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Fernwärmenetz wächst wie geplant

Ausbau der Fernwärme in Ravensburg. Bild: F.Enderle

Das Fernwärmenetz in der Ravensburger Innenstadt wächst im kommenden Jahr kräftig weiter: Die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) stellt in der Bachstraße die Verbindung zwischen den beiden Teilnetzen aus Richtung Marienplatz und Weinbergstraße her. Außerdem baut die TWS in 2024 vorrangig an drei Punkten: in der Spohnstraße, in der Charlottenstraße und in der Holbeinstraße. Fernwärme ist bei der Verwirklichung der Klimaziele ein wichtiger Beitrag. Nach dem getroffenen Klimakonsens der Stadt soll Ravensburg bis 2040 klimaneutral sein.

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Das Fernwärmenetz der TWS in der Ravensburger Innenstadt wird zügig ausgebaut. Die Übersicht zeigt den geplanten Ausbaustand 2030. Bild: Open Street Maps/TWS (Vergrößerung per Mausklick)

„Wir treiben den Ausbau der Fernwärme zügig und wie geplant voran. So reduzieren wir künftig die Abhängigkeit von importiertem Erdgas und Öl und reduzieren gleichzeitig klimaschädliche Treibhausgase“, informiert Miriam Sepke-Vogt, Projektleiterin bei der TWS. „Das Schlüsselelement ist im nächsten Jahr die Bachstraße. Hier planen wir, zwei bestehende Teilnetze miteinander zu verbinden, und gehen einen großen Schritt in Richtung eines flächendeckenden Fernwärmenetzes für die Ravensburger Altstadt. Außerdem bereiten wir schon die Erweiterung des Netzes vor, die dann in den kommenden Jahren realisiert wird.“

Der Bauabschnitt am nördlichen Marienplatz ist soweit fertiggestellt, dass der Christkindlesmarkt wie geplant stattfinden kann. Die Abschnitte Weinbergstraße (Süd), Rudolfstraße und Herrenstraße konnten ebenfalls fertiggestellt werden. Einzig in der Weinbergstraße (Nord) laufen noch Bauarbeiten bis kurz vor Weihnachten. „Hier werden wir zu Beginn des neuen Jahres die Restarbeiten abschließen. Damit ist das Fernwärmenetz im Jahr 2023 so weit gewachsen, wie wir es vorgesehen haben“, resümiert Miriam Sepke-Vogt.

 Fortschritte auch bei der Energieerzeugung
Im November hat die TWS die Heizzentralen im Parkhaus Rauenegg und am Hallenbad in Betrieb genommen. Auch hier gibt es weitere Entwicklungen. Miriam Sepke-Vogt erklärt: „Wir bereiten im kommenden Jahr die nächsten Ausbaustufen vor, zum einen für die Inbetriebnahme von zwei weiteren Blockheizkraftwerken in der Heizzentrale im Parkhaus Rauenegg. Zum anderen planen wir an der Heizzentrale Hallenbad die Nutzung von Abwärme zur Energieerzeugung.“ Die TWS arbeitet mit Hochdruck an einer klimafreundlichen und zukunftsfähigen Wärmeversorgung der historischen Ravensburger Altstadt. „Im Moment erzeugen wir noch viel Wärme durch Biomasse. Das ist eine gute Zwischenlösung, wir sind aber schon an den Planungen, den Energieträger sukzessive durch CO2-neutrale Technologien wie Abwärme, Geothermie und Wärmepumpen zu ersetzen“, gibt Miriam Sepke-Vogt Auskunft.

 Auskunft für Interessierte
Der Infopoint am nördlichen Marienplatz wird über den Winter abgebaut. Bürgerinnen und Bürger können sich unter anderem auf der Website der TWS unter waerme.tws.de über den Ausbau der Fernwärme in Ravensburg informieren. Sie erhalten Informationen über die Planungen in der eigenen Straße. „Es ist auch möglich, sich aktiv an der Planung zu beteiligen“, sagt Miriam Sepke-Vogt. „Hauseigentümerinnen und -eigentümer können sich auf waerme.tws.de vormerken lassen und den Hausanschluss mit der TWS individuell abstimmen.“

 Abschluss der kommunalen Wärmeplanung
Im Laufe des kommenden Jahres werden die kommunalen Wärmepläne der Städte Ravensburg und Weingarten in Kraft treten. Diese skizzieren den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung der beiden Kommunen. Ein Baustein ist, dass die TWS in den kommenden Jahren das Gasnetz an den Orten stilllegen wird, an denen das Fernwärmenetz anliegt. „Die Verfügbarkeit von Erdgas ist in diesen Bereichen nur für fünf Jahre nach der Verlegung der Fernwärme garantiert – mindestens jedoch bis 2030“, berichtet Miriam Sepke-Vogt. Wasserstoff wird nach jetzigem Stand dem Erdgas im Verteilnetz der TWS nicht beigemischt, er kommt also zukünftig für die Beheizung von Einzelgebäuden in Ravensburg und Weingarten nicht in Betracht.

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