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DEL2: Dezimierte Towerstars kämpfen sich zu Serien-Ausgleich

Bild: Kim Enderle

Die Ravensburg Towerstars haben am Mittwochabend mit einer bärenstarken Defensivleistung einen hochverdienten 4:1 Heimsieg eingefahren und die Halbfinalserie gegen die Kassel Huskies ausgeglichen. Das Team von Marc Vorderbrüggen trotzte sowohl zwei weiteren Verletzungsausfällen als auch einer mehrfachen numerischen Unterzahl.

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Die Oberschwaben mussten in diesem Spiel neben Patrick Seifert auch noch auf Kapitän Vincenz Mayer verzichten. Da sich ein erhoffter Einsatz von Top-Stürmer Andreas Driendl zerschlug, erhöhte sich die Ausfallliste zusammen mit den Langzeitverletzten auf nunmehr 9 Stammspieler. Die Towerstars zeigten allerdings von Beginn an, dass ein kräfteschonendes Abwarten in dieser Partie nicht auf dem Plan stand. Sie spielten die Scheibe selbstbewusst und mit Tempo nach vorne und beschäftigten die gegnerische Abwehr. Justin Volek (7.) sowie Sekunden später Robbie Czarnik hatten in dieser Startphase hochkarätige Möglichkeiten auf die Führung.

Nach rund sieben Minuten kamen die Gäste aus Nordhessen aber besser in Schwung und als die Towerstars in Person von David Zucker eine Strafzeit aufgebrummt bekamen, war die Ravensburger Defensive erstmals richtig gefordert. Doch die dezimierte Abwehr warf sich in die Schüsse und Torhüter Olafr Schmidt war hoch konzentriert auf dem Posten.

Kaum wieder komplett, wechselten sich die Mehrheitsverhältnisse auf dem Eis zugunsten der Towerstars. Nur 52 Sekunden benötigten die Towerstars, um das Powerplay in die 1:0 Führung umzumünzen. John Henrion drehte am linken Bullykreis eine Runde, nahm dann Maß und hämmerte die Scheibe flach ins linke Eck. Entscheidend war in dieser Szene auch, dass Kai Hospelt vor dem Torraum die Sicht für Huskies Torhüter Gerald Kuhn verdeckte.

Danach sahen sich die Oberschwaben aber weitgehend mit Defensivaufgaben beschäftigt. Dies lag aber weniger an einer spielerischen Wende, sondern an drei Strafzeiten. Doch wie schon zuvor rackerten die beiden Unterzahlformationen die Minuten wacker über die Zeit und so ging es mit der knappen Führung in die erste Pause.

Im zweiten Abschnitt setzten die Ravensburger Cracks ihren zielstrebigen Auftritt fort. Zunächst ließ Robbie Czarnik nach eineinhalb Minuten das metallene Geräusch des Torpfostens durch die Arena hallen, fast exakt eine Minute später folgte Mathieu Pompei mit einem Pfostenschuss. Nach drei weiteren Großchancen zwischen der 27. und 28. Minute durch Joshua Samanski, John Henrion und James Bettauer netzte Robbie Czarnik auch dann prompt zum 2:0 ein. David Zucker nutzte hinter dem gegnerischen Tor den Patzer von Huskies Keeper Gerald Kuhn und passte vor das Tor, dort brauchte Robbie Czarnik dann nur noch ins leere Tor einzuschieben.

Kai Hospelt ließ kurz nach dem Anspielbully per Einzelaktion noch eine weitere starke Torszene folgen, dann waren die Oberschwaben allerdings wieder längere Zeit mit Defensivaufgaben beschäftigt. Aufgrund der Strafzeiten gegen Robbie Czarnik und David Zucker waren die Gastgeber ab der 32. Minute wieder in numerischer Unterzahl, eine halbe Minute sogar mit zwei Spieler weniger auf dem Eis. Doch wieder leistete die Ravensburger Abwehr samt Torhüter Olafr Schmidt starke Arbeit und überstand diese Phase schadlos. Yannick Drews hatte in der 34. Minute bei einem Break sogar das 3:0 auf dem Schläger. Das kam dann kurz danach und wieder war es John Henrion, der den Puck in die Maschen setzte. Er verschaffte sich mit einem starken Antritt Platz für den Schuss aus halblinker Position und überwand Gerald Kuhn im langen Eck. Damit ging es mit einem 3-Tore-Vorsprung in die zweite Pause.

Die große Frage für die Towerstars und die Fans an den Live-Stream Endgeräten war natürlich, ob man im Schlussabschnitt nach den kräftezehrenden Unterzahlspielen den inzwischen druckvoll aufspielenden Gästen weiterhin Paroli bieten kann. Ziemlich sorgenvoll gestaltete sich hier die 23. Minute, als Olafr Schmidt den Puck mit der Rückhand über das Glas aus dem Drittel befördern wollte. Das Spielgerät segelte in der rechten Rundung in das Fangnetz und dafür gab es folgerichtig zwei Minuten wegen Spielverzögerung.

Kassel hatte insbesondere im Viertelfinale gegen Heilbronn bewiesen, auch vermeintlich aussichtslose Rückstände noch umbiegen zu können. Doch die Towerstars waren an diesem Abend viel zu selbstbewusst, als dass sie sich diesen Sieg noch einmal nehmen lassen würden. Sicherlich hatte Kassel hochkarätige Möglichkeiten auf den direkten Anschlusstreffer, immer wieder verschafften sich die Oberschwaben aber auch Luft durch Konter. Taktisch perfekt abgestimmt präsentierten sie sich auch, als Huskies Trainer Tim Kehler zweieinhalb Minuten vor Ende den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis holte.

47 Sekunden vor der Schlusssirene machte John Henrion mit dem Schuss ins verwaiste Gäste Tor dann den Sack zu und krönte mit dem 4:1 seine persönliche Leistung mit dem Hattrick. „Wir haben heute eine richtig starke Mannschaftsleistung gezeigt – vom Torhüter bis vorne zum letzten Stürmer“, lobte Towerstars Coach Marc Vorderbrüggen seine Schützlinge. „Und dies mit einem äußerst reduzierten Lineup, in dem wir teilweise nur mit vier Verteidigern gespielt haben“, ergänzte er.

Damit steht es in „best-of-five“ Serie 1:1 Unentschieden, am Freitag geht es dann mit Spiel 3 in Kassel weiter. Sicher ist durch den Ravensburger Sieg vom Mittwochabend, dass es am Sonntag zu einem weiteren Heimspiel in der Serie kommt.

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