungen missachten und den Gesundheitsschutz nicht ernst nehmen. Das gilt grundsätzlich für alle Branchen. Vor allem aber auch für den Bau, wo die meisten Arbeitsunfälle passieren. Baustellen sind Unfall-Hotspots“, so Andreas Harnack. Hoher Kosten- und Zeitdruck dürften nicht dazu führen, dass der Arbeitsschutz vernachlässigt werde.

Vor diesem Hintergrund fordert der Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg einen höheren Kontrolldruck für die Betriebe, die es mit der Arbeitssicherheit nicht wirklich ernst nähmen. Notwendig sei eine effektive und flächendeckende Überwachung der Baustellen im Kreis Ravensburg. Die Arbeit auf dem Bau dürfe, so die IG BAU, für die Beschäftigten nicht zum Hochrisiko-Job werden, weil der Chef am Arbeitsschutz spare oder der Arbeitsdruck immer weiter steige.

Andreas Harnack drängt in diesem Zusammenhang perspektivisch auf die Einrichtung einer staatlichen Arbeitsinspektion: „Wir brauchen eine übergeordnete Behörde, die Kontrollen bündelt. Sie muss die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und Sozialvorschriften sicherstellen. Dazu gehört die Kontrolle von Schwarzarbeit und von Verstößen gegen das Zahlen von Mindestlöhnen. Aber auch den Arbeitsschutz und das Einhalten des Arbeitszeitgesetzes müsste die Arbeitsinspektion fest im Blick haben“, fordert Andreas Harnack. Eine solche „Arbeitskontrolle aus einer Hand“ habe sich etwa in Frankreich und Spanien bewährt.

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