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Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus

Das Denkmal der grauen Busse in Weissenau. Foto: Stefan Angele

Mit einer gemeinsamen Gedenkfeier erinnern die Stadt Ravensburg und das ZfP Südwürttemberg am Freitag, 27. Januar, an die Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr geht es um die Geschichte der jüdischen Patientinnen und Patienten Württembergs unter den Opfern der sogenannten „Euthanasie“.

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Am 27. Januar ab 10 Uhr wird in der Mehrzweckhalle des ZfP Südwürttemberg in Weissenau stellvertretend für alle Opfer des Nationalsozialismus der 691 Frauen und Männer gedacht, die als Patientinnen und Patienten der ehemaligen Heilanstalt Weissenau in den Jahren 1940 und 1941 in den Vernichtungsstätten Grafeneck und Hadamar ermordet wurden.

In diesem Jahr liegt der inhaltliche Fokus der Gedenkfeier auf den jüdischen Württembergerinnen und Württembergern, die als zu behandelnde Kranke der damaligen Heil- und Pflegeanstalten im Land ihr Leben verloren oder aufgrund ihres jüdischen Hintergrunds und jenseits ihrer eigenen Haltung in Fragen der religiösen oder kulturellen Zugehörigkeit stigmatisiert und in Konzentrationslagern ermordet wurden. Nur sehr wenige von ihnen überlebten den Holocaust bzw. die Shoah. Die Berliner Historikerin Dr. Annette Hinz-Wessels wird aus ihrer Forschungsarbeit hierzu berichten.

Prof. Dr. Thomas Müller wird zunächst zum Thema hinleiten und die derzeit am ZfP-Standort zu besichtigende Ausstellung „Schloss Dellmensingen 1942 – Ein jüdisches Zwangsaltenheim in Württemberg, mit regionalen Bezügen zu Zwiefalten und Tigerfeld“ vorstellen. Prof. Dr. Juan Valdés-Stauber, Regionaldirektor Ravensburg-Bodensee des ZfP Südwürttemberg, wird zu Beginn der Veranstaltung ein Grußwort sprechen. Am Denkmal der Grauen Busse wird Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, eine Ansprache halten.

Es sind alle Interessierten herzlich eingeladen, sich bei der Gedenkfeier gemeinsam an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.


Information:
Die Gedenkfeier am Freitag, 27. Januar, beginnt um 10 Uhr in der Mehrzweckhalle des ZfP Südwürttemberg, Weingartshofer Straße 2, 88214 Ravensburg. Im Anschluss an die Veranstaltung findet am Mahnmal der Grauen Busse eine Kranzniederlegung statt. Für jedes der 691 Opfer ertönt ein Glockenschlag vom Turm der Klosterkirche Weissenau. Die Ausstellung „Schloss Dellmensingen 1942 – Ein jüdisches Zwangsaltenheim in Württemberg, mit regionalen Bezügen zu Zwiefalten und Tigerfeld“ kann bis 28. Februar täglich von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte beigefügten Flyern.

 

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