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Endbericht des kommunalen Wärmeplans für Ravensburg beschlossen

Ausbau der Fernwärme in Ravensburg. Bild: F.Enderle

Am 26. Februar hat der Gemeinderat die Endfassung des kommunalen Wärmeplans beschlossen. Damit ist eine nachhaltige, lokale Strategie geschaffen, um bis 2040 das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu erreichen. Dies ist wichtig, da der Wärmesektor mit rund 60 Prozent des Endenergieverbrauchs den größten Hebel für die Energiewende darstellt.

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Der kommunale Wärmeplan (KWP) zeigt Potenziale und Wärmebedarfe auf und definiert, welche Quartiere sich für den Wärmenetzausbau oder für dezentrale Einzelheizungslösungen eignen. Damit bietet er Gebäudeeigentümern und Energieversorgern eine Orientierung bei Investitionsentscheidungen rund um eine nachhaltige Wärmeversorgung.

Um Potenziale stadtübergreifend zu betrachten und Synergien für den eventuellen Aufbau von gemeinsamer Infrastruktur zu finden, haben die Städte Ravensburg und Weingarten ihre Wärmepläne gemeinsam entwickelt.

Wie durch das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz von Baden-Württemberg festgelegt, umfasst der Wärmeplan zunächst eine Bestandsanalyse zum Wärmebedarf und zur Versorgungsstruktur sowie eine Analyse der vorhandenen Potenziale zur Energieeinsparung und Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien. Darauf wurde ein Szenario für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2040 aufgebaut und eine Umsetzungsstrategie mit ausgearbeiteten Maßnahmen, Prioritäten und einem Zeitplan entwickelt. Dabei wurden zusammenhängende Schwerpunktgebiete gebildet um zu definieren, welche sich aus heutiger Sicht für eine zentrale Wärmenetzstruktur oder eine dezentrale Einzelheizungsstruktur eignen.

Die Übersicht der Schwerpunktgebiete mit entsprechender Eignung und Handlungsempfehlungen für Bürgerinnen und Bürger ist online auf der Webseite der Stadt einsehbar unter www.ravensburg.de/waermeplanung.

Ein wesentlicher Bestandteil der Wärmewendestrategie ist zudem die Erstellung eines Kataloges, der 15 konkrete Maßnahmen für die Stadt, Energieversorger und weitere Akteure beschreibt. Davon sollen die priorisierten Maßnahmen – u. a. der Auf- und Ausbau von Wärmenetzen, der Ausbau erneuerbarer Energieanlagen oder Maßnahmen zur energetischen Sanierung – in den nächsten fünf Jahren weitergeführt oder begonnen werden.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Ravensburg vor allem über erhebliche Potenziale bei der Solarenergie verfügt. Auch Geothermie stellt eine vielversprechende Wärmequelle dar. Umweltwärme in Form von Luft, die von Wärmepumpen genutzt wird, wird als Zielstrategie für Haushalte dargestellt, die nicht im Erschließungsgebiet der Wärmenetze liegen.

Die Erarbeitung des Wärmeplans erfolgte unter breiter Öffentlichkeitsbeteiligung – von Informationsveranstaltungen, Workshops mit Interessensgruppen bis hin zur öffentlichen Auslegung. Dies ist wichtig, da bei der Umsetzung der Maßnahmen besonders Eigentümer eine wesentliche Rolle spielen.

 

 

Die Kommunale Wärmeplanung ist nach dem KlimaG BW ein informeller Plan ohne rechtliche Außenwirkung und für Stadtkreise und Große Kreisstädte verpflichtend.

 

Konkrete Handlungsempfehlungen auf Adress- und Quartiersebene sowie weiterführende Informationen rund um den kommunalen Wärmeplan und Förderungen sind zu finden unter www.ravensburg.de/waermeplanung

 

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