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Eishockey-Thriller in der CHG Arena: Towerstars holen dritten Sieg in der Overtime

Bild: Kim Enderle

Das fünfte Duell der Viertelfinalserie gegen den EV Landshut hat in Sachen Dramatik noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt. Nach 71 Minuten stand ein 6:5 Sieg für die Towerstars auf der Anzeigentafel, der den Oberschwaben den ersten Matchpuck im Kampf um den Einzug ins Halbfinale beschert.

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Mit 3071 Zuschauer war die Ravensburger CHG Arena gut gefüllt, lediglich für den Gästeblock waren noch Tickets verfügbar. Die Towerstars legten ein enorm hohes Tempo vor und schon nach 46 Sekunden verbuchte Josh MacDonald die erste hochkarätige Möglichkeit. In der starken Anfangsphase gesellten sich allerdings immer wieder auch gefährliche Angriffe der Gäste, die Jonas Langmann im Ravensburger Tor prüften. Der Druck und Zug zum gegnerischen Tor wurde in der 7. Minute dann erstmals belohnt.

Josh MacDonald wurde in der Halbdistanz schön freigespielt und der ließ bei seinem platzierten Schlenzer in den rechten Torwinkel Landshuts Torhüter Luka Gracnar keine Chance. Die 1:0 Führung ließ die Towerstars auch danach beherzt aufspielen. Nur 35 Sekunden nach dem Anspielbully drückte Pawel Dronia am rechten Pfosten seinen eigenen Nachschuss zum 2:0 ins Netz.

Eine Strafzeit gegen Oliver Granz 20 Sekunden später überstanden die Gastgeber zwar schadlos, allerdings platzte in der 15. Minute der Landshuter Anschlusstreffer dazwischen. Die Ravensburger Abwehr brachte die Scheibe nicht aus dem Slot, Jack Doremus drückte aus kurzer Distanz zum 2:1 Anschlusstreffer ein. Das Team von Coach Peter Russell hatte allerdings postwendend die Antwort parat. Zunächst krönte Max Hadraschek einen starken Antritt durch die gegnerische Abwehr mit dem 3:1, in numerischer Überzahl hämmerte Julian Eichinger das Spielgerät zweieinhalb Minuten vor der ersten Pause gar zum 4:1 in die Maschen.

Die Strafzeit, die Sam Herr 26 Sekunden vor der ersten Pause aufgebrummt bekam und ins zweite Drittel übernommen wurde, sollte dann aber das Spiel auf links drehen. Nach dem 4:2 Anschlusstreffer nach nur 55 Sekunden verloren die Oberschwaben vollkommen die Zuordnung in der eigenen Zone, hinzu kamen unnötige Strafzeiten. Das hatte derbe Folgen. Landhut bestrafte jeden noch so kleinen Fehler der Towerstars eiskalt und in der 32. Minute mussten sich die Ravensburger Zuschauer beim Blick auf die Anzeigentafel wohl erst die Augen reiben. Die Niederbayern hatten nicht nur den Rückstand aufgeholt, sondern sich sogar mit 4:5 in Führung gebracht. Towerstars Coach Peter Russell zog die Notbremse, nahm eine Auszeit und tauschte den entnervten und mehrfach im Stich gelassenen Goalie Jonas Langmann gegen Backup Jonas Stettmer.

Dieser sah, wie seine Vorderleute von Minute zu Minute wieder mehr Selbstvertrauen tankten und nach mehreren Großchancen auch wieder erfolgreich waren. Beim Schuss von Max Hadraschek kam EVL-Keeper Luka Gracnar zwar noch ran, dennoch kullerte der Puck zum erlösenden 5:5 Ausgleich über die Linie. Geprägt war diese Spielphase von drei kurz hintereinander folgenden Strafzeiten gegen die Gäste, was offensichtlich an den Kräften zehrte. In den 74 Sekunden bis zur zweiten Pause entfachten die Towerstars ein regelrechtes Feuerwerk an Chancen, Landshut konnte sich aber in die Pause retten.

Auch im Schlussabschnitt gehörte den Towerstars das Spiel, quer durch alle Sturmreihen erarbeiteten sie sich hochkarätige Chancen. Auch wenn die Gäste mit ihrem dünnen Kader größtenteils unter Druck standen, gab es aber auch immer wieder brandgefährliche Angriffe des EV Landshut. Das sorgte für Hochspannung und es war klar, dass jeder Fehler jetzt das Spiel und damit die Serie nachhaltig beeinflussen würde. Abgesehen von einem kleinen und mit je zwei Minuten bestraften Scharmützel zwischen Josh MacDonald und Lukas Mühlbauer hielten sich beide Teams in der Intensität der Zweikämpfe nun zurück. An hochkarätigen Chancen mangelte es sicherlich nicht, weitere Treffer wollten aber bis zum Ende der regulären Spielzeit nicht mehr fallen, wie schon am Dienstag musste die Entscheidung über Sieg und Niederlage also in der Overtime fallen.

Nach 15 Minuten Pause machten die Towerstars dort weiter, wo sie im dritten Abschnitt aufgehört hatten. Die Scheibe lief flüssig in Richtung Landshuter Tor, dennoch mussten sie höllisch auf die gegnerischen Konter aufpassen. Das war beispielsweise in der ersten Minute der Verlängerung gefährlich, hier konnte sich Jonas Stettmer allerdings auszeichnen. Nach 10 Minuten und 33 Sekunden fand der dramatische und nervenaufreibende Spuk, aber dann ein Ende. Mit viel Raum im gegnerischen Drittel ausgestattet, nahm Robbie Czarnik nach dem Anspiel durch Luigi Calce genau Maß und setzte die Hartgummischeibe mit einem Handgelenkschuss zum 6:5 unter die Latte. Der Jubel auf den Rängen sollte regelrecht explodieren, die Tür zum Halbfinale wurde mit dem dritten Sieg aufgestoßen. Am Sonntag um 18 Uhr wartet im sechsten Duell in Landshut aber das schwerste Spiel in dieser bisherigen Saison.

Auch wenn die Entscheidung in der “Best-of-seven” Serie noch nicht gefallen ist, haben sich die Towerstars mit dem Sieg am Freitagabend mindestens ein weiteres Heimspiel in den Playoffs gesichert. Dieses wird entweder als 7. Spiel im Viertelfinale oder im Idealfall im Halbfinale ausgetragen. Für dieses gesicherte fünfte Playoff-Heimspiel sind Tickets ab sofort erhältlich. Dauerkartenbesitzer haben für ihren Platz wieder ein Vorkaufsrecht, dieses gilt bis Montag, 27. März, 13 Uhr. Plätze im Sitz- und Stehplatzbereich, die nicht von Dauerkarten betroffen sind, können ebenfalls ab sofort im Fanshop in der Marktstraße 20, allen VVK-Partnern von Reservix sowie online im Ticket-Webshop erworben werden.

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